Donnerstag, 23. März 2023

Eine Frage der Haltung

 

Pazifismus lässt sich eigentlich sehr einfach definieren: Als Pazifist lehne ich jede Form von Gewalt zur Durchsetzung von Interessen ab und bin gegen den Krieg als Mittel der Politik. 1984 habe ich den Kriegsdienst verweigert und dem Kreiswehrersatzamt meine schriftliche Begründung geschickt. Was mir als persönliche Haltung seit frühester Jugend klar gewesen war, hatte ich zum ersten Mal systematisch in Schriftform dargelegt.

In meiner Familie hatte es etliche Tote im Zweiten Weltkrieg gegeben, die Familie meiner Mutter verlor ihre schlesische Heimat und der Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion schwebte damals wie ein Damoklesschwert über uns allen. Ich war selbstverständlich ebenso gegen den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979 wie gegen den Einmarsch der US-Truppen in Grenada und Panama in den achtziger Jahren. Ich verurteilte Saddam Husseins Angriffskriege gegen den Iran und Kuwait ebenso wie die amerikanischen Angriffskriege gegen Afghanistan und den Irak. Serbiens Kriege gegen Kroatien und Bosnien-Herzegowina fanden ebenso meine Ablehnung wie das NATO-Bombardement Serbiens.

Genauso klar war meine Haltung jedoch auch bezüglich des Widerstands gegen Aggressoren. Ob es die französische Resistance oder die Partisanen auf dem Balkan, ob es die Mudschaheddin oder die Kurden waren, alle hatten und haben das Recht, sich zu wehren. Niemand soll sich widerstandslos in die Sklaverei oder zur Schlachtbank führen lassen. Auch das gehört zum Pazifismus dazu: das Recht, für seine Freiheit oder um sein Leben zu kämpfen, wenn er angegriffen wird.

Man kann also nicht gleichzeitig Pazifist und Putinist sein. Pazifisten lehnen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ab. Entweder man steht zu dieser Haltung oder man ist Bellizist. Da helfen auch keine windschiefen rhetorischen Konstruktionen und Wortklaubereien. Wer den Krieg und seinen Verursacher verherrlicht, hat von Frieden und Ethik zu schweigen. Und wer einen russischen Massenmord mit einem amerikanischen Massenmord rechtfertigt, verdient unser aller Mitleid.

 

Mittwoch, 22. März 2023

Andy Bonetti, Fackelträger in der Finsternis des Unwissens

 

Blogstuff 775

„Sahra Wagenknecht ist die nationalste Versuchung, seit es Sozialismus gibt.“ (Jürgen Elsässer)

Kennen Sie Josha Vagnoman, Malick Thiaw, Mergim Berisha, Felix Nmecha und Kevin Schade? Ich auch nicht. Freuen wir uns auf die Fußball-EM im nächsten Jahr.

Die Grünen fordern jetzt „Meshing“, die Verschmelzung der Nachnamen nach der Hochzeit. Wenn also Melody Krasupke und Hinnerk Wallmann heiraten, gibt es ... na? 

Warum heißt es Veganer und nicht Dinkelnazi?

Die Geschirrspülmaschine ist eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte. Als Student habe ich meiner Mutter immer das schmutzige Geschirr in einem Paket zugeschickt und einige Tage später habe ich es sauber zurückbekommen. Das glaubt einem heute kein Mensch mehr.

Ich schreibe auf liniertem Papier, aber ich halte mich nicht an die Linien. So ein Typ bin ich!

An einer Laterne: „Melde dich endlich, Bonetti. Du wirst Vater!“

Wie nennt man eine Ehe nach der silbernen Hochzeit? Ruhender Verkehr.

Mao: Die Macht kommt aus den Gewehrläufen. Bonetti: Die Macht kommt aus den Brieftaschen.

Früher hatten viele Leute eine „politische Heimat“. Heute haben die Obdachlosen die Mehrheit.

Das Investigativ-Team von Bonetti Media hat einige Kiezschreiber-Posts mit GPS-Sendern ausgestattet und herausgefunden, dass sie in Suaheli und Urdu übersetzt werden, um in ausländischen Blogs veröffentlicht zu werden.

Vorschlag-Hammer.

Grönland-Kutteln Thai Style.

In meiner Jugend hieß Schweißgeruch noch Achselherbert.

2008: Russische Invasionstruppen marschieren in Georgien ein und besetzen zwanzig Prozent des Staatsgebiets – bis heute. Hätte man damals schon helfen sollen? Mehr als drei Viertel der Bevölkerung sind heute für eine Mitgliedschaft Georgiens in der EU und in der NATO. Russland verhindert den Beitritt.

Wenn die Außerirdischen kommen, müssen sie nur sämtliche Bankguthaben löschen und das gesamte Bargeld vernichten. Die Gesellschaft würde zusammenbrechen, ohne dass man einen Schuss abgeben müsste.

Dienstag, 21. März 2023

Ein Mobilitätsmärchen

 

Es war einmal ein ICE. Zufällig traf er einen VW. Da sagte der ICE: „Ich kann 300 km/h fahren und bin viel schneller als du.“

Da lachte der VW: „Du hast doch immer Verspätung oder du fährst gar nicht, weil dein Fahrer streikt.“

„Wenn du willst, können wir ein Wettrennen machen“, schlug der ICE vor.

Sie fanden eine Strecke, auf der eine Straße und ein Gleis parallel nebeneinander lagen. Das Rennen ging los und der VW gab gleich Vollgas. Mit rauchenden und quietschenden Reifen donnerte er die Straße hinunter und war bald auf 180. Zum Glück gibt es in Deutschland kein Tempolimit.

Der schlaue ICE war gar nicht erst losgefahren. Er hatte einen baugleichen Zug per Funk ans andere Ende der Rennstrecke bestellt. Als der VW endlich ankam, war sein Gegner scheinbar bereits am Ziel.

Der ICE sagte: „Komm, lass uns noch ein Rennen fahren.“

Erfahrene Leser von Grimm’s Märchen ahnen bereits, wie die Geschichte ausgeht. Der VW raste hin und her wie ein Weberschiffchen. Schließlich blieb er mit rauchendem Motor auf halber Strecke liegen. Kolbenfresser, konstatierte der herbeigerufene Kfz-Mechaniker. Wirtschaftlicher Totalschaden.

Der VW landete auf dem Schrottplatz und die Deutsche Bahn trug einen strahlenden Sieg davon.

P.S.: Was wurde eigentlich aus dem Dieselskandal?

Dieser Text wurde von DB Mobil abgelehnt.

 

Montag, 20. März 2023

Hausmitteilung

 

Der Untergang der Silicon Valley Bank hat auch Bonetti Media hart getroffen. Bis auf weiteres können keine Gehälter bezahlt werden, der gefeierte Online-Biersommelier ist abgetaucht. Sein Büro in Wichtelbach, ohnehin die härteste Tür Deutschlands, ist geschlossen. In weiser Voraussicht steht ein vollgetankter Maybach mit laufendem Motor und zehn Millionen Euro in kleinen Scheinen vor seiner Villa. Es heißt, er habe sich in sein Zwanzig-Zimmer-Chalet mit Atombunker in St. Moritz zurückgezogen. Sein Start-up „Möhrensaft Free Refill“ ist zahlungsunfähig. Hungernde Gemüsebauern ziehen mit Fackeln und Sensen durch unser Dorf. Der Kanzler spricht von Seitenwände und kann es selbst nicht erklären. In Kleinbloggersdorf wird zum siebten Mal in diesem Jahr das Ende des Kapitalismus ausgerufen.

P.S.: Bonetti hat sein Vermögen jetzt bei der Credit Suisse in Zürich deponiert.

Der Highway-Mörder auf dem Mörder-Highway

 

Blogstuff 774

„Volkssport Rückwärtsschläue. Hinterher haben es natürlich alle vorher schon gewusst.“ (Micky Beisenherz)

Es ist immer wieder lustig, wenn Putinisten osteuropäische Regierungen als „Marionettenregime“ bezeichnen. Bis 1989 waren sie es tatsächlich, aber der Puppenspieler saß im Kreml. Er bestrafte abweichende Meinungen mit dem Einmarsch der Roten Armee.

Gott ist eine fiese Ratte. Er stellt Adam und Eva vor die Wahl, entweder völlig verblödet im Paradies zu leben oder sich den ganzen Tag als Schlaumeier abrackern zu müssen. Und warum gibt es überhaupt diesen Baum mit den verbotenen Früchten? Das ist wie ein „Frisch gestrichen“-Schild. Natürlich fasst dann jeder die Wand an.

Als er endlich den Entschluss gefasst hatte, sich vor einen Zug zu werfen, streikte die Bahn.

Erst spricht er, dann verspricht er sich / Doch sein Versprechen hält er nicht

Im Traum erscheint alles selbstverständlich.

Warum heißt es Briefträgerin und nicht Postituierte?

Jesus bei den Olympischen Spielen: Er läuft den Marathon unter dreißig Minuten, gewinnt beim Stabhochsprung Gold mit der Weltrekordhöhe von zehn Metern und geht allen Zuschauern total auf den Sack.

Im ersten Semester teilte ich mir das Zimmer im Studentenwohnheim mit einem Gibbon. Das Tier war bissig, kreischte ständig und warf mit Kot. So konnte ich weder lernen noch schlafen. Aber die WG mit den zwei Hertha-Fans war noch viel schlimmer.

Haben Sie schon einmal in einem Hotel mit indischem Bad übernachtet? Es liegt am Ende des Ganges.

Als Wagenknecht noch Kommunistin war und eine Revolution forderte, lebte sie in einer Wohnung in Berlin-Karlshorst. Jetzt lebt sie mit einem West-Bonzen im Saarland und verehrt den imperialistischen Herrscher Putin. Von der Diktatur des Proletariats zur Diktatur ohne Proletariat. Die wandelnde Rosa-Luxemburg-Imitation ist übrigens in einem Plattenbau in Marzahn aufgewachsen.  #Hufeisen

Bodo von Sternhagel, Vorsitzender der KUBA (Kommunistischer Unternehmerbund Aurich).

Wie heißt es in Peking so schön: Ente gut, alles gut.

Gibt es eine Therapie gegen Selbstsucht und Habsucht?

24 Stunden Quality Time am Tag sind auch nicht immer leicht.

 

Sonntag, 19. März 2023

Berlin Bites

 

Bolle, Schering, Reichelt, AEG. Die westdeutsche Wirtschaft hat nicht nur die DDR überrollt, sondern auch Westberlin.

Am 8. März ist der Frauentag in Berlin. In der DDR verlieh Erich Honecker an diesem Tag immer die Clara-Zetkin-Medaille an verdiente Arbeiterinnen und Bäuerinnen. Wäre das nicht was für unseren Bundespräsidenten? Dieser Feiertag ist reine Symbolpolitik, nichts ändert sich. Wäre es nicht besser, wenn an diesem Tag nur die Frauen frei hätten und die Männer gingen arbeiten? Und die Frauen würden sich an diesem Tag verhalten wie orthodoxe Juden. Nicht nur die Arbeit, sondern auch das Bedienen von Maschinen im weitesten Sinne wäre zu vermeiden. Juden fahren am Sabbat kein Auto, sie machen weder Herd, Waschmaschine oder Staubsauger an. Das alles müssten an diesem Tag die Männer machen. Das hätte was, oder?

Anfang 2022 machte in meinem Kiez ein Burgerladen auf. Der Cheeseburger war erfreulich, ich nahm den Flyer mit. Jetzt sehe ich im Internet, dass die Preise inzwischen um fünfzig Prozent erhöht wurden. Gier im Kleinformat. Zum Vergleich: Im Gastgewerbe (Gastronomie, Hotellerie) lag die Inflation zwischen Januar 2022 und Januar 2023 bei 10,4 Prozent.

Weltstadtfeeling. Ich gehe sonntagmorgens aus dem Haus, kaufe ofenwarme Croissants um die Ecke und eine druckfrische FAS bei einem Straßenhändler. Zum Frühstück höre ich die Feuerwerksmusik von Händel.

Seit 1871 ist Berlin – mit einer Unterbrechung (1945 – 1949) – deutsche Hauptstadt. Die Zeit der Demokratie (1918 – 1933 und 1991 bis heute) ist immer noch kürzer als die Zeit von Monarchie und Diktatur (hundert Jahre).

Kreuzberg war bis zum Mauerfall ein Abenteuerspielplatz, der von Westdeutschland subventioniert wurde. An diesen Ort konnte man die renitenten Revoluzzer und arbeitsuntauglichen „Künstler“ abschieben, ans Ende der westlichen Welt, direkt vor der Mauer. Die linke „Szene“ war der Käse, SO 36 die Mausefalle.

Berlin hat 650 Brücken, mehr als Venedig und Amsterdam zusammen.

Mitte der neunziger Jahre wurden in Berlin siebzig Millionen Currywürste verkauft, zwanzig pro Kopf und Jahr. Fastfood hat in der Großstadt eine lange Tradition. Keine lange Wartezeit, kein Teller, kein Besteck, keine Sitzplätze.

In Berlin macht man nichts spontan, sondern „uff’n blauen Dunst“.

Pankow war einmal die Gralsburg des sozialistischen Hochadels. Bonns kalte Krieger um Adenauer nannten die Hauptstadt der DDR nie Ostberlin, sondern „Pankoff“, bewusst falsch ausgesprochen, weil es so schön russisch klang.

Bei meinem Stamminder sitzt ein alter Mann, dessen Hände beim Essen zittern. Erst als der Kellner mit ihm spricht, erkenne ich ihn. Er hat denselben Spitznamen wie ich: Ebi. Der Altbürgermeister nebst Gattin, der letzte CDU-Regierungschef Berlins: Eberhard Diepgen. Früher habe ich ihn regelmäßig gesehen, er wohnt in meinem Kiez und ging immer ins Fitnessstudio in meiner Straße. Und was liest er nach dem Essen? Den „Berliner Kurier“, das zweite lokale Schmierblatt neben der B.Z. Früher hätte er wenigstens die Mottenpost gelesen. Ich sehe es als Menetekel. Am gleichen Tag verkündet Giffey Koalitionsverhandlungen mit der CDU. Wegner könnte nach über zwanzig Jahren der nächste Bürgermeister der CDU werden. Abends sehe ich Diepgen neben Wegner in den Lokalnachrichten. Er trägt noch immer denselben Pullover.

Früher war die Currywurst einer meiner besten Freunde. Nach Jahr und Tag fahre ich mal wieder zu meiner Lieblingsbude in den Wedding – und bin enttäuscht. Es schmeckt mir nicht mehr. Außerdem zahle ich für zwei Würste, Pommes mit Mayo und eine Cola 9,20 Euro. Beim letzten Mal waren es noch sechs Euro. Fünfzig Prozent mehr. Ich beschließe, für immer Abschied von meinem ungesunden Freund zu nehmen. Der Veganismus ist hinter mir her wie der Tofu hinter der armen Seele.

 

Samstag, 18. März 2023

Die Krakeeler vom Stammtisch

 

1.     Ein echter Krakeeler löst jedes Problem und jeden Fall in dreißig Sekunden vom Sofa aus.

2.     Seine Thesen und Urteile sind in Stein gemeißelt und dürfen keinesfalls geändert werden.

3.     Wer sie in Frage stellt, ist ein Nazi. Mindestens.

4.     Fakten, die seine Meinung nicht unterstützen, sind Lügen.

5.     Es sind nur Quellen erlaubt, die seine Meinung widerspiegeln.

6.     Experten, die zu anderen Schlüssen kommen, sind keine Experten. Notfalls wird ganzen Wissenschaften das Existenzrecht abgesprochen.

7.     Alle Themen, mit denen sich die Krakeeler vom Stammtisch befassen, sind von höchster weltpolitischer und historischer Relevanz.

8.     Nur sie allein haben das gottgegebene Recht, neue Epochen der Menschheitsgeschichte beginnen zu lassen.

9.     Gute Politik kann es nur geben, wenn die Krakeeler die Regierung übernehmen. Sie wissen nicht nur alles besser, sie können auch alles besser.

10. Sie sind die Hüter von Gerechtigkeit und Frieden und wissen exklusiv, wie wir die Klimakatastrophe noch verhindern können. Selbstverständlich kennen sie auch die Zukunft.

 

Freitag, 17. März 2023

Wie Bonetti einmal Opfer eines bonapartistischen Komplotts wurde

  

Blogstuff 773

 

„1. Verdauung 2. Neurasthenie 3. Ausschlag 4. innere Unsicherheit.“ (Franz Kafka am 4.5.1913)

Der Mensch schläft ein Drittel seines Lebens, damit das Gehirn die Eindrücke des Tages sortieren, bewerten und einordnen kann. Das wäre auch der Politik und den Medien zu empfehlen. 

Es ist jetzt drei Jahre her, dass Zahnärzte und Notare Klopapier in Kaufhaustoiletten geklaut haben.

„Is ne verfickte Scheiße, Alter. Und wir können nix dran ändern.“ (Heinz Pralinski zur Weltlage)

„Immer mehr“. Der Komparativjournalismus ist nicht auszurotten. Es kann nichts gleichbleiben. Geht nicht.

Zwischen sieben und fünfzehn Millionen Menschen sind an Covid-19 gestorben. Trotzdem gibt es immer noch Querdenker-Honks, die irgendwelche Maßnahmen kritisieren.

Was macht eigentlich Heinz Pralinski? Er arbeitet gerade an seinem Beziehungsroman „Halt die Schnauze und lieb mich einfach.“

Was haben Veganer und Fleischesser gemeinsam? Beide mögen Tiere.

Finden Sie heute mal gute Mitarbeiter. Ich habe Wolli und Knorke. Isso. Machsdenix. Wolli heißt Eigentlich Wolfgang Weberlein und Knorke ist aus dem Osten. Er hat so oft Knorke gesagt, bis er den Spitznamen weghatte. Jetzt habe ich sie erstmal weggeschickt. Sie sollen einen Liter fettarme Hafermilch besorgen. Damit sind sie eine Weile beschäftigt. Derweil gieße ich ein YSL-IPA in mein Armani-Bierglas. Wer diese Kürzel nachschlagen muss, hat sein Leben nicht im Griff. Den kennen wir in Paris gar nicht. Meine Firma „Bonetti – Gas, Wasser, Philosophie“ läuft nicht gerade übertrieben gut, aber ich habe wenigstens meine Ruhe. Stille, Einsamkeit – vielleicht sollte ich eine Geschichte schreiben. (Fragment)

In Berlin hätte ich jetzt die Auswahl unter 755 Restaurants, wenn ich bei Lieferando bestellen würde.

Hätten Sie’s gewusst? Bei den Spielen 1904 war Krötenlecken eine olympische Disziplin.

Sehen Sie jetzt weltexklusiv bei Bonetti TV: „Der Schwamm.“

Am 7. März 1983 erschien „Blue Monday“ von New Order, die bis heute meistverkaufte 12-inch-Single der Welt. Das Lied wurde komplett am Synthesizer und am Drum-Computer programmiert.

Montag, 27. Februar 2023

Sender Gleiwitz reloaded

 

Diese Legende ist bei den Putin-Trollen, die inzwischen bevorzugt in Hufeisenformation auftreten, nicht auszurotten: Durch die NATO-Osterweiterung hätte sich Russland bedroht gefühlt und sei zum Krieg gegen die Ukraine gezwungen worden. Lehrbuchmäßige Täter-Opfer-Umkehr. Wird gerne verwendet, wenn einem die Argumente ausgehen. Mit der Begründung hätte Russland bereits 1999 in den Krieg ziehen müssen, als mit Polen das erste Nachbarland NATO-Mitglied wurde. Spätestens nach Beitritt der drei baltischen Staaten 2004 wäre doch der Casus Belli gegeben gewesen, oder?   

Interview mit dem russischen Außenminister im Handelsblatt am 2.1.2005:

„Bedeutet das Recht auf Souveränität etwa für Georgien und die Ukraine auch, dass Russland nichts gegen deren Beitritt zur EU und zur Nato hätte?

Lawrow: Das ist deren Wahl. Wir achten das Recht jedes Staates – unsere Nachbarn eingeschlossen –, sich seine Partner selbst zu wählen, selbst zu entscheiden, welcher Organisation sie beitreten wollen. Wir gehen davon aus, dass sie für sich überlegen, wie sie ihre Politik und Wirtschaft entwickeln und auf welche Partner und Verbündete sie setzen.“

Fun Fact For Fans: Bereits 2005 wollte der damalige ukrainische Präsident Juschtschenko einen NATO-Beitritt seines Landes, scheiterte aber am Widerstand der Bevölkerung. Nix Maidan, nix US-Putsch und tralala.

NATO-Ukraine-Charta – Wikipedia

 

Ich habe eine Rede vorbereitet

 

Wenn ich in Berlin ankomme, werde ich vor laufenden Kameras folgende Rede halten:

„Ich danke dem freundlichen Mann am Fahrkartenschalter in Bingen.

Ich danke auch dem Zugführer im Regionalexpress nach Frankfurt. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.

Ich danke den tapferen Männern und Frauen im Stellwerk. Niemand sieht euch, aber ihr leistet großartige Arbeit.

Kommen wir zum Team vom ICE „Hans Moser“. Ich weiß, dass ihr alle am Limit arbeitet. Trotzdem seid ihr immer freundlich und hilfsbereit. Ihr seid das Salz der Erde.

Ich danke allen meinen Fans, die mich seit Jahren unterstützen und mir die Kraft geben, in Berlin Urlaub zu machen und jeden Tag bis zum Anschlag zu essen und zu trinken.

Am Ende möchte ich meinen Eltern danken, meiner Familie, meinen Freunden. Was wäre ich ohne euch? Und vor allem: wo? Vermutlich genau hier.“

Bis dahin

Andy Bonetti

 

Sonntag, 26. Februar 2023

Die Fehlerkette

 

Offensichtlich hatte ich einige Dinge falsch eingeschätzt. Alles begann mit einem Schlüssel, den ich auf dem Bürgersteig gefunden hatte.

Der Schlüssel hatte einen Metallanhänger, auf dem „Zur goldenen Post“ stand. Ich kannte die kleine Pension in der Brentanostraße. Und weil ich ein guter Mensch bin, ging ich die kurze Strecke, um den Schlüssel abzugeben.

An der Rezeption war niemand zu sehen. Ich rief ein paarmal laut Hallo und läutete die kleine Glocke auf dem Tresen. Nach einigen Minuten des Wartens wurde ich ungeduldig. Sollte ich den Schlüssel einfach liegenlassen. Ohne ein Wort des Dankes oder einen kleinen Finderlohn?

Dann kam mir die verhängnisvolle Idee. Ich bin von Natur aus neugierig und gelegentlich auch ein wenig leichtsinnig. Oder soll ich sagen: abenteuerlustig? Also ging ich die Treppe hinauf. Zimmer 17. Ich werde die Zahl nie mehr vergessen.

Ich klopfte an der Tür. Niemand antwortete. Dann rief ich „Zimmerservice“ und schloss die Tür auf. Niemand war im Zimmer, keiner im Bad. Auf dem Bett lag ein großer schwarzer Lederkoffer. Ich schloss die Tür und ging zum Bett.

Der Koffer war unverschlossen. Natürlich habe ich ihn geöffnet. Was hätten Sie an meiner Stelle getan? Seien Sie ehrlich. Im Koffer war Geld. Viel Geld. Fünfzig-Euro-Scheine in Hunderterbündeln. Ich steckte mir zwei Bündel in die Jackentaschen. Das würde nicht auffallen, oder?

Dann dachte ich mir: Warum nimmst du nicht alles? Auf einen Schlag bist du deine Geldsorgen los. Ich schloss den Koffer wieder und schlich die Treppen hinunter. Die Rezeption war immer noch unbesetzt. Ich ging auf die Straße. Niemand war zu sehen. Mit meiner kriminellen Energie hätte man in diesem Augenblick ein Hochhaus heizen können.

Ich ging zur Hauptstraße und hielt ein Taxi an. Ich fuhr zum Hauptbahnhof und packte den Koffer in ein Schließfach. Dann besorgte ich mir einen Umschlag, einen Stift und eine Briefmarke. Den Schlüssel legte ich in den Umschlag, auf dem meine Adresse stand. Wer würde schon im Briefkasten nach Hinweisen suchen? Dann fuhr ich nach Hause.

Gegen zehn Uhr abends klingelte es an meiner Wohnungstür. Ich blieb einfach auf dem Sofa sitzen. Dann klopfte es. Ich wartete ab. Dann ein hässliches Knirschen, gefolgt von einem lauten Knacken. Die Tür war offen. Zwei Männer traten ein. Ich erzählte ihnen alles. Aber sie glaubten mir nicht.

Jetzt liege ich gefesselt und geknebelt in einem Kofferraum. Wann kommt der Briefträger? Und was passiert dann?

 

Samstag, 25. Februar 2023

Laues Lüftchen

 

Der Heißluftballon von Wagenknecht und Schwarzer ist geplatzt. Zehntausend Leute am Brandburger Tor. Viele russische Flaggen, Ukrainer werden als Nazis beschimpft, Querdenker, Reichsbürger und der übliche rechtsradikale Pöbel. In den achtziger Jahren sah die Friedensbewegung noch anders aus.

P.S.: Höcke hat Wagenknecht nach der Veranstaltung angeboten, der AfD beizutreten. Da wächst zusammen, was zusammengehört.  

Meine Zornausbrüche auf der Kornhausbrücke

 

Blogstuff 772

„Wir sind das bessere Deutschland.“ (Markus Söder)

„Und eins will ich Ihnen sagen, liebe Freundinnen und Freunde, wir werden diesen Wahnsinn der Berliner Gendermafia nicht mitmachen!“ (irgendwie auch Söder)

Früher habe ich auf einer Schreibmaschine mit abgefeilter Seriennummer geschrieben, damit mir der Verfassungsschutz nicht auf die Schliche kam.

Ich bin auch für eine Vier-Tage-Woche: Dienstag, Donnerstag und Samstag/Sonntag als Wochenende.

Langeweile ist nur ein Mangel an Phantasie und Motivation.

Haben Sie Ihren Impfpass auch immer noch in der Jackentasche? Oder finden Sie ihn nicht mehr?

I hob jo dös mit am Krautsurßing imma no ned begriffn.

Zwischen dem Beschluss, in Tempelhof einen Flughafen zu bauen, und dem ersten Flug lagen acht Monate.

Jeder kennt seinen Heimatort. Aber was ist die Heimatzeit? Die Gegenwart? Wenn ich an meine Lieblingsmusik denke, sind es die achtziger Jahre.

Ich arbeite an einer Kurzgeschichte mit dem Titel „Das Reisebüro des Todes“. Eine fiese Reiseverkehrskauffrau schickt die Leute in ein Hotel an der Costa Brava, aus dem niemand lebend zurückkommt.

Eine der letzten großen Glaubensfragen lautet: Nutellabrot mit oder ohne Butter? Aber sie sollte eigentlich lauten: Nutella mit oder ohne Brot.

Was macht die letzte Generation nicht alles, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Jetzt haben sie sogar einen Baum gefällt. Werden vor dem Kanzleramt demnächst Welpen geschreddert? Einfach mal bis Jahresende nichts über diese Spackos in den Medien bringen – so einfach.

Die Bewohner von Las Vegas heißen nicht Veganer.

Umfangreiche Fastenregeln im Hause Bonetti: kein alkoholfreies Bier, kein Tofu, keine Hausarbeit, keine Schlagermusik, kein Sport, keine Talkshows.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig (sic!) hat das Verfahren gegen einen Nazi eingestellt, der andere Menschen als „Judenpack“ bezeichnet hat. Keine Pointe.

„Die Mehrheit der Pazifisten gehören entweder zu eigenartigen religiösen Sekten oder sie sind ganz einfach Humanisten, die es ablehnen, irgendjemanden das Leben zu nehmen und die über dieses elementare Prinzip hinaus jede weitere Überlegung ablehnen. Aber es gibt eine kleine Gruppe intellektueller Pazifisten, deren reales, doch uneingestandenes Motiv der Hass auf die westliche Demokratie und die Bewunderung des Totalitarismus ist. Pazifistische Propaganda wird üblicherweise auf die simple Behauptung verdünnt, dass die eine Seite genauso schlecht wie die andere sei, aber wenn man die Schriften jüngerer Pazifisten genauer betrachtet, dann stellt man fest, dass sie keineswegs beide Seiten auf die gleiche Weise anklagen, sondern beinahe ausschließlich Großbritannien und die USA.“ (George Orwell)

In Demokratien ist Pazifismus jederzeit eine Option, die Regierung und ihre Verbündeten dürfen selbstverständlich kritisiert werden. Aber was machen russische Pazifisten? Eine Demonstration wie heute in Berlin wäre in Moskau nicht vorstellbar.

P.S.: Wenn es ein Erdbeben gibt, schicken wir Rettungsmannschaften. Wenn es eine Hungersnot gibt, schicken wir Nahrungsmittel. Wenn ein Land von einer Invasionsarmee angegriffen wird, schicken wir Waffen. Was ist daran nicht zu verstehen?

 

Freitag, 24. Februar 2023

„Besser als super“


„Difficile est saturam non scribere” - Es fällt schwer, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

In dieser Woche gab es in Minsk sogenannte Friedensverhandlungen in Sachen Ukraine-Krieg. Die deutsche Bundeskanzlerin und der französische Präsident trafen sich beim weißrussischen Staatschef mit dem russischen und dem ukrainischen Präsidenten. Kommen wir zur wesentlichen Frage, auf die sich in diesen eiligen und geldgetriebenen Zeiten ohnehin alles konzentriert: Wer sind die Gewinner, wer sind die Verlierer? Wer profitiert von diesem „Gipfel“? Antwort: Alle Teilnehmer haben profitiert. Alle, die nicht am Verhandlungstisch saßen, gehen leer aus.

Merkel und Hollande profitieren, weil sie sich als engagierte Verfechter einer Friedenslösung darstellen konnten: Seht her, wir verhandeln die ganze Nacht durch, sechzehn Stunden ohne Unterbrechung, weil wir alles für den Frieden tun! Das war wichtig fürs Protokoll, die Galerie und die Geschichtsbücher. Wenn der Krieg weiter geht – an uns hat es nicht gelegen! Die EU als Friedensnobelpreisträgerin repräsentiert das Wahre, Schöne und Gute in der Gesprächsrunde. Das sollen die vielen Bilder und feierlich unterzeichneten Schriftstücke dokumentieren.

Putin profitiert, da er in den vergangenen zwölf Monaten als Paria auf der Bühne der internationalen Politik geächtet wurde. Seht her, ohne mich gibt es keinen Frieden! Obwohl Russland doch offiziell mit dem Ukraine-Krieg gar nichts zu tun hat. Die Bilder von den Verhandlungen in einem russischen Vasallenstaat zeigen, wie die EU-Politiker dem mächtigen Kremlherren zu Kreuze kriechen müssen. Die möglicherweise wichtigste Kriegspartei, die USA, bleibt unsichtbar und darf nicht mitreden. Der Westen wirkt gespalten, über die von Russland annektierte Krim wurde nicht gesprochen, Putin ist zufrieden.

Der infame weißrussische Despot Lukaschenko profitiert, da er sich als nobler Gastgeber der ehrenwerten Bemühungen um den Frieden in der Ukraine im Licht der Weltöffentlichkeit präsentieren kann. Daher trägt er zu diesem Anlass auch einen dunklen Anzug und nicht eine seiner Phantasieuniformen. Der Ukrainer Poroschenko profitiert, weil er mit diesem medialen Großereignis sein Land auf der internationalen Agenda prominent platzieren kann. Er benötigt dringend Geld und Waffen für den Krieg in seinem Land.

Nur die Menschen, um die es geht, profitieren nicht von den Verhandlungen. Sie sind nur die Verhandlungsmasse. Aber Politiker beschäftigten sich traditionell lieber mit Landkarten als mit den Schicksalen ihrer Schutzbefohlenen. Der Krieg wird weitergehen, jeder weiß das. Das Volk weiß es ebenso wie seine Vertreter. Ein Krieg wird nie durch Argumente beendet, sondern durch den Sieg einer Kriegspartei oder die Erschöpfung beider Seiten. Es wird in der Ukraine noch eine Menge Verlierer geben. Sie verlieren ihre Heimat, ihre Existenz, ihre Familie, ihre Gesundheit oder ihr Leben. Die Gewinner lassen sich an einer Hand abzählen, die Verlierer zählt niemand. Es werden Millionen sein. 

„Alle Jahrhunderte ähneln sich durch die Bosheit der Menschen“, hat der deutsche Diplomat Adalbert von Mopsauge (1749-1832) einmal gesagt. Na gut, es war Voltaire. Angesichts der albernen Inszenierung einer „Friedensverhandlung“ bis zur angeblichen Erschöpfung aller Beteiligten fällt es mir schwer, ernst zu bleiben. Ich erinnere mich an den Fall einer deutschen Tarifverhandlung, die auch bis in die frühen Morgenstunden ging. Irgendwann stellte sich heraus, dass die Ergebnisse bereits viel früher feststanden, die „Verhandlungspartner“ aber aus dramaturgischen Gründen bis in die frühen Morgenstunden bei einem guten Wein miteinander geplaudert hatten, um den eigenen Anhängern am nächsten Morgen mit dunklen Rändern unter den Augen versichern zu können, alles für sie gegeben zu haben.

Russlands Außenminister Lawrow verriet während der Verhandlungen der gespannt wartenden Pressemeute, die Gespräche liefen „besser als super“. Ich habe Tränen gelacht. Der Mann hat wenigstens Humor.

P.S.: Diesen Text habe ich am 13.2.2015 geschrieben. Damals wurde gerade das zweite Minsker Abkommen unterzeichnet, das die Umsetzung des ersten Minsker Abkommens regeln sollte. Minsk I: Waffenstillstand in der Ostukraine, Überwachung der Waffenruhe durch die OSZE, Gefangenenaustausch, lokale Selbstverwaltung in Donezk und Luhansk. Kurz nach Unterzeichnung brachen Separatisten mithilfe regulärer russischer Truppen den Waffenstillstand und der Krieg ging bis heute weiter. Die Annexion der Krim war nie Gegenstand der Verhandlungen. Damit begann die Appeasementpolitik des Westens gegenüber dem aggressiven Nationalismus eines imperialistischen Diktators. Bis zum Frühjahr 2020 wurden insgesamt 21 Waffenstillstandsvereinbarungen gebrochen.

Putinismus – Wikipedia

 

Donnerstag, 23. Februar 2023

Das erste Jahr

 

„Sie haben den Krieg begonnen. Wir haben alles getan, um ihn zu stoppen.“ (Putin am 21.2.2023 über die Kriegsschuld des Westens)

Morgen werden die Medien nur ein großes Thema haben: den ersten Jahrestag des Kriegsbeginns. Also gibt es meine zwei Cent schon heute. Es ist ein knallhartes Business, aber ich habe die Regeln nicht gemacht. Inzwischen liegen alle in ihren rhetorischen Schützengräben. Wer für Waffenlieferungen an die Verteidiger ist, gilt als Bellizist, wer für Putins Imperialismus ist, gilt als Pazifist. Oder umgekehrt: Wer für die Ukraine ist, gilt als Demokrat, wer für Russland ist, gilt als blutsaufender Verräter.

Putin war vor dem Krieg für mich ein gewöhnlicher Autokrat, der seine politischen Gegner liquidiert oder ins Gefängnis bringen lässt. Einer wie Erdogan, Xi oder ein beliebiger arabischer Scheich. Seither ist er in die Liga der Massenmörder aufgestiegen, die es zu meiner Lebzeit gegeben hat: Nixon, Pol Pot, Breschnew, Idi Amin, Assad und Bush. Vermutlich gab es noch ein paar mehr.

Es erscheint mir wie ein Atavismus, dass er die Größe der alten Sowjetunion oder des Zarenreichs wiederherstellen möchte. Sieht er sich wirklich in einer Reihe mit Iwan dem Schrecklichen, Peter dem Großen, Katharina der Großen und Stalin? Schon die Annexion der Krim war in dieser Hinsicht Symbolpolitik. Was nützt seinem Riesenreich eine rohstoffarme Halbinsel mit 2,3 Millionen Einwohnern, die kleiner als Brandenburg ist?

Wieso beginnt er einen Kreuzzug gegen die westliche Lebensführung, die seit dreißig Jahren sein Land durchdringt? Hollywood, Coca-Cola, Hamburger, Hip-Hop, Jeans. Die Russen leben längst wie die Menschen im Westen. Dieser Kulturkampf ist längst verloren. Merkwürdigerweise reizen in LGBT+, Gendersprache, Diversität und die Ehe für alle. Das hat er mit den anderen konservativen Hardlinern gemeinsam. Aber deswegen den großen Weltenbrand riskieren, mit Atomwaffen drohen und das alles als große Konfrontation der Systeme verkaufen wie weiland im Kalten Krieg? Das nimmt ihm doch keiner ab. Das ist nur Show.

Ich sehe einen verbitterten, hartherzigen, misstrauischen Mann, der im Alter nach seinem Platz in den Geschichtsbüchern sucht. Wenigstens Belarus, die Ukraine und Moldawien möchte er heim ins Reich holen. Aber der Preis ist hoch: hunderttausende Tote, der wirtschaftliche Schaden (weniger durch die Sanktionen als durch den Verlust solventer Kundschaft) und die politische Isolation. Noch ist der Ausgang des Krieges ungewiss. Im Augenblick hat sich Putin in eine Sackgasse manövriert. Es geht nicht vorwärts, Richtung Sieg, und rückwärts, Richtung Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, kreisen die Geier seiner Rivalen über dem Kreml. Was werde ich heute in einem Jahr schreiben?

Mittwoch, 22. Februar 2023

Bonetti’s moralphilosophische Diskursethik

 

Blogstuff 771

„Ich habe die Nase tief in den bräunlichen Zauberspiegel des Asbach getunkt (in bewußt=trotzigem Gegensatz zu Hölderlins heilig-nüchternem Wasser!).“ (Arno Schmidt)

Ungarn und Polen hätten im 13. Jahrhundert die Sicherheitsinteressen von Dschingis Khan besser berücksichtigen sollen.

Hätten Sie’s gewusst? Um die Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule in Österreich zu retten (die Pferde der Hofreitschule in Ungarn wurden von der Roten Armee geschlachtet und gegessen bzw. als Zugtiere verwendet), kämpfte die US-Armee 1945 gemeinsam mit der Wehrmacht und befreiten Kriegsgefangenen gegen die Waffen-SS. Operation Cowboy – Wikipedia 

Auch interessant: Die seltsamste Schlacht des Zweiten Weltkriegs. Schlacht um Schloss Itter – Wikipedia

Baerbock hat von Putin eine 360-Grad-Wende gefordert. Nicht auszudenken, wenn diese Frau Kanzlerin geworden wäre.

Deutschland 2023 in a nutshell: „Der Thüringer Politiker und Mitglied des CDU-Bundesvorstands Mike Mohring hat mit einer kontroversen Faschingsaktion für heftige Diskussionen gesorgt. Der 51-Jährige zeigte sich in einem Facebook-Post vom vergangenen Samstag im »Indianer«-Kostüm neben zwei Parteikollegen auf einem Faschingsumzug im thüringischen Apolda.“ Hätte noch vor fünf Jahren kein Schwein interessiert. Jetzt steht man mit so einem Kostüm unter Faschismusverdacht.

Freitagnachmittag platzt ein Rohr der Fußbodenheizung in der Waschküche. Ich stelle einen Eimer drunter und rufe die Heizungsfirma an, mit der wir einen Wartungsvertrag haben. Eine Stunde später ist der Handwerker da und schließt das Leck. Er hat mir auch ein paar Heizkörper mitgebracht, die man an die Steckdose anschließen kann. Montagmorgen um halb acht stehen zwei Mann vor der Tür, verlegen fünf Meter neue Kupferrohre und nach sechs Stunden läuft alles wieder. Das Landleben hat seine Vorteile. In Berlin hätte ich wahrscheinlich Monate auf einen Handwerker gewartet.

Der Staubsauger- und Thermomix-Hersteller Vorwerk wird offizieller Hauptsponsor der Frauenfußballnationalmannschaft. Freuen Sie sich auf die Fernsehwerbung, wenn die Bundestrainerin das Mittagessen kocht, während hinter ihr die Torhüterin den Teppich mit einem Kobold saugt. Adenauer reloaded.

Immerhin habe ich in der Alterspyramide den Aufstieg geschafft.

Die Burg des Mannes ist die vier / Vier Ecken hat ein Kasten Bier.

Wo fühlt sich Geld besonders wohl? In den USA. 14 der zwanzig größten Vermögensverwalter haben dort ihren Sitz. Nr. 1 ist Blackrock mit 9,5 Billionen Dollar.

Erstes Weißwurstfrühstück in diesem Jahr. Es geht doch nichts über ein Hefeweizen in einem 05er-Glas (ich meine den Verein) um neun Uhr morgens. 

Hiermit melde ich Patentschutz für den Namen Arnd Höckler an.

Dienstag, 21. Februar 2023

Neulich beim Spezialisten

 

„Guten Tag. Ich habe einen Termin für zehn Uhr.“

Die Servicekraft hinter der Plexiglasscheibe lächelt mich an.

„Setzen Sie sich doch bitte noch kurz ins Wartezimmer.“

Ich gehe ins Wartezimmer. Zum Glück ist noch ein Stuhl frei. Mindestens fünfzehn andere Leute sind noch vor mir. Ich nehme mir ein Magazin und fange an zu lesen. Es geht um Induktionsspulen und Messtechnik.

Nach einer Stunde werde ich ins Behandlungszimmer gerufen.

Ich öffne die Tür und vor mir sitzt ein Elektriker an seinem Schreibtisch.

„Was ist denn Ihr Problem, Herr Bonetti?“

„Mein Herd funktioniert nicht mehr.“

„Haben Sie es schon mit Einschalten und Ausschalten probiert?“

„Ja.“

„Haben Sie die Sicherungen überprüft?“

„Selbstverständlich.“

„Haben die Menschen in Ihrer Nachbarschaft ähnliche Probleme?“

„Nein. Ich bin der Einzige.“

„Dann werde ich in Erwägung ziehen, Ihnen einen meiner Mitarbeiter vorbeizuschicken.“

„Das wäre sehr nett.“

Der Meister schaut lange in seinen Computer.

„Wäre Ihnen der 14. August recht? Das ist in sechs Monaten.“

„Vielen Dank. Sie sind sehr großzügig, Don Blaumann.“

Ich zögere einen Augenblick. Soll ich die Frage aller Fragen stellen? Es bewegt uns alle in diesen Tagen. Aber wenn man dem Meister schon mal persönlich gegenübersteht – warum nicht?

„Können Sie mir vielleicht auch eine Wärmepumpe einbauen?“

Er lacht minutenlang, hält sich die Seite und kann sich gar nicht mehr einkriegen.

„Nächstes Jahr, okay?“

Glücklich und zufrieden verlasse ich die Praxis.

Montag, 20. Februar 2023

Honey roasted peenuts

 

Blogstuff 770

„Wer sich an das Absurde gewöhnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht.“ (Eugène Ionesco) 

Nach einer Neuauszählung in Berlin: In einem Wahlkreis wird jetzt ein Parlamentssitz per Los entschieden, weil die Anzahl der abgegebenen Stimmen zweier Kandidaten exakt gleich ist. Das gibt es nur in Berlin. Ich bin ein bisschen stolz. Sowas würde Stuttgart oder Bielefeld nie hinkriegen. Nachtrag: Eine weitere Nachzählung ergab ein neues Ergebnis. Jetzt soll einfach ein viertes Mal gezählt werden.

Hätten Sie’s gewusst? FDP ist die Abkürzung für Fucking Dick Party.

Ich mache keine Selfies, weil ich so ein Uralthandy ohne Kamera habe. Ich sehe mein Gesicht morgens im Badezimmerspiegel und das reicht mir für den ganzen Tag. Nur beim Friseur, wenn anschließend meine Haare zusammengefegt werden, merke ich, dass ich alt und grau geworden bin.

Vor dem Fleischregal. Wir sind wie Geier. Wir jagen nicht, wir ernähren uns von Aas.

Es passiert nicht oft, dass man zu so vielen Treffern kommt, wenn man „Ballett“ und „Hundescheiße“ in die Suchmaschine eingibt. Da hat also der Ballettchef der Staatsoper Hannover einer kritischen Journalistin Dackelkacke ins Gesicht geschmiert. Und ich denke oft, es gäbe nichts Neues mehr zu berichten.

Alice Schwarzer ist schon lange Old School wie Putin. Wenn eine Frau „Nuttenmode“ trägt und es nicht mehr klar ist, ob eine junge Frau im Minirock an der Straßenecke auf ihren Freund oder auf einen Freier wartet, darf sie sich halt auch nicht wundern. „Dann kann das auch für die Frau problematisch werden.“ Die gute alte Täter-Opfer-Umkehr wie bei ihrer „Analyse“ des Ukrainekriegs. Natürlich auch auf ihrem ureigenen Gebiet. Begrabt den Feminismus an der Biegung des Flusses.

„Wenn es keinen Straßenbau mehr geben soll, dann gibt es auch keine neuen Stromleitungen mehr. Da kann sich der Robert gehackt legen. Die Zeit des Appeasements ist vorbei.“ (Bernd Kubicki) Sollte Scholz Leopard II-Panzer an die FDP liefern?

„Wir sitzen doch alle in derselben Luxusyacht.“ (Andy Bonetti)

Könnte Sahra Zarenknecht nicht einfach 25 Bachblütentropfen gegen Atomkriegsangst nehmen wie alle anderen auch, anstatt uns ständig mit ihrer besserwisserischen Empörung auf den Sack zu gehen?

814,9 Milliarden Euro hat der deutsche Staat 2022 eingenommen, ein Plus von sieben Prozent. Aber irgendwie merkt man nichts von dem Geld. Schulen, Straßen, Brücken und das leidige Thema Digitalisierung – nichts bewegt sich.

Der Winter, in dem wir alle hungern und frieren würden, neigt sich langsam dem Ende entgegen. Kommt da noch was?

Sonntag, 19. Februar 2023

Mieser Fraß

 

Auf Travelbook habe ich einen Artikel über das angeblich schlechteste Essen der Welt gelesen. Auf Platz 1 steht die isländische Nationalspezialität Hákarl, fermentierter Hai, der nach Pisse stinkt. Nur ein deutsches Gericht war in den Top Ten, die bayrische Brotsuppe, die ich sogar noch essen würde.

Ich frage mich, warum es kein chinesisches Gericht in diesen erlauchten Kreis geschafft hat. Ich habe schon Rinderaorta, Hühnerfüße, Pansen und Schweineblutsuppe mit Schweineinnereien auf der Speisekarte gesehen – in Berlin. Das Schlimmste, das ich je beim Chinesen gegessen habe, war ein tausendjähriges Ei. Wir haben mit der ganzen Abteilung Weihnachten gefeiert und waren nach dem Essen, womöglich spielte auch der Alkohol eine Rolle, ein wenig übermütig geworden und hatten tausendjährige Eier bestellt. Jeder sollte ein halbes Ei essen, schlucken und drin behalten. Kein durfte sich drücken. Das war der Deal. Dann kam unser Nachtisch. Das Eiweiß war braun und das Eigelb war grün. Dieses Steck-es-bloß-nicht-in-deinen-Mund-und-iss-es-auf-keinen-Fall-grün. Wir haben es trotzdem getan. Und nie wieder darüber gesprochen. Kennen Sie den Geruch von faulen Eiern? Stellen sie sich diesen Geruch hundertfach verstärkt und direkt in Ihrem Mund vor.

Das Schlimmste, was mir je vorgesetzt wurde, war ein Quallensalat in Shanghai. Jeder weiß, dass Kinderschokolade nicht aus Kindern gemacht wird. Aber dieser Salat besteht tatsächlich aus Quallen. Die glibberigen Tiere, die wir als Kinder am Strand gefunden haben, und unsere Eltern haben uns gesagt, wir sollten sie auf keinen Fall anfassen. Jetzt lagen sie vor mir auf dem Teller. Ich habe erstmal die anderen Teilnehmer der Gruppenreise probieren lassen. Entsetzte Augen, stummes Kopfschütteln als Antwort auf meine Blicke. Keiner wollte mit hinterher erzählen, wie es geschmeckt hat.

Wo ist Haggis auf der Liste? Was ist mit Froschschenkeln, rohen Austern und Weinbergschnecken? Koreanische Hundefleischgerichte und deutsche Pferdefleischgerichte? Frittierte Insekten und gebratene Spinnen? Ein ausgebrütetes Vogelei namens Balut? Affenhirn und Schafsaugen? Gefüllte Meerschweinchen?

Samstag, 18. Februar 2023

Nach dem Einschlag

 

Wir befinden uns im Bundeskatastrophenbunker, scherzhaft auch Obersalzberg II genannt. Hier sind etwa einhundert Personen untergebracht: Politiker, Wissenschaftler, Spezialisten. Nur die wichtigsten Regierungsmitglieder haben es geschafft: Scholz, Baerbock, Lindner und Faeser. Die Opposition durfte drei Überlebende auswählen: Merz, Söder und Scheuer. Warum Scheuer, werden Sie jetzt fragen. Weil er jung ist und eine überwältigend große Spermienanzahl pro Kubikzentimeter Sperma aufzuweisen hat. Niemand weiß zu diesem Zeitpunkt, dass die Probe eine Fälschung und Scheuer zeugungsunfähig ist.

Ein junger Mann eilt ins Vorzimmer von Kanzler Scholz.

„Ich muss sofort Herrn Scholz sprechen.“

„Um was geht es denn?“

„Wir haben ein Problem mit der Lüftung.“

„Welches Problem?“

„Sie funktioniert nicht mehr richtig. Ein Handwerker sollte sich das mal ansehen.“

„Wir haben leider keine Handwerker mit in den Bunker genommen.“

„Warum nicht?“

„Der Kanzler hat in letztem Augenblick den Handwerkermeister gegen die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Oldenburg ausgetauscht.“

„Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!“

„Nicht so voreilig. Jetzt stimmt die Frauenquote wieder und Frau Wüpper-Dingeling hat einen IQ von 141.“

„Haben wir denn keinen Spezialisten?“

„Wir haben zwei IT-Profis, sechs Fachärzte und einen Redenschreiber.“

„Wozu denn einen Redenschreiber?“

„In fünf Jahren wollen wir den ersten Spähtrupp an die Oberfläche schicken. Irgendwann geht es für Deutschland wieder weiter. Und dann braucht der Kanzler eben einen Redenschreiber.“

Und so starben die Deutschen aus.

 

Freitag, 17. Februar 2023

Wenn der Meteorit kommt

 

Ich lese gerade „Der letzte Polizist“ von Ben Winters. Ein Detective will einen Mord aufklären, obwohl die Welt bald untergehen wird. Die Menschen haben dem heranrasenden Meteoriten den Spitznamen Maia gegeben. Was würden wir machen, wenn wir wüssten, wir hätten alle nur noch ein halbes Jahr zu leben? Ich erinnere mich an die Gedankenspiele meiner Jugend. Damals fragten wir uns: Was machen wir in den letzten zehn Minuten, bevor die Atomraketen einschlagen? Heute fragt man sich höchstens, was man macht, wenn uns ein Arzt sagen würde, wir hätten Krebs und nicht mehr lange zu leben. Aber die ganze Welt?

Manche würden mit dem Druck nicht klarkommen und sich umbringen. Leute mit miesen Jobs würden einfach nicht mehr zur Arbeit gehen. Diäten würden abgebrochen werden, viele Leute würden aufhören, sich in Fitnessstudios zu quälen. Der Drogenkonsum würde steigen, der Alkoholkonsum, der vitaminfreie Gaumensex mit leckerem Essen. Rechnungen würden nicht mehr bezahlt werden, Gewalt und Diebstahlsdelikte würden zunehmen. Die Polizei würde reagieren, es würde schneller von der Schusswaffe Gebrauch gemacht werden. Zusätzliche Polizisten würden eingestellt; es gibt sicher viele, die geil auf Autorität wären und in ihrer Nachbarschaft den Sheriff spielen würden.

Es würde Leute geben, die nicht an den Weltuntergang glauben und alle Meldungen ignorieren. Es ist eine Verschwörung! Man will uns Angst machen und dann die Grundrechte nehmen. Die Zeugen Jehovas würden sagen: Wir haben es ja immer gewusst, es stand alles im „Wachturm“. Vermutlich würde es nicht mehr alles im Supermarkt geben, weil die Schiffsbesatzungen und Trucker nach Hause gegangen wären. Aber ich glaube fest an Brot und Wurst. Die Warenlager leeren sich langsam, die Produktion läuft aus. Man braucht keine neuen Schuhe und Mäntel mehr. In der Schule gibt es keine Noten mehr. Unterricht ist von 9 bis 12. Die Kinder entscheiden, ob sie miteinander spielen, Gespräche führen oder etwas lernen wollen.

Aber es gäbe sicher auch Menschen, die ihr Leben verändern und anderen helfen würden. Sie würden in die Natur gehen, vielleicht auch anfangen zu malen oder Gedichte zu schreiben. Sie würden sich viel häufiger miteinander unterhalten und sich an ihre Vergangenheit erinnern. Es ginge nicht mehr um Politik oder Sport. Die Leute würden vielleicht sogar aufmerksamer und freundlicher miteinander umgehen. Manche Leute würden ihre Zeit auch nicht mehr mit Medienkonsum verschwenden, andere würden sich vielleicht mit Computerspielen und Binge-Watching betäuben.

Die Reichen würden endlich die Sinnlosigkeit ihrer Vermögen begreifen, die Armen würden sich keine Sorgen mehr machen. Wer wirklich glücklich und zufrieden ist, würde an seinem Leben gar nichts ändern. Am letzten Tag hat nichts mehr eine Bedeutung: das Geld, der Platz in der Nahrungskette, die Meinungsumfragen, die Wettervorhersage, die Regierung und Richard David Precht.

P.S.: Würden Sie noch den Müll trennen, an einer Wahl teilnehmen, mit dem Rauchen aufhören, Bewerbungen schreiben oder eine neue Sprache lernen, wenn Sie nur noch sechs Monate zu leben hätten? Aber einen Bunker würden Sie bauen. Nur kriegen Sie kurz vor dem Weltuntergang keine Handwerker mehr.

 

Donnerstag, 16. Februar 2023

Hersh, du alte Sportsocke

 

Weil der Text von Seymour Hersh immer noch durch die Köpfe mancher querdenkender Putinisten rauscht, hier ein paar berechtigte Kritikpunkte, die sein Team aus Faktenfindern, das er angeblich beschäftigt, übersehen haben müssen:

1.     NATO-Chef Stoltenberg hat seit dem Vietnamkrieg Kontakt mit den US-Geheimdiensten, behauptet Hersh. Stoltenberg ist Jahrgang 1959. Bei Kriegsende war er 13 Jahre alt. Er steht also seit der Grundschule in regem Austausch mit der CIA. Na klar! Wem wäre es in seiner Kindheit nicht so gegangen.

2.     Die USA hätten mehrere Nachrichtendienste anderer Länder in ihre Geheimoperation eingeweiht. Machen die ja immer. Da könnte man den Plan auch gleich plakatieren.

3.     Norwegische Minensuchboote der Alta-Klasse hätten während das NATO-Manövers BALTOPS 22 die Taucher mit den Sprengsätzen zu den Pipelines gebracht. Es waren keine Boote der Alta-Klasse am Manöver beteiligt.

4.     Die USA hätten für diese Aktion nicht ihre Elite-Einheit, die weltberühmten Navy SEALs eingesetzt, sondern Leute von einer Tauchschule in Panama. Könnte ich zu dieser Info bitte die Musik der Benny Hill Show haben?

5.     Die Sprengung erfolgte angeblich erst ein Vierteljahr nach Platzierung der Bomben. Nur drei von vier Pipelines sind danach hinüber. An der vierten Pipeline wurden keine Sprengsätze gefunden. Why?

6.     Die Erzählung einer einzigen Quelle ist eine nette Story, aber kein gerichtsfester Beweis. Leute wie Assange oder Snowden konnten ihre Thesen lückenlos mit Material belegen.