Donnerstag, 31. Januar 2019

Maischberger interviewt Mao

Maischberger: Herr Mao. Sie stammen aus China, oder?
Mao: Ja, ich bin Vorsitzender der Kommunistischen Partei.
Maischberger: Ich habe gelesen, dass Sie gerne wandern.
Mao: Ja, der große Marsch ist unvergessen. Viele tausend Kilometer.
Maischberger: Wandern Sie lieber durch den Wald oder durch das Gebirge?
Mao: Wenn es der Revolution dient, ist mir das egal.
Maischberger: Gutes Essen ist Ihre Leidenschaft.
Mao: Sie spielen auf die Hungersnot an.
Maischberger: Nein. Was ist Ihr Leibgericht?
Mao: Schweinebauch mit Reis.
Maischberger: Kochen Sie auch manchmal selbst?
Mao: Nein. Das macht meine Frau. Allerdings schleiche ich oft nachts in die Küche.
Maischberger: Was machen Sie da?
Mao: Ich habe eine Schwäche für Schweizer Schokolade.
Maischberger: Warum ausgerechnet Schweizer Schokolade?
Mao: Weil die Schweiz auch eine rote Fahne hat.
Maischberger: Was war Ihr größter Erfolg?

Mao: Die Kulturevolution.

Maischberger: Um was ging es da?

Mao: Um Kultur.

Maischberger: Ich habe keine Fragen mehr. Wollen wir die restlichen siebzig Minuten Sendezeit ein bisschen Uno spielen?

Mao: Sie meinen die Vereinten Nationen in New York?

Maischberger: Nein, das Kartenspiel. Ich interessiere mich nicht für Politik.

Sonntag, 20. Januar 2019

Siebzigster Geburtstag

Ein langer Name:
Bundes-Republik Deutschland.
Zwei Vornamen, ein Nachname.
Vornehm, bürgerlich.
Ehrgeizig, unzufrieden.
Wie alle Rentner
Nicht offen für das Neue.
Über das Vorstrafenregister
Wird nicht gerne geredet.

Donnerstag, 17. Januar 2019

Islamistischer Terrorismus in Deutschland im 21. Jahrhundert – eine Bilanz

2018: 0 Tote.
2017: 1 Toter.
2016: 12 Tote.
2015: 0 Tote.
2014: 0 Tote.
2013: 0 Tote.
2012: 0 Tote.
2011: 2 Tote.
2010: 0 Tote.
2009: 0 Tote.
2008: 0 Tote.
2007: 0 Tote.
2006: 0 Tote.
2005: 0 Tote.
2004: 0 Tote.
2003: 0 Tote.
2002: 0 Tote.
2001: 0 Tote.
2000: 0 Tote.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Terroranschlägen_in_Deutschland#Bundesrepublik_Deutschland_(ab_1990)

Mittwoch, 16. Januar 2019

Auermanns Ende

Patrick Auermann war ein junger, hoffnungsvoller Kabarettist, doch die Schneemassen dieses Winters wurden ihm zum Verhängnis. Und das kam so:
Nach seinem Sieg bei einem Poetry Slam in Augsburg beschloss Auermann, Kabarettist zu werden. Er schrieb fleißig Texte und bald hatte er ein beachtliches Programm von etwa einer Stunde beisammen, das er auswendig vortragen konnte. Er schrieb diverse Veranstaltungsorte an und bat um die Möglichkeit, auftreten zu dürfen. Es hagelte Absagen, bis auf die Schwammbichlerhütte in Tirol. Sie buchte ihn für einen Auftritt, immerhin. Essen, Übernachtung und Reisekosten. Bahnfahrt zweiter Klasse, der Hüttenwirt würde ihn am Bahnhof abholen.
So kam der Auermann also auf die Schwammbichlerhütte in zweitausend Meter Höhe. Am Abend waren im Gastraum der Hütte etwa fünfzig Gäste beisammen, die ordentlich Bier und Schnaps tranken, Schweinebraten und diverse Jausenbrettl auffahren ließen und guter Stimmung waren. Nachdem der Wirt einige Stücke auf seiner Ziehharmonika gespielt und dazu gejodelt hatte, war er an der Reihe. Ein wenig nervös war er schon, aber nach einigen Minuten lachten die Hüttenbesucher gutmütig über seine harmlosen Späße. Über die Berliner Politik und Smartphone-Süchtige kann man immer lachen.
Nach dem Applaus setzte er sich an die Theke, trank drei Bier, aß ein paar Wiener Würstchen mit guten Appetit und ging zu Bett. Sonst wäre eigentlich nichts zu berichten gewesen, aber in der Nacht begann es zu schneien. Es schneite und schneite und am Morgen lagen drei Meter Schnee. Keiner konnte die Hütte verlassen, keiner konnte die Hütte erreichen. Beim Frühstück beruhigte der Wirt alle Gäste. Es seien genug Vorräte für einige Tage vorhanden.
Die Hüttenbesucher saßen im Gastraum, spielten mit ihren Smartphones und Tablets, aßen und tranken nach dem Frühstück einfach weiter und schwatzten und lachten bis in den Nachmittag. Dann machte der Wirt den Vorschlag, der Kabarettist könnte doch einfach noch einmal auftreten. Fernsehen und Radio gab es in der Schwammbichlerhütte nicht und so fand der Vorschlag allgemeine Zustimmung.
Patrick Auermann trug sein Programm also ein zweites Mal vor. Diesmal lachte kaum einer und der Beifall am Ende war doch sehr matt. Er zog sich direkt in sein Zimmer zurück und hoffte, am nächsten Tag abreisen zu können. Auf den Nachrichtenseiten im Netz hieß es, überall seien Rettungskräfte am Werk, die eingeschlossene Dörfer und abgelegene Berghütten erreichten. Aus dem Gastraum hörte er die Menschen singen, der Gastwirt spielte auf seiner Ziehharmonika und jodelte aus Leibeskräften.
Am dritten Tag war die Stimmung gedrückt. Die Leute besoffen sich direkt nach dem Frühstück und so dauerte er nicht lange, bis nach Auermann verlangt wurde. Der junge Mann weigerte sich zunächst, sein Zimmer zu verlassen, aber der Wirt erklärte ihm, dass die Menge wütend werden könnte, falls er nicht erschiene.
Als er vor den Gästen stand, hatte Auermann kein gutes Gefühl. Er konnte unmöglich noch einmal dieselben Texte vortragen. Er versuchte es zunächst mit ein paar Improvisationen über die Qualität der Flugzeugmahlzeiten. Er blickte in steinerne Gesichter, das erste Murren wurde laut. Dann probierte er es mit Witzen über Veganer. Keiner lachte. Dann begann er einfach mit seinem üblichen Programm. Die ersten Gläser flogen. Er sprach unbeirrt weiter.
Dann stand ein großer, rotgesichtiger Mann vom Tisch auf, torkelte auf ihn zu und versuchte, ihm ins Gesicht zu schlagen. Jetzt lachten die Menschen, aber es war ein furchteinflößendes Lachen. Sie beschimpften und bewarfen ihn mit Brotresten und Brezeln. Der Wirt zog ihn weg, aber die wütende Menge folgte ihnen. Er schob den armen Auermann zur Tür hinaus in den Schnee und versprach den Gästen Freibier. Die ganze Meute heulte beifällig und ging zurück in den Schankraum.
Patrick Auermann aber fand man erst im Frühling, als die Schneeschmelze einsetzte. Er lag in embryonaler Haltung etwa zehn Meter von der Hütte entfernt. Das wäre ihm in München nicht passiert.
Principe Valiente - Strangers In The Night. https://www.youtube.com/watch?v=fo4TRnk9wCA

Dienstag, 15. Januar 2019

Der Ballon

Ich hatte es nicht eilig. Ein Ziel hatte ich auch nicht. Eigentlich hatte ich an diesem Tag nichts vor und so schlenderte ich einfach durch die Straßen. Nach einiger Zeit kam ich auf den Marktplatz der Stadt. Es waren allerlei Buden und Stände aufgebaut. Eine Mutter kam mit einem kleinen Kind an der Hand auf mich zu. Das Kind hatte einen blauen Luftballon in der Hand. Plötzlich ließ es den Ballon los. Wir sahen ihm alle nach, wie er in den Himmel stieg. Ich beschloss, dem Ballon zu folgen. Ich bog an jeder Straßenecke in seine Richtung ab. Natürlich würde ich ihn niemals erreichen, es war nur ein Spiel. Schließlich stand ich am Ufer des Flusses. Ich sah ihm so lange nach, bis er am Horizont verschwunden war.

Montag, 14. Januar 2019

German for Beginners

guten Morgen und willkommen = good morning and welcome
Was wollen Sie? = What do you want?
Wann wollen Sie mit mir tanzen? = When do you want to dance with me?
Ich habe einen Traum. = I have a dream.
Ich habe einen Hamster. = I have a hamster.
Ich bin ein Idiot. = I am an idiot.
Ich bin ein Manager. = I am a manager.
Ich bin ein Monster. = I am a monster.
Ich bin impotent. = I am impotent.
Ich bin intelligent. = I am intelligent.

-ling
der Häftling (the prisoner)
der Frühling (the spring)
der Flüchtling (the refugee)

-ist
der Optimist (the optimist)
der Pianist (the pianist)
der Polizist (the policeman)

-ion
die Situation (the situation)
die Nation (the nation)
die Tradition (the tradition)

-heit
die Feigheit (the cowardice)
die Schönheit (the beauty)
die Blödheit (the stupidity)

Orangen sind orange. Oranges are orange.
Was machen die Männer? Die Männer lesen.
Was machen die Frauen? Die Frauen essen.
Wir schlafen immer sehr tief und fest. We always sleep very deeply.
Wann schlafen Vampire? Vampire schlafen am Tag.

Du liebst Sonja. You love Sonja.
Er liebt Schokolade. He loves chocolate.
Sie hasst Spinnen. She hates spiders.
Was hasst sie – flauschige Häschen (fluffy bunnies)?
Nein, sie hasst doch nicht flauschige Häschen. Sie hasst Spinnen.

Sie stehen in einer Pfütze. You are standing in a puddle.

Was trinken Babys gerne? Milch.
Trinken Männer auch gerne Muttermilch?
Nein, natürlich nicht (of course not). Männer trinken gerne Bier.
Das weiß doch jedes Baby.

In einer Regenpfütze ist Wasser.
Keine Limonade.
Also niemals aus einer Pfütze trinken!

Ist die Sonne heiß oder kalt?
heiß
Die Sonne ist heiß.
Sie ist heiß.
Wisst ihr wer noch heiß ist?
Meine Nachbarin (my neighbor)
Meine Nachbarin ist auch heiß.
Sie heißt Anna. (Her name is Anna).
Anna sieht verdammt gut aus (looks damn good).

Jetzt wissen Sie alles, um nach Deutschland fahren zu können.
Quelle: https://learn-german-easily.com/

Freitag, 4. Januar 2019

Stille Verachtung

Es ist doch gar nicht die vielbeschworene Wut, die das Verhältnis der Bürger zu ihren Volksvertretern beherrscht. Es sind vielmehr Resignation und stille Verachtung. Man wird in seiner Einschätzung auch 2019 immer wieder aufs Neue bestätigt.
Nehmen wir die Causa Schulze. Die junge Dame wurde 2013 mit 28 Jahren in den Bayerischen Landtag gewählt und gehört seither zu den Besserverdienenden. Sie schickt per Twitter Neujahrsgrüße aus dem fernen Kalifornien. „#sonnestattböller“. Auf einem Foto präsentiert sie stolz ein Eis in einem Einwegbecher mit Plastiklöffel.
Sie hat nicht nur den ökologischen Fußabdruck eines Dinosauriers, sie wird auch in der Politik sicher große Spuren hinterlassen. Aber sollte man sich wirklich über eine einzelne Heuchlerin aufregen, wo doch Heuchelei ganz offensichtlich zum Handwerkszeug der Nomenklatura gehört?

Mittwoch, 2. Januar 2019

The Artist

Andy Bonetti wird oft gefragt, was die schwierigste Zeit in seiner Karriere war. Es war das Jahr 1993, das Hörbuch war gerade erfunden, und die Verlage stellten fest, dass Bonetti zwar ein begnadeter Schriftsteller war, aber keine gute Stimme hatte. Seine Auflagen sanken dramatisch, selbst das Bonetti-Porträt von Beuys musste verkauft werden, auf der Villa lasteten erdrückende Hypotheken, Madonna verließ ihn und auch bei „Wetten, dass …?“ wurde er nicht mehr eingeladen. Deswegen gibt es bis heute keine Podcasts von ihm, er hat nicht nur den Cholesterinspiegel einer Sattelrobbe, sondern auch deren Stimme.