Donnerstag, 3. Juli 2025

Die Sehnsucht nach Ruhe und Abenteuer

 

Blogstuff 1151

Um meinen Ekel vor der Welt komplett zu machen, fehlt nur noch eine Meldung: „Leichenteile von Flüchtlingen in Thunfischdosen entdeckt“. Dann ist für mich Schluss.

Der Klimawandel ist ein Tornado in Zeitlupe. Er kommt so langsam, dass man ihn nicht wahrnimmt.

„Pralinski! Wo bleibt der Text zum Blog-Titan Bonetti?“ – „Der Hund hat den Stick gefressen.“

Ist es eine Straftat, wenn ich jemanden zu Tode langweile?

Im nächsten Winter heize ich mit Mahagoni-Pellets von Manufactum.

38 Grad im Schatten. Der Berliner Senat lässt eiskaltes Bier an dehydrierte Männer verteilen, die sich im Freien aufhalten. Hitzige Diskussionen mit Abstinenzlern sind die Folge. Aber im Bier sind, im Gegensatz zum Wasser, die lebensnotwendigen Mineralien, die der Körper durch Schwitzen verliert. Fünf Liter am Tag empfehlen der Bundesverband des Brauereiwesens und das Wetterkompetenzzentrum von Bonetti Media.

„Da wir jetzt unter uns sind, lass uns über Hirnverlust reden.“ Oder habe ich die Inkontinenzwerbung falsch verstanden?

Aus meiner Sicht stellt sich die Sache so dar: Jesus hat seine jüdische Religion verraten, er ließ sich von Johannes taufen und gründete eine Konkurrenzorganisation, die auf Massenevents sehr erfolgreich war (Speisung der 5000). Gott hat ihn dafür mit einem grausamen Tod bestraft. Die Auferstehung? Fake News von seinen Followern.

Wieso tritt Angus Young, wie gerade in Berlin, in seiner Schuluniform auf? Weil er immer noch 1,57 m klein ist.

Plot-Twist für einen Krimi: Ken Biller ist in Wirklichkeit der gesuchte Serienmörder Ben Killer.

Wieso gibt es eigentlich Flanellhemden, die aussehen wie Küchenhandtücher aus den siebziger Jahren?

Im Prinzip lebe ich ja vegan. Ich schütze die Pflanzen vor den Pflanzenfressern, vor Kühen und Schweinen zum Beispiel. Aber jetzt kommt’s. Wegen des Klimawandels gibt es Dürre und daher weniger Erträge auf den Getreidefeldern. Wer ist denn für den Klimawandel verantwortlich? Die Grünen! Ist es Ihnen mal aufgefallen, dass es vor den Grünen gar keinen Klimawandel gegeben hat? Wir sollten also nicht über das Verbot der AfD reden, sondern über das Verbot dieser Sojaterroristen. Jetzt steigen also wegen der Dürre die Fleischpreise, weil das Futter für das Schlachtvieh teurer wird. Das Kilo gemischtes Hack ist auf 4,99 € gestiegen. Und wegen der Dürre steigen ja auch die Preise für Gemüse. Fleischverzicht ist also auch keine Lösung. Es gibt keinen Ausweg. Wird denn jetzt die ganze Welt verrückt?

Mittwoch, 2. Juli 2025

Die kleine Plautze Nimmersatt

 

Blogstuff 1150

Kann sich noch jemand an die KSZE erinnern? Ein Meilenstein der Entspannungspolitik im Kalten Krieg. Vor fünfzig Jahren, 1975, wurde die „Schlussakte von Helsinki“ unterzeichnet. Darin wurde die friedliche Koexistenz der beiden europäischen Machtblöcke, die Einhaltung der Menschenrechte, die Unverletzlichkeit der Grenzen, Gewaltfreiheit und die friedliche Lösung von Konflikten, die ökonomische, wissenschaftliche, kulturelle und technologische Zusammenarbeit beschlossen. Die Initiative ging vom Warschauer Pakt aus. Der Westen beteiligte sich gemeinsam mit den USA und Kanada, nur Albanien und Andorra waren nicht vertreten. In der Folgezeit bildeten sich im Osten Bürgerrechtsbewegungen, sogenannte „Helsinki-Gruppen“, wie die Solidarnosc in Polen, die Charta 77 in der Tschechoslowakei und die Bürgerrechtsgruppen in der DDR, die beim Ende des Ost-West-Konflikts eine wichtige Rolle spielen sollten. Aber das ist ja inzwischen alles vorbei und vergessen.

Eine Frage taucht auf, ein Problem, ein Konflikt. Im Idealfall steht am Ende des Nachdenkens, des Prüfens von Fakten und Argumenten, womöglich auch am Ende einer sachdienlichen und zielführenden Diskussion eine Schlussfolgerung, selten sogar eine Erkenntnis. Talkshows sind das genaue Gegenteil. Eine ärgerliche Zeitverschwendung. Deswegen habe ich es aufgegeben, Lanz & Co. und ihren ewig gleichen Gästen zuzuhören. Es ist wie das TV-Boulevardtheater meiner Kindheit. Immer kommen Willy Millowitsch und Heidi Kabel auf die Bühne und spulen das Ritual ihrer drittklassigen Pointen ab.  

Hätten Sie’s gewusst? Es gibt in Syrien die Alte Kirche des Ostens, eine christliche Kirche, in der Syrisch-Aramäisch gesprochen wird. Sie entstand durch das Schisma 1968 innerhalb der Assyrischen Kirche, nachdem deren Oberhaupt die Einführung des Gregorianischen Kalenders abgelehnt hatte. Bitte nicht mit der Syrisch-orthodoxen, der Syrisch-katholischen und der Syrisch-maronitischen Kirche von Antiochien verwechseln. Übrigens: Fast alle Syrer sind Muslime.

Und dann war da noch der achtzigjährige Sushi-Lieferfahrer aus dem Mekong-Delta mit dem viel zu großen Deutschland-Trikot und einer roten Base-Cap. Du bist cooler als alle jungen Araber und Türken, die bei mir vorbeikommen. Du bist der Delivery King.

Meinungsumfrage vom Sonntag. Die SPD ist in ihrer einstigen Hochburg NRW auf 16 Prozent abgerutscht. Die CDU hat mit 39 Prozent fast zweieinhalb Mal so viele Sympathisanten und potenzielle Wähler. Die Grünen sind der früheren Arbeiterpartei mit 15 Prozent dicht auf den Fersen.

Das Jahr 1985, in dem ich Abitur gemacht habe, ist von 2025 vierzig Jahre entfernt – genau wie 1945.

Warum essen Zombies Menschengehirne? Weil sie keine Rente bekommen. Sonst könnten sie ja Schlachtabfälle wie Rinder- und Schweinehirne kaufen. Wann kommt die Zombie-Rente, damit wir alle endlich wieder ruhig schlafen können?

Dienstag, 1. Juli 2025

„Bein musste amputiert werden: RTL-Legende nimmt es mit Humor“

 

Blogstuff 1149

„Alleinsein ist gefährlich, weil es süchtig macht. Wenn du einmal siehst, wie friedlich es ist, willst du mit den meisten Menschen nichts mehr zu tun haben.“ (Tom Hardy)

Die Bundeswehr sucht Reservisten. Gilt das auch für Zivildienstleistende? Ich könnte die Bastelgruppe im Feldlazarett übernehmen.

Es gibt Tofuwurst und Saitanschnitzel, aber immer noch keine vegane Metzgerei.

„Bonetti ist auf der Flucht.“ – „Haben Sie eine Ahnung, wo er sich versteckt hält?“ – „In einem Waffenladen.“ – „Möge Gott uns allen gnädig sein.“

Ich war für meine Verhörmethoden bei islamistischen Terroristen berüchtigt. „Welches Sternzeichen hast du?“ „Wo siehst du dich in fünf Jahren?“ „Was war dein Berufswunsch als Kind?“ „Wie entspannst du dich nach einem langen Tag?“ „Was war dein witzigstes Erlebnis in letzter Zeit?“ Damit kannst du die Typen echt fertig machen.

Berlin, Samstagmorgen sieben Uhr. Fenster auf. Wutschreie eines Mannes, Angstschreie einer Frau. Fenster zu.

Die Telekom hat mir 27,38 € für Selbstgespräche berechnet. Woher wissen die das so genau?

Hätten Sie’s gewusst? „Ritter der Kokosnuss“ kostete 319.000 Dollar und wurde von Pink Floyd, Genesis, Jethro Tull, Elton John und Led Zeppelin finanziert.

Wiedergeburt ist toll, aber bitte nicht auf diesem Planeten.

Zwei Großajatollahs haben im Iran die Fatwa gegen Donald Trump verhängt. Wir alle sind aufgefordert, diesen Satan zu töten. Hold my beer. „Johann“, rufe ich meinem Kammerdiener zu, „bring mir die Jagdflinte.“

Leberschwimmbad wäre ein bescheuerter Ortsname, aber Liverpool klingt irgendwie ganz cool. „You always walk together.“

Falls der Iran tatsächlich ein Energieproblem haben sollte, weil man unfähig ist, aus Erdöl Heizöl zu machen oder aus Erdgas Propangas, könnte ein Land in dieser geographischen Lage doch auf Sonnenenergie setzen. Möglicherweise bewegt das eine oder andere Lüftchen auch ein Windrad. Wieso eigentlich Atomkraft? Und wieso sind deutsche Linke, wenn es um ihre sozialistischen und atheistischen Mullah-Frauenversteher geht, plötzlich solche Fans von Atomkraftwerken? Und warum haben weder Israel noch die USA das einzige iranische AKW in Buschehr bombardiert?

Solche Schlappschwänze wie „Pussy“ Poschardt machen mich einfach nur aggressiv. Du Opfer! Diesen Omega-Kevins habe ich früher auf dem Schulhof das Taschengeld und das Pausenbrot abgenommen – UND DANN GAB’S NOCH WAS AUF DIE FRESSE ALS NACHSCHLAG. Und jetzt esse ich, wie jeden Sonntag, mein Fitness-Eisbein und trinke ein Starkbier.




Montag, 30. Juni 2025

Causa Spahn: Bewährung in der Produktion

 

Blogstuff 1148

„Wir sind zu langweilig.“ (Hubertus Heil zur SPD auf dem Parteitag)

Dürfen Kinder eigentlich während der Amtszeit Netanjahus noch „Reise nach Jerusalem“ spielen?

Ich habe einen achtsamen Dealer. „Dieses Kokain könnte Spuren von Nüssen enthalten.“

Stimmungskanone, voll wie eine Strandhaubitze, Mordsstimmung. Gute Laune in Deutschland.

Ist der Schwan etwas Besseres als die Ente, der Delphin etwas Besseres als der Lachs, der Panda etwas Besseres als das Rind? Warum haben wir diese Beißhemmung bei Sympathie-Viechern?

Schon die alten Römer kannten die Umsatzsteuer. Sie lag bei einem Prozent. Herr Merz, wo bleibt 2025 die Gerechtigkeit?

Warum gibt es eigentlich immer noch den Beruf des Werkzeugmachers? Werkzeug kauft man im Baumarkt und es kommt aus China.

Ich verfolge ja eine strikte Zwei-Jeans-Politik. Laut Amazon habe ich meine zwei Jeans 2012 gekauft. Jetzt ist eine Jeans so durch, dass es das erste Loch am rechten Oberschenkel gibt. Auch der Hosenboden ist praktisch durchsichtig. Also brauche ich eine neue Jeans. Bei „Weingarten“ in der Nürnberger Straße, in meinem Bayrischen Viertel, werde ich fündig. Übergrößen-King. Ich kaufe auch eine Baumwolljacke, damit ich den billigen Polyester-Mist, den ich zehn Jahre außerhalb der immer kürzer werdenden Nicht-Frost-Zeiten getragen habe, endlich entsorgen kann. Wann habe ich zuletzt 180 Euro für Klamotten ausgegeben? Nicht in diesem Jahrhundert.  

In den 90ern habe ich an der Volksbühne "Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos" von Werner Schwab gesehen. Schwab starb in der Silvesternacht 1993/94 an einer Alkoholvergiftung (4,1 Promille) mit 35 Jahren. Komisch, dass ich jetzt wieder daran denken muss.

Als Fußballfan frage ich mich: Was ist der Stein des Anstoßes?

Wieso heißt ein Produkt („Geruchsneutralisierer“) von Febreze eigentlich „Aprilfrisch“? Was ist an diesem Monat so besonders? Was ist mit Mai oder November?

+++breaking news+++ Ali Chamenei, der Großmufti von Teheran, erklärt den Iran zum Fußballweltmeister.

„Und es geschah, während Bonetti sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben.“ (Neues Testament) Falls ich hier lange nichts mehr veröffentlichen sollte und vermutlich tot bin: Im Kommentarbereich zu meinem Blogpost vom 11.7.2010 findet man das Passwort. Löschen Sie bitte diesen Blog, wenn es so weit ist.

Sonntag, 29. Juni 2025

Ottilia

 

Ottilia Hufnagel hatte sich ihr Leben anders vorgestellt. Eigentlich wollte sie Tierärztin werden, aber mit einem Abi-Schnitt von 3,2 war das natürlich nicht drin. Also ging sie nach Berlin und studierte Theaterwissenschaften im Hauptfach, Komparatistik und Anglistik im Nebenfach. Theater, Film, Fernsehen. Das hätte ihr sicher Spaß gemacht. Sie fing an zu kiffen und war ein Jahr später auf Psychopharmaka. Sie sah aus wie eine graue Maus und kleidete sich auch so. Sie kam in keinen Club und hätte sie Freundinnen oder Freunde gehabt, hätten sie Ottilia sicher als „ungebumst und ohne Hoffnung“ beschrieben. Immerhin kannte sie ein paar Leute in Online-Rollenspielen.

Nach drei Semestern und einem unbezahlten Praktikum in einem Kostümfundus fing sie bei einem Gebrauchtwagenhändler an. Ihre Aufgabe war es, die Wagen auszuräumen und zu putzen. Nichts ist deprimierender als ein Gebrauchtwagen. Sie riechen nach Zigarettenrauch, Schweiß und Fastfood, die Sitze sind jahrelang mit Blähungen imprägniert worden. Auf dem Rücksitz liegen Prospekte, Zeitungen und vollgekritzelte Malbücher. Auf dem Boden zerknüllte Taschentücher, Kronkorken und abgeschnittene Fingernägel. Im Handschuhfach Quittungen von Tankstellen, Rabatt-Coupons von Supermärkten und Gebrauchsanweisungen für irgendwelche Geräte. Im Kofferraum ein platter Reifen, zerschlissene Decken und eine kaputte Kühltasche. Die ganze Hässlichkeit und Banalität der Menschheit fand sich in den uralten Schrottmühlen, die bei ihnen abgegeben wurden.

Sie hatte keine Vorstellung von der Zukunft. Dann lernte sie Tamara Herzbruch kennen. Sie brachte einen Opel Corsa mit über 200.000 Kilometern auf dem Tacho vorbei, der bis auf einen Gedichtband leer und völlig geruchlos war. Als Tamara aus dem Büro des Chefs kam, mit 1500 Euro in der Handtasche, gab ihr Ottilia das Buch. „Feinde, Fremde, Frauen“. Das klang interessant. Sie unterhielten sich eine Weile über Literatur und beschlossen dann, einen Kaffee trinken zu gehen. Tamara erzählte ihr, sie wolle mit dem Geld einen Ostseeurlaub finanzieren. Sie sei seit zwei Jahren in Berlin und habe noch nie das Meer gesehen. Ihre Eltern hatten einen Bauernhof, da sei an Reisen nicht zu denken gewesen. Bauernhof. Genauso sah sie aus. Strickjacke, Bluse, braune Halbschuhe. Sie hatte eine Pagenfrisur und schnitt ihr Pony offenbar selbst. Kein Schmuck, kein Nagellack, kein Freund.

In den nächsten Wochen sahen sie sich wieder. Endlich hatte Ottilia eine Freundin in Berlin. Tamara las ihr selbstgeschriebene Gedicht vor, die grauenhaft schwermütig waren und nach Poesiealbum Grundschule klangen. Im Juli buchten sie eine Pauschalreise nach Rügen. Mit dem Bus, Doppelzimmer mit Frühstück. Schon bei der Anreise begann das Unglück. Vor ihnen saßen zwei junge Männer, die mit jeder Dose Bier immer fröhlicher wurden. Schließlich drehten sie sich zu ihnen um und fragten nach ihren Namen. Über Ottilias Namen lachten sie, sie kriegten sich gar nicht mehr ein vor Lachen. Sie sah aus dem Fenster und schwieg verbittert bis Binz. Tamara schien sich mit den Jungs köstlich zu amüsieren und ließ sich zu einer Dose Schultheiß einladen.

Am Abend blieb Ottilia im Hotelzimmer und versank in ihrer Rolle als Elfe Griselda aus der Gilde der Traumdeuter im Online-Spiel Elvenar, während sich Tamara an der Hotelbar mit den Jungs traf. Bald gesellten sich noch zwei Mädels aus Sachsen-Anhalt dazu. Für Ottilia war es eine endlos erscheinende Woche mit einsamen Strandspaziergängen und trostlosen Fischbrötchen. In Berlin sahen sich Ottilia und Tamara nie wieder, vermutlich las Tamara jetzt dem Schreinergesellen Jonas ihre albernen Gedichte vor.




Samstag, 28. Juni 2025

Allet is nüscht und nüscht is allet

 

Blogstuff 1147

„Sie sind gekommen, um mir zu dienen?“ (Bonetti zum Fahrer beim Einsteigen in den Bus)

Kommt mit Trump die Apokalypse, Armageddon, die in der Bibel prophezeite Endzeit? Natürlich. Viele haben deswegen Angst vor dem irren Caligula im Weißen Haus. Die evangelikalischen Hardcore-Fundamentalisten in Amerika sehen es genauso – und freuen sich wie Bolle, dass Trump die heidnischen Ketzer im Iran gezüchtigt hat. Sie wollen den totalen Krieg im Nahen Osten, im Heiligen Land. Trump ist für sie der von Gott Auserwählte, mit ihm beginnt die Endzeit und Jesus Christus wird zurückkommen. Für seine Rückkehr beten Millionen Fanatiker und Trump ist der Schlüssel zur Erfüllung ihres feuchten Traums.

Hätten Sie’s gewusst? Seit Jahren unterstützt Bonetti Media die Ultramilitanten Megaislamistischen Dschihadisten (UMD) im Saarland.

„Klang-Schamane Egon hortete Maschinenpistolen im Keller“. Danke, BILD!

+++breaking news+++ Die Villa Bonetti wird zur verteidigungsrelevanten Infrastruktur erklärt. Insbesondere der Weinkeller soll um jährlich fünf Prozent erweitert werden.

Meldung des Tages: Urinal mit Uranil verwechselt. U.S. Air Force bombardiert Kreuzberger Kneipe.

U21-Halbfinale Deutschland – Frankreich. Fünf schwarze Deutsche, acht schwarze Franzosen. 13 von 22 Spielern haben afrikanischen Wurzeln. Großartig. Im Leistungssport sieht man, wie erfolgreich diese kleine Minderheit ist. Willkommener Nebeneffekt: Wahrscheinlich hat kein Nazi das Spiel gesehen.

Eine Lippenleserin behauptet, Bonetti habe Trump beim NATO-Gipfel als „völlig verblödeten Klumpen Schleim und Rotz“ bezeichnet. Bonetti stellt klar, er habe lediglich den Ausdruck „hirntote Arschkrampe“ verwendet.

Wieder was gelernt. Eine Antonomasie ist ein Synonym, das verwendet wird, um Wiederholungen zu vermeiden. Statt z.B. immer wieder „Bonetti“ zu schreiben, nutzt man Umschreibungen wie „Literaturpapst“, „Jahrhundertgenie“ oder „strahlende Sonne in unserem unbedeutenden Leben“. Wichtelbach ist das Venedig des Hunsrücks, Berlin ist Deutschlands Kalkutta usw.

Wenn man Amerika sagt, aber die USA meint, oder Holland statt Niederlande, handelt es sich um eine Synekdoche. Das kommt übrigens alles in der nächsten Klausur vor.

Können wir uns darauf einigen, dass Jens Spahn im kaufmännischen Bereich ein totaler Rohrkrepierer war?

„Herr Bonetti. Sie arbeiten nicht und haben keine Kinder. Was machen Sie den ganzen Tag bei dieser Hitze?“ – „Ich sitze nackt und besoffen vor dem Computer.“

Freitag, 27. Juni 2025

Die bizarre Schattenwelt des Andy B.

 

Blogstuff 1146

„Die Friedhöfe der Welt sind voll von Menschen, die sich für unentbehrlich hielten.“ (Georges Clemenceau)

Gestern hatte ich eine interessante Diskussion mit meiner Anlageberaterin. Die junge Frau behauptet selbstbewusst, nächstes Jahr würden die Leitzinsen der EZB sinken. Selbst Frau Lagarde weiß nicht, wie hoch die Zinsen in einem Jahr sein werden. Bei Zinsen gibt es immer drei Möglichkeiten: sie fallen, sie steigen oder sie bleiben gleich. Nehmen wir nur mal ein Ereignis aus diesem Monat als Beispiel. Aus heiterem Himmel greift Israel den Iran an. Wenn sich dieser Konflikt zu einem richtigen Krieg entwickelt, in den weitere Staaten eingreifen und Bodentruppen eingesetzt werden, wenn er Einfluss auf die Produktion und den Transport von Erdöl und -gas hat, könnten die Energiepreise schnell um fünfzig Prozent steigen. Dann steigen auch die Produktionskosten der europäischen Industrie, die Unternehmen geben die Kosten an ihre Kunden weiter und in der Folge haben wir eine hohe Inflation. Dieses Szenario hatten wir 2022. Die Zinsen stiegen infolge des Ukraine-Kriegs und der stark gestiegenen Energiepreise bzw. der Inflationsrate bis 2024 von null auf 4,5 Prozent. Niemand kennt die Zukunft, auch die Sparkasse nicht.

Lustig sind in diesem Zusammenhang auch immer die Prognosen der Wirtschaftsinstitute, die das Wachstum des nächsten Jahres bis auf eine Stelle hinter dem Komma voraussagen. Im Laufe des Jahres werden diese Prognosen immer wieder korrigiert. Ich weiß nicht, wo man das Studienfach Hellseherei belegen kann, vermutlich in Hogwarts. Allein in diesem Jahrzehnt haben Corona und Putin jede Prognose Makulatur werden lassen. Es gibt Ereignisse, die niemand auf dem Radar haben kann. Trotzdem werden die Zahlen jedes Mal wie eine geweihte Monstranz durch die Medien getragen.   

Ich scheine der Schwulenmagnet meines Viertels zu sein. Offenbar liegt es an meiner zarten Schönheit und stillen Intensität. Wieder auf meiner Parkbank. Er heißt Jörg und wir haben uns neulich schon mal unterhalten. Im Gegensatz zu John, den ich nie wieder gesehen habe, ist er seit fünfzig (!) Jahren in festen Händen und gebürtiger Berliner. Er wohnt mit seinem Partner in einer riesigen Altbau-Maisonette-Wohnung für 900 Euro kalt. Er hat Operngesang studiert, am Theater gearbeitet, ist inzwischen aber richtig runtergerockt. Irgendwann holt er die Wodkaflasche aus seinem Rucksack und nimmt einen tiefen Schluck. Natürlich raucht er. Ich frage ihn, ob er den Wodka bei Aldi kauft. Er nickt nur. Ich erzähle ihm, dass der 1,5-Liter Tetra Pak Rotwein aus Spanien von 1,99 auf 1,89 € runtergesetzt wurde. Trinken werde ja immer günstiger. Sein Partner ist gerade bei Freunden in Barcelona, da wäre es vierzig Grad heiß. Wir loben das angenehme Berliner Wetter und stellen fest, dass wir beide seit langem nicht mehr geflogen sind. Beim Abschied sagt er, wir sollten ein Messingschild mit unseren Namen auf die Bank machen. Finde ich süß.

P.S.: Als er von einem schwulen Freund sprach, nannte er ihn „verzaubert“. Ist wohl ein Insider-Ausdruck.