Dienstag, 30. September 2025

Bonetti – die Essenz

 

Blogstuff 1201

„Im Jahr 1867 wurde tief in einer Dschungelhöhle in Indien ein verwilderter Junge entdeckt: Dina Sanichar. Seine Geschichte veränderte für immer die Sicht auf sogenannte Wolfskinder. Er bevorzugte rohes Fleisch, bewegte sich auf allen vieren und knurrte wie die Wölfe, mit denen er gelebt hatte. Seine Augen waren scharf, seine Instinkte wild – sogar Knochen nagte er wie ein Tier. Trotz jahrelangen Kontakts mit Menschen lernte er nie sprechen. Er blieb ein rätselhaftes Wesen zwischen Tierwelt und Menschsein. Sein außergewöhnliches Leben inspirierte später einen der bekanntesten literarischen Helden überhaupt: Mowgli aus dem Dschungelbuch.“

Jesus macht mit ein paar Broten und Fischen die ganze Crowd satt, Alter? Ich habe lange drüber nachgedacht und ich sage nur: Magic Mushrooms.

Jo mei, der Fleischhauer Rudi wieder. War auf der Dinkelschule, spielte dann Harfe in der Silent Blues Band und wurde Katzenkosmetiker in Regensburg (wird fortgesetzt auf lostpoets.com).

Sensation! Andy Bonetti feiert sein Comeback auf dem Laufsteg von Victor’s Secret.

Bei Rezepten im Internet heißt es immer, es wäre total einfach zu kochen. Es ist noch viel einfacher, es nicht zu kochen.

Neulich habe ich mal zwischen den Zehen aufgeräumt. Was man da alles findet. Legosteine (ich habe gar keine Kinder), Gummibärchen, „Nimm zwei“ (aber einzeln). Im Bauchnabel ist die Gebrauchsanweisung für die Mikrowelle, die ich 1990 gekauft habe.

Erdogan in der Türkei, Orban in Ungarn, Modi in Indien – Demokratien verschwinden lautlos und in Zeitlupe. Jetzt sehen wir diesen Prozess in den Vereinigten Staaten.

1584: Ambrosius Bonetti erfindet das Indoor-Restaurant.

In den neunziger Jahren haben wir mal auf Rügen in einer Sperrholzbaracke aus DDR-Zeiten Urlaub gemacht, weil es am billigsten war. Da hast du durch die dünnen Wände jedes Geräusch gehört. Das Pärchen im Nachbarzimmer ging trotzdem zur Sache. Allerdings hörte man nicht das Bett quietschen, offenbar wurde manuell vorgegangen. Die Frau sagte immer nur „Ja … ja … ja“. Eine halbe Stunde lang. Wir lagen mit weit aufgerissenen Augen im Bett und konnten nicht einschlafen. Ich dachte nur: ‚Lieber Gott, wenn es dich gibt, lass die dumme Kuh endlich ihren Orgasmus haben, damit das Elend vorbei ist‘. Irgendwann endeten die Jas ohne dramatischen Höhepunkt. Nächster Morgen, Frühstücksraum. Wir sehen uns um. Welche Frau ist es gewesen? Natürlich haben wir es nie herausgefunden. In der nächsten Nacht herrschte Ruhe.

Das Auto musste erfunden werden, weil der zunehmende Verkehr in den Großstädten die Pferde scheu machte.

Früher war das Böse groß wie Godzilla, heute lauert es im Kleingedruckten.



Bonetti, nachdem er endlich mal den Müll rausgebracht hat.

Montag, 29. September 2025

Forever Holgi

 

Blogstuff 1201

In einem Paralleluniversum sitzen Trump und Putin zusammen in einer Zelle in Den Haag.

Ich weiß nicht, ob ich mal Kinder haben will. Also habe ich sicherheitshalber meine Eier einfrieren lassen.

Die kurzfristige Absage hatte ich langfristig geplant.

Es gibt Männer in meinem Alter, die gertenschlank sind. Wie machen sie das? Der Grund ist ganz einfach. Es hat nichts mit Gesundheit zu tun, mit Sport oder Ernährung. Sie sind verheiratet. Es gibt wissenschaftliche Studien, die beweisen, dass ein Primat in Gefangenschaft doppelt so lange lebt wie ein Primat in freier Wildbahn. Ich bin Junggeselle und habe eine recht rustikale, um nicht zu sagen barocke Statur. Aber mir legt keine Frau den Sattel auf, mir nicht!

Dreadwifes sind Frauen mit Rastalocken. Tradwifes ist einfach eine falsche Schreibweise.

Die Initiative „Bürger gegen den Wannsee“ feiert zwanzigjähriges Jubiläum.

Im Afghanistankrieg habe ich ein Auge verloren. Aber mit meiner leeren Augenhöhle kann ich Bierflaschen öffnen und bin der König auf jeder Party.

Sie leiden unter ARMUT? Dagegen gibt es jetzt ein Mittel: Geld™. In allen guten Banken und Sparkassen.

Eines muss man ja sagen: der Holgi hat Mut. Wie er überhaupt mit seinem Hauptschulabschluss und seinem Abendschul-Abitur aus NRW in einer Unternehmensberatung landen konnte, ist mir immer ein Rätsel geblieben. Aber er ist ein begnadeter Selbstdarsteller. Ich sage immer: Holgi hätte Gebrauchtwagenhändler werden sollen. Er schwatzt einem Kunden ein Auto auf, dass nach drei Kurven auseinanderfällt wie in einem Buster-Keaton-Film. Die Consulting-Firma degradierte ihn zunächst zum freien Mitarbeiter und nahm ihm den Dienstwagen weg. Dann hungerte sie ihn so lange aus, bis er nur noch fünf Klienten und ein bis zwei Tage Arbeit im Monat hatte. Er bewarb sich – als Angehöriger einer uralten Mieterdynastie und mitten in der größten Krise im Bereich Gewerbeimmobilien – bei einer Immobilienfirma in Frankfurt und überstand die Probezeit nicht, weil er keine einzige Immobilie verkauft hatte. Dann sollte er für eine Drei-Mann-Klitsche, die ihm noch nicht mal ein Büro zur Verfügung stellen konnte, Neukunden akquirieren. Sie feuerten ihn nach drei Monaten. Jetzt fängt er zum 1. Oktober bei einer Handwerkerinnung („Gas-Wasser-Scheiße“) an. Irgendwas mit Öffentlichkeitsarbeit und interner Kommunikation. Ich habe kein gutes Gefühl. Holgi ist 61. Wie lange wird er überhaupt noch zu Bewerbungsgesprächen eingeladen? Letztes Jahr wollte er noch für 650.000 €, die er nicht hat, ein Haus bauen. Zum Glück hat er wenigstens von diesem Plan Abstand genommen.




Sonntag, 28. September 2025

Der Anruf

 

Man kann sich nicht auf eine Überraschung vorbereiten. Man kann auch nicht auf eine Überraschung warten. Das wäre albern. Wenn sie kommt, ist man überrascht. Da kann man nichts machen.

Es war nach Mitternacht, als das Telefon klingelte. Ich war gerade mit dem Einschlafen beschäftigt. Ich habe ein Ritual. Ich stelle mir vor, ich würde ein hölzernes Ruderboot, das fast vollständig mit Wasser vollgelaufen ist, mit einem Teelöffel ausschöpfen.

Als es klingelte, wollte ich nicht mehr aufstehen. Das ortsgebundene Fernsprechgerät aus schwarzem Bakelit stand im Flur. Ich mag Wählscheiben, an Tastaturen oder Handys habe ich mich nie gewöhnt. Es klingelte immer weiter und schließlich wurde ich neugierig. Wer mochte zu dieser späten Stunde noch anrufen?

Ich nahm den Hörer ab und schwieg.

„Hallo, hier ist Landauer.“

„Hallo“, antwortete ich mechanisch. Landauer war mein Kollege, zehn Jahre hatte er mir im Büro gegenübergesessen. Vor zwei Wochen war er gestorben. Ich war bei seiner Beerdigung gewesen. Ein regnerischer Tag. Nur der Pfarrer, die Eltern und ich standen an seinem offenen Grab.

„Kannst du ins Büro kommen? Ich weiß, es ist schon spät. Aber ich muss mit dir sprechen.“

„Können wir das nicht am Telefon?“

„Nein, tut mir leid. Es geht nur persönlich.“

„Gut, ich bin in einer halben Stunde da.“

Er legte auf.

Ich sah auf meine Armbanduhr. Merkwürdig. Sie hatte nur ein Ziffernblatt, aber keine Zeiger. Ich zog mich an. Auf dem Stuhl neben meinem Bett lagen nicht nur Hose und Hemd, sondern auch mein Hut, davor standen meine Schuhe. Auf der Stuhllehne hing mein Mantel.

Es war ungewöhnlich kalt, als ich das Haus verließ. Ich ging die Straße hinunter und durchquerte den dunklen Park. Auf der anderen Seite war die Hauptstraße, die zu meinem Arbeitsplatz führte. Niemand war zu sehen, die Kneipen waren geschlossen. Die Stille und die Einsamkeit waren angenehm.

Ich schloss die Eingangstür auf und ging in mein Büro im ersten Stock. Ich sah das Licht durch die Türritzen. Dann öffnete ich die Tür. Landauer saß an seinem alten Platz.

„Schön, dass du gekommen bist.“

Ich nickte ihm zu, hängte Mantel und Hut an den Garderobenständer und setzte mich.

„Es ist Zeit“, sagte er und lächelte.

„Natürlich.“ Ich war in diesem Augenblick noch nicht einmal überrascht.  

 

Samstag, 27. September 2025

Der Markus


Immer munter, immer munter

Rutscht die Wurst den Schlund hinunter

Söder kennt nur Weiß und Blau

Und im Bierzelt herrscht Radau

 

Gegen Türken, Linke, Grüne

Oktoberfest ist seine Bühne

Und war die Rede noch so mies

Danach geht’s an den Dönerspieß

Neulich in Zehlendorf


Er: Ich habe die Zahnpasta und die Kopfschmerztabletten aus dem Bad.

Sie: Ich habe die Glühbirnen aus dem ersten Stock.

Er: Ich habe Handtücher und ein teures Rasierwasser.

Sie: Ich habe drei Seidenblusen und eine Dior-Handtasche.

Er: Ich habe eine Rolex und goldene Manschettenknöpfe.

Sie: Gut, lass uns die Sachen ins Auto bringen. Dann verabschieden wir uns von den Habermanns und bedanken uns für die schöne Party.

Freitag, 26. September 2025

Mortal Coil


Blogstuff 1200

Pennt ein Song in allem Zeug,
das vor sich hinchillt
und die Welt hebt an zu grooven,
triffst du nur das Passwort.

Genau vier Jahre, nachdem Armin Laschet mit 24,1 Prozent bei der Bundestagswahl auf ein historisches Tief abgeschmiert ist, liegt die Union in der neuesten INSA-Umfrage bei 24,5 Prozent. Die AfD liegt mit 26 Prozent vorne. Muss man sich Sorgen machen? Nein, denn im Bundestag wird die AfD keinen Koalitionspartner finden. SPD, Grüne, Linke und selbst die CSU sind für solche Manöver nicht zu haben und in der CDU haben Weigel & Co. nur Spahn als trojanisches Pferd. Zumal die AfD als stärkere Fraktion ja das Kanzleramt besetzen dürfte. Da macht ein machtbesessener Kanzlerwahlverein nie und nimmer mit. Dasselbe gilt für die neuen Länder. Niemand wird den Steigbügelhalter für einen braunen Ministerpräsidenten spielen und wenn es ein CDU-Provinzfürst wagt, wird er von der Berliner Parteizentrale zurückgepfiffen werden. Um es in einem der fünf Miniaturwunderländer zu schaffen, müsste schon die absolute Mehrheit her. In Sachsen-Anhalt ist im September 2026 Wahl, immerhin zwei Millionen von 84 Millionen Deutschen leben hier. Wird die Republik von Magdeburg aus erschüttert?

Aufregung in Neandertal. Die neue Keule 17 ist da, mit geilen Features wie einer bunten Feder am Griff.

Als Kohl 2000 wegen der Spendenaffäre als Ehrenvorsitzender zurücktreten musste, war Angela Merkel nur eine Übergangslösung. In der CDU muss man traditionell männlich, westdeutsch und katholisch sein, um an die Macht zu kommen. Adenauer, Kohl und jetzt Merz sind Beweis genug. Damals wollte der „Andenpakt“ den neuen Leader auskungeln. Koch hätte auf Mann/Westen/Katholik gepasst, ebenso Merz und Wulff, der später wenigstens Bundespräsident wurde. Aber eine protestantische Ostschrippe hat sich durchgesetzt – bis heute versucht die CDU, sich davon zu erholen.

Wieder auf der Parkbank. Ein junger Mann kommt mit dem Fahrrad, bremst vor mir und fragt mich, ob er mich was fragen kann. Ich nicke und denke: Für einen Bettler ist er zu gut angezogen und er hat auch kein Gepäck dabei. Er habe zu viel Essen bestellt und möchte mir eine Lieferando-Papiertüte mit einem koreanischen Gericht schenken. Es sei sogar noch etwas warm. Ich lehne höflich ab und erkläre ihm, es wäre mir zu gefährlich, in der Berliner Innenstadt Essen von Fremden anzunehmen. Ob er es nicht einem Obdachlosen schenken möchte. Er versteht es, sagt er, und fährt weiter. Danach frage ich mich, warum er das Essen nicht in den Kühlschrank legt und es sich am nächsten Tag warmmacht. Was hätten Sie an meiner Stelle gemacht?

„Mortal Coil“ heißt sterbliche Hülle und ist aus Shakespeares Hamlet-Monolog. Es gab auch eine Band gleichen Namens. This Mortal Coil - Song To The Siren (Official Video)

Donnerstag, 25. September 2025

Bonetti’s großer Ernährungsratgeber


Blogstuff 1199

Was gerne vergessen wird: 1939 hat nicht nur das Deutsche Reich Polen überfallen, sondern auch die Sowjetunion. Hitler und Stalin haben sich die Beute geteilt wie zwei Verliebte einen Eisbecher. Breschnew überfiel Afghanistan, dazu die „militärischen Spezialoperationen“ in der DDR, Ungarn, CSSR und Polen. Putin führt seinen Angriffskrieg also in alter russischer Tradition.  

Geklaut: „Ich möchte sterben wie mein Großvater – und nicht schreiend und weinend wie seine Beifahrer.“

Höhlenmalerei nennt man heute Graffiti.

In der Mitte ist der See am tiefsten. (Achtung! Politische Allegorie)

„Herr Bonetti, haben Sie Kinder?“ – „Ja, eine Tochter. Sie ist siebzehn und lebt immer noch bei der Leihmutter.“

Flusspferde leben vegan und gehen jeden Tag schwimmen – aber man sieht es ihnen nicht an. Deswegen bleibe ich bei Cheeseburger und Sofa.

Es gibt aktuell drei AfD-Bürgermeister: in Raguhn-Jeßnitz (8700 Einwohner), Moxa (81 E.) und Großschirma (5200 E.). Dazu kommt ein Landrat in Sonneberg. Der Einfluss der Nazis auf die politische Praxis in Deutschland hält sich vorläufig in Grenzen.

Mein Schatten wiegt nichts und dennoch presst ihn die Schwerkraft so stark auf den Boden, dass er nur zweidimensional ist.

Wein macht nicht dick, sage ich mir immer wieder. Pro hundert Gramm hat er siebzig Kalorien, Äpfel fünfzig. Aber niemand isst ein Kilo Äpfel am Tag, während ein Liter Wein in meiner alten Heimat als moderater Konsum und Grundversorgung gilt. Aufgrund meiner Größe und meines Gewichts muss ich 3200 Kalorien am Tag zu mir nehmen, um selbst bei absoluter Bewegungslosigkeit (die bei mir glücklicherweise gegeben ist) die Grundfunktionen des Körpers aufrecht zu erhalten. Das wären also drei Liter Wein (= 2100 kcal) und eine Salami-Pizza (= 1100 kcal). Würde ich nur einen Liter Wein trinken (= 700 kcal), bräuchte ich täglich fünf Big Macs (= 2500 kcal), um mein Gewicht zu halten. Dieser Textbaustein hat mich eine halbe Stunde Recherche und Schreibarbeit gekostet, also fast siebzig Kalorien. Währenddessen habe ich nur einen Schokoladenkeks gegessen. Aber ich habe viel über gesunde und ausgewogene Ernährung gelernt.

Die USA sind spätestens nach der vor Religiosität und Pathos triefenden Beerdigungsfeier für Charlie Kirk, die mich sehr an die völkische Ergriffenheit und den Heilsglauben der Nürnberger Reichsparteitage erinnert hat, auf dem Weg in einen Klerikalfaschismus, der abweichende Meinungen als Häresie bekämpft. Trump ist erst seit acht Monaten im Amt und seine Gefolgsleute und designierten Nachfolger sind viel größere Ideologen als ein machtgieriger Kleptokrat aus der Baubranche.

 

Mittwoch, 24. September 2025

Die glorreichen 53


Blogstuff 1198

„Die Parteien werden, so zeigt sich, immer mehr zu Ideenvernichtungsmaschinen, die nur industriell vorgefertigte Gedanken ausspucken.“ (Georg Diez) 

Ich habe es in der Politikberatung lange versucht, vom Ministerpräsidenten über Senatoren, Landesminister, Oberbürgermeister bis zu Wirtschaftsdezernenten. Da kannst du auch mit einer Wand reden und sie von einer anderen Farbe überzeugen.

Auf der einen Seite gibt es die Überalterung der Gesellschaft, auf der anderen Seite habe ich nach wenigen Minuten Medienkonsum das Gefühl, es gab noch nie weniger Erwachsene.

Wenn es ungesund ist, nachts noch etwas zu essen, warum verbietet das Gesundheitsministerium nicht die Innenbeleuchtung für Kühlschränke?

Im August 2022 kaufte ich mir das Deutschland-Ticket für neun Euro und war einen Monat lang in Berlin unterwegs. Jeden Tag eine andere Ecke der Stadt, jeden Tag ein Restaurant, in dem ich noch nie war. Im Laufe der Zeit hatte sich ein Stapel Notizzettel angesammelt, den ich „abgearbeitet“ habe. Noch heute habe ich das kambodschanische Angkor Borey in Kreuzberg, einen winzigen One-Woman-Laden mit köstlichen Gerichten, in bester Erinnerung. Nächstes Jahr kostet das Ticket 63 Euro, exakt das Siebenfache. So macht man gute Ideen kaputt. Dazu die abschreckende Realität von Bus und Bahn. Baby, wirf den Verbrenner an, wir fahren zum Wannsee!

Es gibt kein gesichertes Niveau von Zivilisation. Jedes Baby muss alles, was den Menschen ausmacht, lernen: den aufrechten Gang, die Sprache, Sozialverhalten, das gesammelte Basiswissen der Menschheit. Jede Generation muss alles, was die Gesellschaft ausmacht, lernen: Toleranz, Akzeptanz, Menschenrechte, Demokratie, Meinungsfreiheit usw.  

Trump prahlt damit, den Krieg zwischen Armenien und Kambodscha beendet zu haben. Warum widerspricht ihm eigentlich niemand mehr?

Es heißt immer, Berlin würde verwahrlosen. Aber es kommt darauf an, wo man in der Hauptstadt wohnt. Ich lebe ja im Diplomatenviertel, wo man morgens die weggeworfenen Gucci-Handtaschen mit den Kaviarresten findet, an denen sich freilaufende Zobel delektieren.

Es begann in meiner Kindheit, als aus Antikommunismus die Ideologie der Staatsfeindlichkeit erwuchs. Was der Staat organisiert, ist schlecht, predigten uns Reagan und Thatcher. Lasst das mal den Markt und die Konzerne regeln. Die hat’s gefreut. Seit etwa 1980 hat man mit Aktien langfristig viel Geld verdient. In den neunziger Jahren konnte man sogar die Sozialdemokratie für diese Idee begeistern, New Labour mit Tony Blair, Bill Clinton für die ehemals sozialliberalen Demokraten und Schröder in Deutschland. Dafür ging die Infrastruktur den Bach hinunter, Der Nah- und Fernverkehr, die Schulen, der öffentliche Raum. Tragischer- oder lustigerweise fahren nicht die Konservativen die Ernte dieser Entwicklung ein, sondern die Faschisten.


R.I.P. Claudia Cardinale

 

Dienstag, 23. September 2025

Müllfrau, Krankenbruder, Bürger*innensteig


Blogstuff 1197

Nach dem Herbst der Reformen kommt der Winter der Entbehrungen. Ich sage nur Steckrübenwinter.

Warum kann sich Bonetti Media alles erlauben? Weil wir von einem Schiff außerhalb der Zwanzig-Meilen-Zone vor der Küste senden und den etablierten Medien DEN SPIEGEL VORHALTEN. „Piratensender Powerplay“ nix dagegen.

Ist schon klar, Höcke. Am Spliss an deinen Arschhaaren sind die Flüchtlinge schuld.

Sind die USA bereits ein Schurkenstaat?

Aldi, Samstagmittag: Die Geschichte der Einkäufe ist die Geschichte von Kassenkämpfen.

Hätten Sie’s gewusst? Scotty von der ersten Enterprise hat 1944 am D-Day teilgenommen und wurde von sechs Kugeln getroffen – alle von den eigenen Kameraden.

Was ist an den heutigen Schulen los? In meinem Kleinstadtgymnasium gab es in den siebziger Jahren keinen Hass gegen schwarze Transgender-Juden.

Einen Kabinett-Sowieso bezeichnet man heute als Coupé. So nannten wir früher ein Cola-Bier.

Ich wünschte, ich würde im Mittelalter leben, als man noch Rotwein und Kuchen bekommen hat, wenn man krank im Bett lag.

Verstehe ich das richtig? Der größte Lügner unserer Zeit verfolgt in seinem Land Journalisten, die angeblich nicht die Wahrheit sagen? Das hättest du vor zehn Jahren vom Lektorat gestrichen bekommen.

Klimawandel? In meiner Jugend nannte man es Jahreszeiten.

Alle reden von einem unabhängigen Palästina, aber warum spricht niemand über ein unabhängiges Kurdistan? In Westasien leben ca. 35 Millionen Kurden – ohne Diaspora, z.B. in Deutschland (ca. 1,3 Millionen). Sie sind das größte Volk ohne eigenen Staat. Im Westjordanland und im Gazastreifen leben etwa fünf Millionen Menschen.

Kohl behauptete immer, die „blühenden Landschaften“ im Osten würden die Deutsche Einheit finanzieren. Es kam bekanntlich anders. Jetzt behauptet Merz, das Wirtschaftswachstum würde seinen neuen Schuldenberg finanzieren. Die Geschichte wird genauso enden. Die Rezession geht weiter, CDU-Kanzler hin oder her.

„Zebra-Herde bei Löwenjagd gefilmt.“ Danke, BILD.

23 Prozent sind laut einer Umfrage vier Monate nach der Vereidigung des Kanzlers und seiner Minister mit der Regierung zufrieden. Könnte besser sein.


"Rotkohl" von Edvard Munch

 

Montag, 22. September 2025

Smiles & More

 

Blogstuff 1196

NAZIS

haben hier Hausverbot !!!!

Nichts Persönliches,

auch kein Antifaschismus,

kann euch nur nicht ausstehen

 

Uli Hoeneß ist wie Durchfall. Man weiß nie, ob noch was kommt.

Bundeshaushalt 2025. Der Zuschuss zur Rentenversicherung beträgt 122,5 Mrd. €, der Verteidigungshaushalt beträgt 86 Mrd. €. Gekürzt wird beim Bürgergeld. Wo sonst?

Bei der Rente finde ich immer die billige Politikerrhetorik, die Standard-Sprechblase von der Generation, die Deutschland nach dem Krieg wiederaufgebaut hat, besonders schräg. Wer in diesem Jahr mit 65 in den Ruhestand geht, gehört zum Jahrgang 1960, hat in der zweiten Hälfte der Siebziger seinen Schulabschluss gemacht und hatte mit der Nachkriegszeit nichts zu tun. Fun Fact: Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland lag 2024 bei 64,7 Jahren – nicht bei 67 Jahren.

1492. Kolumbus entdeckt Amerika. Es kommt zum ersten Kontakt zwischen Europäern und Cowboys.

Als ich noch in der Forschung gearbeitet habe, hatte ich Spitznamen wie „Brainiac“ und „The Science Guy“. Jetzt bin ich nur noch der „Story Wizard“.

Wann gibt es endlich Äpfel, die mit einer Bulette gefüllt sind?

Hätten Sie’s gewusst? Der Singular von Broccoli ist Broccolo.

Pessimismus und Weltuntergangsstimmung sind inzwischen ein Volkssport geworden. Optimisten werden ausgelacht, denn sie sind offenbar schlecht informiert und naiv. Realisten machen sich verdächtig, zur wohlhabenden Hälfte der Gesellschaft zu gehören. Aber betrachten wir mal nüchtern die Fakten. Die größten Seuchen waren in ferner Vergangenheit. Die Pest forderte 1347 bis 1351 zwischen 75 und 200 Millionen Tote, bei einer Weltbevölkerung von 350 bis 400 Millionen. Dagegen ist Covid-19 nur eine Fußnote der Geschichte. Die größten Kriege waren der Erste und der Zweite Weltkrieg und fanden in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts statt. Die Zahl der Hungertoten nimmt stetig ab, obwohl die Weltbevölkerung steigt. 1980 starben 681.000 Menschen an Unterernährung, 2021 waren es 189.000. Bei der größten Hungersnot der Geschichte, ausgelöst durch kommunistische Wirtschaftsexperimente, starben in China zwischen 1959 und 1961 zwischen 15 und 55 Millionen Menschen. Aber es steht natürlich jedem frei, sich selbst das Leben zur Hölle zu machen.




Sonntag, 21. September 2025

Die Traumstadt

 

Vor langer Zeit habe ich Berlin in meiner Phantasie erschaffen. Dann bin ich hierhergezogen. Ich lebe in meiner eigenen Welt.

Als ich in meiner Wohnung erwachte, hatte ich alles vergessen. Erst allmählich fällt es mir wieder ein. Die Stadt ist ein Spiegel meiner selbst.

Sie hat meine Charaktereigenschaften. Sie ist schlampig und faul. Sie ist voller Orte, an denen etwas repariert oder verbessert werden müsste, aber man sieht niemand arbeiten.

Ich gehe durch die Straßen und habe denselben Gedanken wie in meinem Zimmer: Hier müsste mal aufgeräumt werden, jemand muss den Müll wegbringen.

Berlin hat keinen Ehrgeiz. Berlin macht sich keine Gedanken und lebt in den Tag hinein, ohne an die Zukunft zu denken.

Die Menschen sind gleichgültig und bequem. Sie sitzen auf den Parkbänken und schauen in den Himmel. Sie verschwenden sorglos ihre Zeit.

Typische Berliner Gerichte werden schnell zubereitet und sind ungesund: Döner und Currywurst. Dazu ein Bier aus der Flasche. Wozu Besteck und Gläser, die man mühsam abspülen müsste?

Berlin entsteht permanent durch meine bloße Existenz. Bin ich in Lankwitz, gibt es Lankwitz. Bin ich nicht in Lankwitz, gibt es Lankwitz nicht.

Meine Wohnung hat ein großes Zimmer, ein Bad und eine Küche. Sie ist exakt so groß, wie ich sie haben möchte. Ich habe so viele Bücher, dass ich immer genug Lesestoff habe.   

Fernsehen und Internet gibt es Tag und Nacht. Ich vergesse alles so schnell wie meine Träume nach dem Aufwachen. Daher wird mir nie langweilig.

Eines Tages verschwinde ich vielleicht. Ich sehe auf meine Hand oder auf mein Gesicht im Spiegel und werde durchsichtig. Dann wache ich an einem anderen Ort auf.

 

Samstag, 20. September 2025

Neulich in Offenbach

 

A: Hallo, hier ist der Mafia-Notruf. Mit wem spreche ich?

B: Ich heiße Jason LaBlu.

A: Hallo, Jason. Wie kann ich dir helfen?

B: Ich stehe mit meinem Wagen vor einer Bank und möchte sie ausrauben.

A: Keine Sorge, ich werde dich durch den Überfall lotsen.

B: Danke.

A: Hast du eine Maske und eine Schusswaffe?

B: Ja.

A: Dann setzt du jetzt die Maske auf und steigst aus. Die Waffe ziehst du erst, wenn du in der Bank bist. Verstanden?

B: Okay … ich bin jetzt in der Bank. Da ist eine Schlange am Schalter. Soll ich mich anstellen?

A: Nein, du gehst an der Schlange vorbei und sagst mit fester Stimme zum Bankangestellten: Hände hoch, das ist ein Überfall.

B: HÄNDE HOCH! DAS IST EIN ÜBERFALL!

A: Sehr gut. Jetzt sagst du zu den Kunden, sie sollen sich auf den Boden legen.

B: Aber da ist ein Rollstuhlfahrer dabei.

A: Der darf sitzenbleiben. Na, los!

B: ALLE LEGEN SICH AUF DEN BODEN!

A: Jetzt sagst du zu dem Angestellten, dass du das ganze Geld aus dem Tresor haben willst.

B: Ich sehe den Angestellten nicht mehr.

A: Sag ihm, er soll aufstehen und das Geld aus dem Tresor holen.

B: AUFSTEHEN! HOL DAS GELD AUS DEM TRESOR! Er sagt, der Tresor hat eine Zeitschaltuhr.

A: In welcher Bank bist du?

B: In der Volkssparbank Offenbach.

A: Die haben keine Zeitschaltuhr. Er soll sich beeilen.

B: Ich höre eine Polizeisirene.

A: Gut, dann wird das jetzt ein Überfall mit Geiselnahme. Hast du sowas schon mal gemacht?

B: Nein. Ich kenne das nur aus dem Fernsehen. Man kann sich umsonst Pizza liefern lassen.

A: Gibt es einen Hinterausgang?

B: Keine Ahnung, ich war noch nie hier.

A: Jason, ich habe einen Anruf auf Leitung 2. Ruf mich in zehn Minuten nochmal an.

B: Gut. Was soll ich inzwischen machen?

A: Der Filialleiter soll die Tür abschließen. Zeig dich nicht am Fenster. Ich lotse dich durch die Verhandlung mit dem Polizeipsychologen, wenn er eingetroffen ist.

B: Mache ich.

A: Alles klar. Und gib mir fünf Sterne auf unserer Homepage. Ich bin Jimmy das Messer.  

 

Freitag, 19. September 2025

Volk ohne Baum

 

Blogstuff 1195

Das politische Angebot ist lausig. Wäre der Bundestag ein Laden, würde ich dort nicht einkaufen. Aber ich rege mich nicht auf. Seit ich denken kann, wählt die Mehrheit eine Politik, von der die Mehrheit nichts hat.

Der erste Lebensmittelskandal war nicht das alkoholfreie Bier, sondern der entkoffeinierte Kaffee. Ludwig Roselius, dessen Vater, ein Kaffeehändler, an seinem starken Kaffeegenuss gestorben war, ließ sich das Verfahren 1906 patentieren.

Hat’s nicht in Blogstuff geschafft: Zwinger-Club in Dresden. Solche Einsendungen können Sie sich sparen.

Die sechziger Jahre waren ein Übergangsjahrzehnt von der konservativen Nachkriegswelt in eine offene und progressive Gesellschaft. Die fünfziger Jahre hatten nur einen Kanzler: Adenauer. Die Sechziger hatten vier: Adenauer, Erhard, Kiesinger und Brandt. Erst der Letztere machte 1969 deutlich, wohin die Reise geht. In diesem Jahrzehnt ist es genauso. Wir hatten bisher drei Kanzler: Merkel, Scholz, Merz. Erst der vierte Kanzler, der 2029 gewählt wird, zeigt uns die Richtung, die Deutschland nehmen wird. Wir können nur hoffen, dass sie oder er nicht von der AfD ist.

Ich denke gerne über alternative Pfade der Geschichte nach. Was wäre, wenn … Zwei Beispiele: Schröder hätte nach dem Verlust von NRW im Frühling 2005 nicht auf Neuwahlen gesetzt, sondern die regulären Wahlen im Herbst 2006 abgewartet. Im Sommer 2006 war Deutschland in Partylaune, Stichwort „Sommermärchen“, und in dieser Stimmung hätten die Wähler für ein „Weiter so“ votiert. Zufriedene Menschen entscheiden sich nicht für Veränderung, siehe Wirtschaftswunderkanzler Adenauer. Schröder hätte in der folgenden Legislaturperiode die Ernte seiner Agenda 2010, sinkende Arbeitslosenzahlen und Wirtschaftswachstum, einfahren können. Merkel wäre vielleicht nie Kanzlerin geworden. Oder, zweites Beispiel, 2015: Merkel öffnet die Grenzen für Millionen Flüchtlinge. Seehofer war damals dagegen. Was wäre, wenn die CSU damals die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU gekündigt und auf eigene Rechnung ins gesamte Bundesgebiet expandiert wäre? Wenn sie die Position eingenommen hätte, die ab 2015 die damals noch bedeutungslose AfD besetzen konnte? Die CSU wäre heute in Umfragen bei 25 Prozent (wie aktuell die AfD), die CDU bei 20 Prozent (aktuell Union: 26 Prozent, minus CSU auf die Gesamtwählerschaft bezogen: 6 Prozent = 20 Prozent). Die CSU wäre stärkste Partei, Söder ante portas.

„Zweiter Mond begleitet heimlich die Erde“. Was die BILD alles rauskriegt. Der Felsbrocken ist allerdings nur so groß wie ein Bus. Bonetti One wird trotzdem eine Weltraummission starten, um ihn für den Medienkonzern in Besitz zu nehmen.

Meinungsumfrage in Berlin. Die SPD ist nur noch fünftstärkste Partei – die nächste Hiobsbotschaft nach NRW. CDU vorne (25 Prozent), dahinter Linke und AfD gleichauf (jeweils 16 Prozent), Grüne 15 und SPD 13 Prozent. 1963 holte Willy Brandt noch knapp 62 Prozent.

Donnerstag, 18. September 2025

Verben, die auch Tierversuche machen würden


Reformieren

Ertüchtigen

Konfigurieren

Optimieren

Angreifen

Erörtern

Verspeisen

Unterbinden

Maximieren

Walken

Sensibilisieren

Präsentieren

Kommunizieren

Verkomplizieren

Umorientieren

Investieren

Flexibilisieren

Nachvollziehen

Aufrüsten

Koalieren

 

Mittwoch, 17. September 2025

Nach Krieger und Hund: Bonetti’s Matratzen-Yoga


Blogstuff 1194

„Vertrauen Sie Ihrem inneren Antrieb und lassen Sie Ihre Kreativität erstrahlen. Erfolg wartet auf Sie.“

Was wäre ich ohne das BILD-Horoskop?

Keine Lust mehr auf Schnapsfahne? Kaufen Sie die Wodka-Zäpfchen von Bonetti Pharma & More.

In einem Paralleluniversum ist meine Wohnung aufgeräumt. Der Gedanke tröstet mich jeden Tag.

Neulich war ich auf der WeightWatchers-Seite, weil ich davon überzeugt bin, dass nur die Lektüre bereits Kalorien verbraucht. „Glücklichere Menschen treffen gesündere Entscheidungen in Bezug aufs Essen und Bewegen.“ Das stimmt. Ich bewege mich so gut wie gar nicht und habe gerade einen Dürüm Döner gegessen.Gönn dir ausreichend Schlaf. Wenn die Nacht doch mal zu kurz war: Ein Nachmittagsschläfchen wirkt Wunder.“ Meine Rede! „Ausgiebig mit Freunden quatschen.“ Gerne auf dem Sofa oder am Tresen.Schreib jeden Tag auf, wofür du dankbar bist.“ Döner, Bett, Rotwein, Bücher …

Hand-Schuh. Bin ich der Einzige, den das stört? Und warum findet man im Hand-Schuh-Fach nie Hand-Schuhe?

Wenn ich schon „original italienische Pizza“ und dann „helal“ lese. Alter, wenn dein Schweineteig nicht mindestens eine Woche in einer indonesischen Katze gereift ist, nehme ich deinen Laden gar nicht ernst.

Der Vorstand von Bonetti Media wird auch Kurie genannt, die Sitzungen Konzil. In seiner Botschaft an die Mitarbeiter „Lumen gentium“ (Ich bin das Licht der Völker) betont Bonetti die Bedeutung seiner von Gottes Hand geführten Eingebungen.

„Wenn Serben sterben, wirst du Scherben erben.“ (Bulgarisches Sprichwort)

Immer noch mein Liebling: die Pizza Parma bei Tele Pizza. Mit “original Serrano-Schinken”. Das ist ja noch nicht mal italienisch, nehmt wenigstens San Daniele. Ich bin überzeugt, es gibt eine Gastronomie-Polizei. Den Wirt führen sie in Handschellen aus dem Lokal, im Blitzlichtgewitter der Presse, weil es die ganze Welt nicht fassen kann.

Sanktionen. So wichtig. Wir kaufen keine Pistazien aus dem Iran. Die Mullahs bekommen von uns keinen Jägermeister. Die Russen kriegen kein einziges Gummibärchen mehr, bis sie ihre Truppen aus der Ukraine zurückgezogen haben.

Regen-FRONT. Das ist so deutsch.

Ich habe einen Stift leergeschrieben. Ein klein wenig Stolz schwingt mit, als ich ihn zum Mülleimer trage.

Toire no Hanako-san – Wikipedia

 

Dienstag, 16. September 2025

Wir brauchen mehr Einwanderer


Das Beispiel USA zeigt, wie schnell eine multikulturelle und multiethnische Gesellschaft kippen kann, wenn rechtsradikale Ideologen an die Macht kommen und ihre rassistische Ideologie in die Tat umsetzen können. Trump lässt Menschen jagen, ohne richterlichen Beschluss in Lager stecken oder deportieren. Das Ergebnis: Spaltung der Gesellschaft und ökonomischer Schaden.

In Deutschland will die AfD dieselben Methoden anwenden und nennt es „Remigration“. Knapp ein Viertel der Bevölkerung dieses Landes hat einen Migrationshintergrund, manchmal ist es ein Elternteil, manchmal beide Eltern, andere wiederum sind gerade erst in dieses Land gekommen. Würde man ihnen allen mit Abschiebung drohen, würde man jeden einzelnen von ihnen ausgrenzen, wären Jahrzehnte der Integration mit einem Schlag zerstört. Die Gesellschaft wäre nicht nur entlang kultureller und ethnischer Unterschiede gespalten, auch die autochthone Bevölkerung würde sich in Befürworter und Gegner dieser Politik spalten.

Gerade die Zuwanderer sind im Vergleich zur alteingesessenen Bevölkerung im Durchschnitt jünger und leistungsfähiger. Sie suchen sich Arbeit, für die sich kaum noch Deutsche finden lassen: Gastronomie, Hotellerie, Handel, Landwirtschaft, Baugewerbe, Pflege oder Industrie. Man stelle sich vor, wir würden auf einen Schlag ein Viertel unserer Arbeitskräfte verlieren. Das BIP und die Steuereinnahmen gingen nicht nur um ein Viertel zurück, die gesamte Wirtschaft würde sich nicht mehr von diesem Verlust an Arbeitskräften und Konsumenten erholen.

Aber es gibt auch juristische Hindernisse, von denen der rechtsextremistische Stammtisch nichts weiß. Viele Migranten sind längst deutsche Staatsbürger, außerdem gibt es innerhalb der EU Niederlassungsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit. Man kann nicht einfach Franzosen oder Griechen zurück in ihre Herkunftsländer schicken. Viele gehen sowieso schon jetzt. Zum ersten Mal seit über dreißig Jahren ist beispielsweise das Wanderungssaldo zwischen Deutschland und Polen negativ. 82.000 Polen kamen 2024, 90.000 gingen. Grund: Rezession in Deutschland, wachsender Lebensstandard und bessere Jobchancen in Polen.    

Von der kulturellen Bereicherung durch andere Menschen brauchen wir erst gar nicht zu reden. Man stelle sich nur vor, es gäbe in Deutschland nur deutsches Essen und deutsche Musik. Dort, wo die AfD die Mehrheitsmeinung vertritt und man Migranten als unerwünschte Fremde betrachtet, sinken die Einwohnerzahl und die Wirtschaftsleistung. Wer sich jetzt über einen Rückgang der Asylanträge freut und von Dobrindts „Erfolg“ spricht, hat noch nicht begriffen, dass Deutschland längst im globalen Konkurrenzkampf um Fachkräfte steht. Wenn die geburtenstarken Boomer-Jahrgänge in Rente gehen, fallen bis 2039 knapp ein Drittel der jetzigen Arbeitskräfte weg. Es werden die Kinder der Aldi-Kassiererin und des Paketzustellers sein, die wir hier zu Fachkräften ausbilden und die diese Lücke schließen.

PS: Gerade wurden von Auswanderern die freundlichsten Städte der Welt gewählt. Letzter Platz: München, vorletzter Platz: Hamburg, drittletzter Platz: Berlin, viertletzter Platz: Frankfurt. Noch Fragen?

 

Montag, 15. September 2025

Premium-Paranoia statt Realismus

 

Blogstuff 1193

„Schreiben ist wie Cunnilingus: dunkle, einsame Arbeit.“ (Andy Bonetti)

Deutschland ist Basketballwelt- und europameister. Im Fußball war das zuletzt 1974 mit Beckenbauer und Müller der Fall.  

Interessant ist ja, wer bei der CDU keinen Ministerposten bekommen hat. Die Ex-Minister Klöckner, Röttgen, Spahn - und auch Linnemann ging leer aus.

Manchmal stelle ich mir vor, man müsste jedes Stück Schokolade mühselig im Wald suchen wie Steinpilze. Es geht uns schon gut.

Deutschland erlebte jahrhundertelang einen Krieg nach dem anderen. In dieser Zeit wurden viele Erfindungen gemacht. Die Schweiz lebte Jahrhunderte in Frieden und hat nichts Bedeutendes hervorgebracht. Seit 1945 kam übrigens auch aus Deutschland bis auf MP 3 nichts mehr …

Was reimt sich auf heikel? Wanne-Eickel.

Eine einzelne Wolke am Himmel. Sie muss sich verflogen haben.

In der taz lese ich neulich über „Berliner Döner“ im Ausland. Im schwedischen Linköping gibt es drei Varianten. Rind, Huhn – und Schwein. Ich habe noch nie einen Döner mit Schweinefleisch gesehen. Sowas gibt es nur beim Griechen und da heißt es Gyros Pita. Und der Spaß kostet auch noch elf Euro.

In Berlin bezeichnen wir die Uckermark als Naherholungsgebiet. Warum ist Thailand dann kein Fernerholungsgebiet?

Seit Jahren warte ich auf den nächsten Besuch der Zeugen Jehovas. Ich habe zwei Varianten zur Drohung „Wir möchten mit Ihnen über Gott sprechen“ entwickelt: a) „Ich bin Pfarrer. Schön, dass Sie hier sind“, b) „Ich möchte mit Ihnen über Allah sprechen“.

Es ist um das Thema Atomkraft verdächtig ruhig geworden. Die Energiekonzerne haben kein Interesse, die Politik nicht das Geld. Welcher Politiker würde Milliarden investieren, endlose Bauzeiten abwarten und einen staatlichen Betrieb zum Verkauf des Atomstroms aufziehen? Der Spuk ist vorbei.

Wieder so ein merkwürdiger Traum. Eine Frau lebt mit ihren drei erwachsenen Söhnen in einem stillgelegten Zug auf einem Abstellgleis. Sie hat ihn der Bahn abgekauft, einige Wagen hat man entkernt und in Wohnräume umgebaut, im Bord-Bistro wird gekocht. Der Rest wird tage- oder wochenweise an Bahn-Fans vermietet, um die Sache zu finanzieren. Vielleicht mache ich mal eine Geschichte daraus.

Ich habe Prince zweimal live erlebt. Bei der Lovesexy-Tour und bei der Diamonds and Pearls-Tour. Er ist unvergessen. Als wäre man bei der Bergpredigt dabei gewesen.

Prince - Purple Rain (Official Video)

Sonntag, 14. September 2025

Hauptstadtflüchtlinge

 

9. September 2025, Altglienicke. Es war 8:30 Uhr und wir erwachten in einer neuen Welt. Warum hatte der Wecker nicht geklingelt? Meine Frau war ebenso ratlos wie ich. Aber die digitale Zeitanzeige blieb tot. Wir hatten verschlafen und würden zu spät zur Arbeit kommen. Eigentlich wollte ich um sechs Uhr aufstehen und unser Auto noch ans Ladekabel hängen, bevor wir unsere Tochter um 7:30 Uhr zur Schule gefahren hätten. Die Batterie war fast leer.

Wir gingen ins Kinderzimmer und weckten die Kleine, dann gingen wir hinunter in die Küche. Die Kaffeemaschine funktionierte nicht und im Kühlschrank brannte kein Licht. Ich öffnete das Eisfach. Ein paar feuchte Kartons mit unserer Notfallration TK-Pizzas. Ich schmiss sie in den Mülleimer. Der Herd. Das Licht. Nichts funktionierte. Stromausfall. Wir machten uns noch keine Sorgen. Normalerweise dauerte es nur wenige Stunden. Wir löffelten die Joghurts aus dem Kühlschrank leer und machten uns Wurstbrote. Das Zeug musste ja weg.

Ernsthaft Sorgen machte ich mir, als das Handy kein Netz hatte. Was war passiert? Radio und Fernsehen würden auch nicht funktionieren. Wir waren ratlos. Also beschlossen wir, unsere Tochter zur Schule zu bringen, um dann selbst zur Arbeit zu fahren. Auf einem Schulzeugnis fanden wir die Adresse der Schule und ich hatte noch meinen alten Falk-Plan von Berlin, den ich mir in den neunziger Jahren als Student gekauft hatte.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle sahen wir eine Straßenbahn, die mitten auf der Strecke liegengeblieben war. An U- und S-Bahn war also nicht zu denken. Mit dem Bus würde es ein langer Weg nach Charlottenburg werden, wo meine Frau und ich arbeiteten. Immerhin kam der Bus und wir fuhren zur Grundschule. Sie war wegen des Stromausfalls geschlossen, weil es weder Strom noch einen funktionierenden Feueralarm gab.

Also fuhren wir alle drei mit dem Bus in die Innenstadt. Schon der 160er bis Sterndamm war völlig überfüllt, aber wir quetschten uns gerade noch so hinein. Dann ging es mit dem 265er weiter bis zur Sonnenallee in Neukölln. Inzwischen hatten wir wieder Handy-Empfang. Die Fahrt bis zu unseren Büros würde insgesamt zwei Stunden dauern. Wir lasen, dass es einen linksextremistischen Brandanschlag auf zwei Strommasten gegeben hatte und die Reparaturarbeiten bis Donnerstagabend dauern würden. Übersetzt in den Hauptstadtalltag: Für den Rest der Woche ging nichts mehr.

Was sollten wir machen? Meine Frau arbeitete in einem Großraumbüro und ich als Hauptstadtkorrespondent des Wichtelbacher Landboten in einer Online-Redaktion. Unsere Tochter konnten wir nicht zur Arbeit mitnehmen und auch nicht allein zuhause lassen. Wir riefen unsere Vorgesetzten an und schilderten ihnen die Lage. Wir bekamen den Rest der Woche frei, das kostete uns vier Urlaubstage. Ich versprach meiner Redaktion, vom Stromausfall und unserem neuen Alltag per Handy zu berichten und mindestens drei Artikel zu schreiben.

Wir setzten uns in den McDonald’s am Hermannplatz und berieten die Lage. Keiner von uns wollte nach Hause in die Stille und die Dunkelheit nach Sonnenuntergang. Wir hatten bis Sonntagabend Zeit, dann würde alles wieder funktionieren. Meine Frau hatte die rettende Idee und unsere Tochter war sofort begeistert. Wir machen Urlaub! Schon auf dem Bürgersteig waren wir im Ferienmodus und gönnten uns ein Taxi zum Hauptbahnhof. Unterwegs berieten wir, wohin es gehen sollte. Ostsee, Tante Erika in Erfurt, Hamburg?  

Wir fuhren nach Bad Saarow am Scharmützelsee. Wir nahmen uns ein Zimmer in einem Hotel und gingen ins Restaurant „Carpe diem“ (sic!). Am nächsten Morgen kauften wir uns ein paar Klamotten zum Wechseln, Badesachen, Zahnbürsten und einen Kamm. Danach gingen wir in die Saarow Therme, wo wir uns ein paar Stunden entspannten. Fünf schöne Spätsommertage mit Spaziergängen am See, gutem Essen und gemeinsamen Abenden vor der Glotze. Die neue Welt gefiel uns eigentlich ganz gut.

Samstag, 13. September 2025

Digital lemon is calling you

 

Blogstuff 1192

„Wenn du eine Zitrone bist, solltest du keine gelben Hosen tragen.“ (Karl Lagerfeld zugeschrieben)

Brasilien hat die Eier, die die USA längst nicht mehr hat. Der versuchte Staatsstreich von Bolsonaro bringt ihn für 27 Jahre in den Knast. Da müsste eigentlich auch Trump sitzen.

Warum ist der Boxring viereckig?

Kann sich noch jemand an die Bonbondosen von „Quality Street“ erinnern? Toffees, Bonbons und Pralinen in einer runden Blechbüchse, auf der eine Frau in einem viktorianischen Kostüm mit Hut und Schirm abgebildet war, hinter der ein fescher Offizier stand. Der Hersteller war die englische Firma Macintosh, die auch den quietschsüßen Caramac-Riegel und Rolo herstellte. Karamell, soweit das Auge reicht. Manchmal hatte meine Oma eine Dose und wir konnten nicht genug von dem Zeug kriegen. Wenn man heute den Namen Macintosh googelt, sieht man nur Bilder von alten Computern. „Quality Street“ wird inzwischen von Nestlé produziert.

Dann hätten wir aus den 70ern noch die „3 Musketiere“, „Bonitos“, „Prickel Pit“, später kam noch PEZ mit den coolen Spendern im Brausebonbonsegment dazu, und es kam zu Glaubenskriegen wie zwischen den Pelikan- und den Geha-Usern. „Ahoi“ in Pulverform darf natürlich nicht vergessen werden. Bayrisch Blockmalz habe ich damals tütenweise vertilgt, fasziniert war ich von den Schoko-Goldtalern, die mir einen ersten Vorgeschmack auf die Wonnen des Reichtums vermittelten. Auch Schokoladenzigaretten bereiteten uns auf das Erwachsenenleben vor. Viele Marken gibt es natürlich auch heute noch, vor allem Schokoriegel und Tafelschokolade.

Kennt jemand Goldies in der Oranienstraße? Zwei Jungs, die im Drei-Sterne-Restaurant Ritz-Carlton in Wolfsburg gekocht haben, sind nach Berlin gekommen, um hier „Best bad food in town“ zu machen. Sie haben sich auf Fritten spezialisiert, haben von den Besten in Belgien und Holland gelernt, wissen, welche Kartoffeln man braucht, wie man sie schneiden muss, dass man sie zweimal frittieren muss – und zwar nicht in billigem Sonnenblumenöl, sondern in Rinderfett. Sie haben spezielle Fritten-Gerichte wie „Ente Peking“ und „Beef in Paris“ für kleines Geld, außerdem gibt es inzwischen auch Smashburger, die sich in Windeseile in der Berliner Gastro-Szene verbreitet haben. In einem Video zeigen sie ihre drei Lieblingsimbissbuden, darunter zwei von meinen absoluten Favoriten: den Puffer-Imbiss am Hermannplatz (Eierkuchen auch extrem lecker) und die Curry-Baude im Bahnhof Gesundbrunnen, meine Nr. 1 in Sachen Currywurst, massivst übergeil, von mir bereits übelst abgefeiert, um es mal im Jargon der Baden-Badener Foodblogger zu formulieren. Der Chef ist Metzgermeister und hat auch eine Ewigkeit Curry 36 mit seinen Würsten beliefert. Was soll ich sagen? Die beiden haben einfach Ahnung von Gastronomie. Rogacki, im Video ganz am Anfang und das Mekka für Fischliebhaber, hat inzwischen dichtgemacht, weil der alte Rogacki gestorben ist.

DIE LEGENDÄRSTEN IMBISSE BERLINS

 

Freitag, 12. September 2025

Linker Fachkräftemangel

 

Der revolutionäre Nachwuchs ist an Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten. Da legen ein paar Saboteure, vermutlich wohlgenährte Großbürgerkinder, deren Väter Zahnarztpraxen und Anwaltskanzleien in Westdeutschland betreiben und ihnen zur Belohnung für den Bachelor in Ausdruckstanz eine Altbauwohnung am Kollwitzplatz kaufen werden, die Stromversorgung eines ganzen Stadtteils lahm. Begründung: Der „militärisch-industrielle Komplex“ in Adlershof soll getroffen werden.

Was ist der „Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof“ eigentlich genau? Hier gibt es sieben naturwissenschaftliche Institute der HU Berlin, hunderte Unternehmen aus den Bereichen Medien, IT, Erneuerbare Energien, Biotechnologie, Gewerbe und Dienstleistungen. Darunter sind auch Unternehmen, die Rüstungskonzerne und die Bundeswehr zu ihren Kunden zählen. Die Chips der Firma Trumpf finden sich nicht nur in Smartphones, sondern auch in Waffensystemen. Atos hat ein IT-System für die Bundeswehr entwickelt (HaFIS, Harmonisierung der Führungsinformationssysteme), Produkte von Jenoptik werden auch für die militärische Aufklärung benutzt. Oha! Dieses Schurkennest muss attackiert werden. Wenn ich der Rüstungsindustrie in Deutschland schaden will, dann greife ich Unternehmen wie Rheinmetall oder Heckler & Koch doch direkt an. Es könnte so einfach sein. Man kann es aber auch kompliziert machen.

Mit dieser Aktion gewinnt man, vorsichtig ausgedrückt, keine Sympathien in der Bevölkerung. Sie sieht die Sache nämlich so, wie sie wirklich ist: als Terroranschlag gegen Unschuldige. Die Leute, denen der Saft abgedreht wurde, arbeiten nicht für die Rüstungsindustrie. Sie arbeiten überall in der Stadt oder zuhause. Sie sind auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen, auf Supermärkte und Bäckereien, auf funktionierende Infrastruktur, Schulen und Kitas. Sie finden es nicht ganz so lustig, wenn man kranken Menschen den Strom für ihre Beatmungsgeräte nimmt oder tonnenweise Lebensmittel vernichtet werden, weil die Kühlung ausgefallen ist.

Wenn man unter Wahnvorstellungen oder akuten Ideologieschüben leidet, kann man natürlich behaupten, alles gehöre zum militärisch-industriellen Komplex. Mit Strom werden Waffen produziert, auf Straßen und Schienen können auch Rüstungsgüter transportiert werden, jeder Erwachsene ist ein potenzieller Soldat, jede Schule ein Ort militaristischer Indoktrination, Bäcker und Metzger können auch Brot und Wurst an die Front liefern, in jedem Betrieb kann man Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigen. Man kann diesen Gedanken noch weiterspinnen. Jede Banane ist gelebter Kapitalismus. Wer Pepsi trinkt, glaubt auch an Massenvernichtungswaffen im Irak.

Die Bonsai-Terroristen machen denselben Fehler wie die Klimakleber und Kunstvernichter der Letzten Generation. Sie zerstören mit ihren Aktionen jede Form von Unterstützung in der Bevölkerung. Es gibt viele Menschen, die der Meinung sind, der Klimawandel sei die größte Bedrohung unserer Zeit und Deutschland dürfe keine Rüstungsgüter exportieren. Wer ein Stadtviertel oder den Straßenverkehr lahmlegt, kämpft gegen die eigenen Sympathisanten und isoliert sich. Es ist derselbe Autismus, den wir von den K-Gruppen der 68er kennen. Sie haben etwas für sich gemacht, nicht für andere. Das mediale Echo ihrer Tat mag ihrer Eitelkeit schmeicheln, der Anschlag bleibt aber gesellschaftlich wirkungslos. Die Letzte Generation ist nicht nur gescheitert, sie hat auch gleich die Massenbewegung Fridays for Future zerstört. Selbst Greta Thunberg macht nicht mehr mit. Der Linken in der Generation Z fehlt es an Köpfen, aber leider nicht an Ärschen.