Donnerstag, 28. Februar 2019

Blogpost von Wagner

Beide sind Lebewesen, beide haben ihr Dasein auf dem Planeten Erde. Der gefährliche Dummschwätzer von der BILD-Zeitung und der von Stilblüte zu Stilblüte fliegende Blogger aus dem Hunsrück. Beide erzählen unser Leben.
Sülze und Salbader.
Der Dummschwätzer, der uns alle anödet. Und der Blogger, der die Leser erleuchtet.
Es ist großartig, dass sich die Lesenden für Bonetti Media entschieden haben.
Sie sind für weniger Verblödolin im Internet.
Giftstoffe, die Hirnzellen abtöten und die Bürger in Alkohol und Suizid treiben.
Und was machen wir mit dem bösen Wagner? Für mich ist er ein Lebewesen.
Er ist ein Schreibender, er ist ein Lebewesen wie ich. Lassen wir ihn in Grönland weiterschwafeln.
Herzlichst
F. J. Wurlitzer

Sonntag, 24. Februar 2019

Worte ohne Bilder

Ich möchte heute mal ein Problem ansprechen, dass wir vermutlich alle haben: die Urlaubsbilder anderer Leute. Neulich habe ich ein Ehepaar besucht, das mit seinen Kindern in kanadischen Nationalparks unterwegs gewesen ist. Tolle Bilder, keine Frage. Aber für mich sieht ein Berg wie der andere aus, ein Tal wie das andere und die Bäume sehen sowieso auf jedem Bild gleich aus, vor allem, wenn es ganz viele auf einmal sind. Sie kennen das. Man darf aber natürlich nichts sagen. Keiner sagt was. Warum? Weil wir alle so scheißhöflich zueinander sind. Entweder wird sind extrem höflich oder extrem aggressiv (Internet, Straßenverkehr). Normal sind wir eigentlich nie oder höchstens, wenn wir alleine auf dem Klo hocken.
Den größten Alptraum habe ich Anfang der neunziger Jahre in Berlin erlebt. Eine angehende Kunsthistorikerin war mit ihrem Freund in Ägypten. Die Diashow hat ungelogen drei Stunden gedauert. Ohne Pause. Ich bin ja kein Kunstbanause, aber für mich sieht eine Pyramide aus wie die andere. Dazu die ganzen Tempelanlagen. Diese Bilder haben alle die gleiche Farbe. Sandfarben. Übrigens auch die Bilder aus der Wüste. Noch ein Diakasten. Man wusste gar nicht, wie viele Kästen es insgesamt sind. Langatmige Erklärungen zu Ramses dem Einäugigen, während wir wie auf Steinen saßen. Küchenstühle. Holz. Kein Polster. Kein Sessel und kein Sofa in der Kreuzberger Studentenbude. Ich wäre am liebsten schreiend rausgerannt. Aber natürlich habe ich nichts gesagt. Ich habe es ausgehalten. Es war eine Zen-buddhistische Übung in Geduld. Heute würde ich gehen – oder besser: Ich würde erst gar nicht kommen. Oma gestorben, Bandscheibenvorfall, alles egal.
The Tornados – Telstar. https://www.youtube.com/watch?v=WPDvsLSnUGc

Mittwoch, 20. Februar 2019

Breaking News – DHL liefert Iffland-Ring nach Schweppenhausen

Bruno Ganz ist tot. Es trifft uns ins Herz. Gerade habe ich zum x-ten Mal „Der Himmel über Berlin“ auf arte gesehen. Man legt sich in diese Erzählung hinein wie in ein Bett, wie in eine vertraute Höhle. Es ist, als ob man nach Hause kommt. Auch ein Film kann Heimat sein. Zwei Dinge verknüpfe ich auf geradezu kindische Art mit dem Meisterwerk von Wim Wenders.
Die Würstchenbude am Ende des Films. 1992 bin ich in diesen Kiez gezogen und lebte nur hundert Meter von dem Imbiss entfernt. Direkt daneben ist eine Tanke, wo man rund um die Uhr Nachschub beziehen kann. Dort war ich natürlich Stammgast, der erste Dönerladen im Kiez machte erst im Jahr 2000 auf. Es war aber auch einfach perfekt: Du kommst aus der U-Bahn („Güntzelstraße“, Nordausgang) und ziehst dir im Suffhunger noch ein paar tausend Kalorien rein, bevor du nach Hause gehst. Leider ist die Bude geschlossen und komplett demontiert.
Otto Sander. Ich habe ihn nicht nur im Theater bewundern können, er lebte in meinem Kiez. Beim Italiener saß er mittags gelegentlich am Nachbartisch. Genauso allein wie ich. Kein großes Ding, aber das ist Berlin. All das wird mir im Hunsrück nie passieren.

Dienstag, 19. Februar 2019

Liebe medienkapitalistische Heuschrecken!

Bonetti Media hat das Framing lange vor der ARD entdeckt. Wir manipulieren das Publikum seit zehn Jahren äußerst erfolgreich. Hier sind unsere besten Slogans:
„Bloggen ohne Profitzensur“.
„Gemeinsame Webseite statt Informationsanarchie.“
„Wir nehmen jeden ernst – auch Gauland.“
„Demokratie statt Umsatz.“
„Bonetti Media ist der verlängerte Arm des Bürgers.“
„Demokratie statt ideologischer Monopolisierung.“
„Exzellenz statt Profitfixierung.“
„Andere wollen Geldgewinne. Wir wollen Kulturgewinn.“
„Kein Demokratiekapitalismus. Kein Internetkapitalismus. Kein Informationskapitalismus.“

Samstag, 16. Februar 2019

Linker Proteststurm in Deutschland

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Manchem auch ein fauler Zauber. Sahra Wagenknechts Volksbewegung von oben hat sich heute in allen Landeshauptstädten zu Demonstrationen versammelt. Motto: "Wir sind viele, wir sind vielfältig und wir haben die Schnauze voll!" Habe ich mir gleich tätowieren lassen. In Erfurt kamen fünfzig Leute zusammen, in Hannover und Düsseldorf sogar hundertfünfzig. Aufgepasst, Merkel! In Deutschland wird endlich stillgestanden, äh, Verzeihung, aufgestanden.