Sonntag, 24. Mai 2015
Adolf Heusinger
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs setzten die Nazis den sogenannten „Volkssturm“ ein, in dem alle Männer zwischen 16 und 60 Jahren dienen mussten. Die Idee zu diesem Wahnsinn hatte Adolf Heusinger, der in Hitlers Generalstab als Chef der Operationsabteilung im Oberkommando des Heeres diente. Er stand direkt neben Hitler, als am 20. Juli 1944 die Bombe explodierte, die den Diktator töten sollte. Ab 1948 war er Mitarbeiter des Nachrichtendienstes „Organisation Gehlen“ seines ehemaligen Mitarbeiters Reinhard Gehlen. In der jungen Bundesrepublik wurde Heusinger 1950 Berater von Bundeskanzler Adenauer und 1955 einer der ersten Generäle der frisch formierten Armee Westdeutschlands. 1957 wurde er der erste Generalinspekteur der Bundeswehr. Von 1961 bis 1964 war er Vorsitzender des Militärausschusses der NATO in Washington, D.C. Die Sowjetunion verlangte vergeblich seine Auslieferung aufgrund seiner Kriegsverbrechen.
1982 starb er im Alter von 85 Jahren. Eine blitzsaubere Nazi-Karriere, die ihn bis in die Bundeswehr und die NATO geführt hat. Noch heute gibt es bei der Bundeswehr den Adolf-Heusinger-Preis, mit dem jährlich ein Teilnehmer des Generalstabslehrgangs an der Führungsakademie der Bundeswehr für hervorragende Leistungen geehrt wird, und die Adolf-Heusinger-Kaserne in Hammelburg.
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