Mittwoch, 30. Mai 2018

Harlekin

„Ein Tag ohne Bier ist wie ein Tag ohne Wein.“ (Thomas Kapielski)
Einige Kilometer von unserem Dorf entfernt liegt San Daniele. Der Ort ist nicht sehr groß, aber es gibt ein paar Geschäfte, ein paar Lokale und eine große Piazza in der Mitte. Gegenüber der Kirche gibt es ein gemütliches Weinlokal und ich beschloss eines Tages, dort Stammgast zu werden.
Ich ging hinein und setzte mich an einen Tisch in der Ecke. An den Wänden waren viele Fotografien aus alten italienischen Filmen. Adriano Celentano und Ornella Muti, Sophia Loren und Marcello Mastroianni waren auf den Bildern zu sehen. Ich bestellte ein Glas Wein und betrachtete mir die Bilder und die anderen Gäste im Lokal. Junge und ältere Pärchen, die Lastwagenfahrer an der Theke, die gerne auf ein Glas herein kamen, und die Kartenspielerrunde am großen Tisch in der Mitte, verwegen aussehende Männer in Nadelstreifenanzügen mit dicken Zigarren und öligem Haar.
Auf dem Weg nach Hause machte ich ein Spiel. Ich wollte so schnell wie möglich wieder zu Hause sein, also rannte ich auf der Piazza los. Quer über den Platz, die steile Treppe an der Kirche hinauf und dann die Straße, die in die Felder führte. Schon vor dem Ortsausgang ging mir die Puste aus. Schwer keuchend ging ich den Rest des Weges bis zu unserem Dorf.
Bei meinen nächsten Besuchen begann der Wirt, den unbekannten Gast ein wenig auszufragen. Angeregt durch die Filmplakate und Fotos erzählte ich ihm, ich würde noch bei meiner Mutter wohnen, die mir das Geld für den Gasthausbesuch freundlicherweise zur Verfügung stelle. Ich verriet ihm, dass ich aus Strugazzi sei, von einem Leben als Filmstar träume und mich gerne als Harlekin verkleide. Das alles stimmte natürlich nicht, aber es machte mir Spaß, die Geschichte weiterzuspinnen. Bald hatte ich die Rolle des ortsfremden Idioten, der hinter seinem Rücken mit dem Spitznamen „Arlecchino“ bezeichnet wurde.
Auf dem Weg in unser Dorf rannte ich und alle Leute in San Daniele dachten, ich würde zu spät nach Hause kommen. Sie lachten, wenn sie sich vorstellten, dass ich Ärger mit meiner Mutter bekäme. Ich wurde immer besser. Bald konnte ich nicht nur den Weg in die Felder rennen, sondern den ganzen kilometerlangen Heimweg. Ich steigerte mich von Mal zu Mal und wurde ein richtig guter Läufer.
Dann kam der große Abend. Ich bestellte nicht nur Wein, sondern auch das beste Essen von der Speisekarte. Der Wirt machte große Augen und ich erzählte ihm, meine Mutter hätte mir an diesem Tag besonders viel Geld mitgegeben, weil es mein Geburtstag sei. Ich trank einige Gläser vom teuersten Wein und wurde dann so verwegen, mich an den Kartenspielertisch zu setzen. Ich fragte, ob ich mitspielen dürfe, und die Männer mit den Zigarren und dem öligen Haar grinsten nur. Ich verlor eine Menge Geld, das der Wirt auf meine Rechnung schrieb. Als ich zahlen wollte, sagte ich ihm, er solle mir noch zehn Celentano-DVDs, die er in seinem Lokal verkaufte, in eine Tüte packen.
Der Wirt kam mit den Filmen und seinem Rechnungsblock. Er konnte sich vor Lachen kaum halten, als er die Zahlen aufschrieb. Alle Menschen im Lokal lachten und ich lachte mit ihnen zusammen. Was für ein schöner Abend! Was für ein schöner Geburtstag!
„732 Euro“, sagte der Wirt.
„Ich habe kein Geld“, antwortete ich ihm ruhig.
„Was?!“
„Ich habe kein Geld.“
Dann rannte ich mit einem Affenzahn aus dem Lokal, über die Piazza, die steile Treppe an der Kirche hinauf bis nach Hause, ohne mich auch nur einmal umzudrehen.
P.S.: Geträumt am 30.4.2018.

Dienstag, 29. Mai 2018

Schwedische Ungewissheiten


Blogstuff 215
„Vielleicht glaubte ich an jenem Ersten Mai etliche Jahre später, als ich meine Berliner Wohnung verließ und mit der U-Bahn von Wilmersdorf nach Kreuzberg fuhr, ich müsse Versäumtes nachholen (…). Wo muss man sein, um dabei zu sein, wie kommt man aus seiner Verpuppung heraus, aus dem Kokon von Kunststoffkindheit, Nutellakindern, Niveatöchtern?“ (David Wagner: Meine nachtblaue Hose)
Idee für einen Film: Eine Familie fährt in den Winterurlaub und vergisst, ein Fenster im Erdgeschoss zu schließen. Als sie zurückkommen, haben sich ein Schneeleopard und eine Schneeeule im Haus eingenistet. In der ersten Nacht kommt es zu ein paar verhängnisvollen Begegnungen. Okay, kein Wahnsinnsstoff, aber für RTL sollte es reichen.
In einem Traum bin ich Mitglied einer britischen Jugendgang. Wir fahren mit Autos Rennen auf der Landstraße und versuchen, cooler als die anderen Gangs zu sein. Außerdem wollen wir die Mädchengang beeindrucken, die von gutaussehenden blonden Zwillingen – brutale Biester, die niemals lachen – angeführt wird. Es gibt ein abgelegenes und verlassenes Haus, wo sich die Gangs treffen. Eines Tages liegt ein Paket Pillen, Drogen im Wert von über zehntausend Pfund, auf der Wiese vor dem Haus. Das Problem: direkt neben dem Paket schlägt ein offenes Stromkabel wild um sich und aus einer Leitung tritt Wasser aus. Funken spritzen, gelegentlich brennt das Gras. Wir überlegen, wer von uns mutig genug ist, das Paket zu holen. Joe the Leg, das Omegamännchen unserer Gang (er hat nur ein Bein), soll es machen, aber er weigert sich. Leider wache ich auf, bevor ich weiß, wie die Geschichte ausgeht.
Je weiter unten du bist, umso gigantischer wird das Comeback.
Die American Clown Association, Baltimore (ACAB) hat am Bundesgerichtshof der USA eine Millionenklage gegen Stephen King eingereicht, weil der Autor mit seinem Roman „Es“ dem Berufsstand der Clowns unermesslichen Schaden zugefügt und eine weltweite Angst vor Clowns ausgelöst hat.
Warum haben Waschmaschinen eigentlich Fenster?
Spätestens mit fünfzehn sollte einem klar sein, dass man jeden Tag belogen und beschissen wird. Vielleicht hilft es, wenn man aufhört, sich zu wundern? Es gibt ja auch einige schöne Seiten dieser Gesellschaftsform. Stellen Sie sich vor, Sie lebten allein im Wald. Sie würden zwar Hopfen und Gerste finden, womöglich sogar anbauen, aber sie könnten nicht brauen. Sie könnten Kartoffeln anbauen, aber Sie wären nicht in der Lage, die Knollen zu frittieren. Schon eine Würstchenbude ist eine zivilisatorische Errungenschaft, für die wir dankbar sein sollten.
Angstphantasie: Ich bin in der Umkleidekabine eines Herrenausstatters und probiere eine Hose an. Ich ziehe den Reißverschluss zu – sie ist zu eng. Als ich sie wieder ausziehen will, klemmt er. Ich bekomme die Hose nicht herunter, so lange ich es auch probiere. Ich trete auf Socken in den Gang, wo die Verkäuferin wartet. Auf meine Bitte, mir zu helfen, versucht sie ihr Bestes. Es geht nicht. Schließlich kniet sie vor mir, aber der Reißverschluss klemmt immer noch. Sie holt den Geschäftsführer, aber auch er schafft es nicht. Beide knien jetzt vor meinem Genitalbereich, neugierige Kunden umringen uns, Fotos werden gemacht, die in alle Welt gehen. Ich kann mich nicht bewegen, meine Schuhe, meine eigene Hose mit der Brieftasche und dem Hausschlüssel liegen noch in der Umkleidekabine. Werden wir die Feuerwehr holen müssen? Zu allem Überfluss meldet sich, wie immer in Stresssituationen, mein Reizdarmsyndrom. Ich muss dringend auf die Toilette! Sehen Sie, und darum bestelle ich meine Hosen im Internet.
TV-Tipp: „Susis Traum“, Arte, 21:45. Auf ihrer abenteuerlichen Reise mit dem Einrad durch den Kaukasus findet Susi zu sich selbst. Dokudramödie.

Montag, 28. Mai 2018

Ein Abend mit Franz im Schlossbistro

„Das Schloss hatte ihn also zum Schriftsteller ernannt. Das war einerseits ungünstig für ihn, denn es zeigte, dass man im Schloss alles Nötige über ihn wusste, die Kräfteverhältnisse abgewogen hatte und den Kampf lächelnd aufnahm. Es war aber andererseits auch günstig, denn es bewies seiner Meinung nach, dass man ihn unterschätzte und dass er mehr Freiheit haben würde als er hätte von vornherein hoffen dürfen.“ (Andy Bonetti: Der Schlüssel)
Es dämmerte schon, als ich mich durch den hüfthohen Schnee eine Straße hinauf kämpfte. Die Fenster der Häuser waren nicht erleuchtet und gaben nur einen schwachen Widerschein der winterlichen Einöde, durch die ich mich mühsam und mit immer geringer werdenden Kräften bewegte.
Da sah ich in der Ferne ein paar Lichter. Es waren die Glühbirnen einer Lichterkette, die den Eingang eines Wirtshauses schmückten. Von drinnen hörte ich lautes Gelächter, das in tosenden Applaus überging. Ich beschloss, hier ein Weilchen auszuruhen und eine Tasse Tee, vielleicht auch einen Kräuterlikör zu meiner Stärkung zu bestellen.
Als ich den Gastraum betrat, stand ich in dampfender Hitze. Es war wie in einer Sauna. Durch die feuchten Schwaden konnte ich kaum etwas erkennen. Der Raum war fast leer, nur in einer Ecke saß ein winziger hagerer Mann mit einer riesigen Frau. Ich setzte mich an einen der breiten rechteckigen Holztische und nahm Mütze und Schal ab.
Eine ältere Frau mit einer weißen Schürze kam und deutete wortlos auf das Schild mit der Tischreservierung, das ich übersehen hatte. Ich stand auf und folgte ihr. Auch auf den anderen Tischen waren Schilder, offenbar führte sie mich zu einem freien Platz. Mit einer Handbewegung deutete sie in eine Richtung.
Nach wenigen Schritten begriff ich, dass ich hinter der Theke war. Unmittelbar vor mir stand ein dicker Glatzkopf mit einem Handtuch über der Schulter, der seelenruhig ein paar Biere zapfte. Offenbar stand ich im Weg, denn er reichte die vollen Gläser über meinen Kopf hinweg der Kellnerin.
Schließlich verschwand der Wirt in der Küche und ich ging hinter der Theke in einen kleinen Flur, wo ein Holzstuhl und ein schmales Tischchen auf mich warteten. Am Ende des Ganges sah ich die Toiletten. Nach einer Weile, ich weiß nicht, wie lange ich gewartet hatte, und dachte schon, man habe mich vergessen, kam die Kellnerin und fragte, was ich wünsche.
Hungrig geworden, gab ich eine Bulette mit Senf und Brot in Auftrag. Dieser Wunsch wurde abschlägig beschieden. Man könne mir aber ein Schmalzbrot bringen. Tee oder Kräuterlikör gab es auch keinen, so dass ich ein kleines Bier orderte. Die Kellnerin nickte mit dem Kopf, ohne mich dabei anzusehen, und verschwand. Im Einzelnen überraschte es mich, im Ganzen hatte ich es freilich erwartet.
Ich holte mein Notizbuch hervor und schrieb einige Zeilen über meine Anreise an diesen Ort. Augenblicklich stand der Wirt neben mir und fragte, was ich aufschreiben würde. Ob mich ein Amt geschickt habe, um das Lokal zu prüfen. Ob denn die Obrigkeit einen braven und aufrechten Geschäftsmann wie ihn nicht endlich in Ruhe lassen könne, rief er laut und in klagendem Ton. Womit er diese ewigen Kontrollen als treuer Bürger und Steuerzahler denn verdient habe.
Ich beruhigte ihn mit einer knappen Geste und versicherte ihm, ich sei ein Schriftsteller, der ihm und seinen Geschäften durchaus wohlwollend, insbesondere jedoch hungrig und durstig gegenüber stünde. Da begann der Wirt zu lachen. Ein Schriftsteller, rief er immer wieder, ein Schriftsteller. Die Gäste und die Kellnerin - ja selbst der Koch - kamen herbeigelaufen. Es war, als wollte ihr Gelächter niemals enden.

Sonntag, 27. Mai 2018

Die Firma Blunzinger

„Ich habe meinen Betrieb inzwischen völlig auf Ukrainer umgestellt. Der Wettbewerb ist ja gnadenlos geworden. Da konnte ich mir gar keine Polen mehr leisten. Natürlich sind jetzt auch viele Syrer auf dem Markt, aber wir verarbeiten halt hauptsächlich Schweinefleisch. Da ist der Syrer generell schwierig. Wegen der Religion. Außerdem gibt’s natürlich immer eine gewisse Seuchengefahr. Wenn ich hier einen Mitarbeiter habe, der mir eine Seuche, einen Virus oder sonst was einschleppt, da kann ich dichtmachen. Aber der Ukrainer – einwandfrei. Den lasse ich einmal desinfizieren, wenn er hier ankommt, und das war’s. Fleißig sind sie auch. Das ist zum Beispiel der Herr Iwanow.“ Anton Blunzinger zeigt auf einen jungen Mann. Der Mann hört auf, eine Schweinehälfte zu zerlegen, und sieht den Chef an. „Du schön weiterarbeiten, gell? Schön arbeiten. Die Ukrainer, die wir hier haben, sind jung und gesund. Da kann man nicht meckern. Ich zahle ihnen den Mindestlohn. Selbstverständlich. Man ist ja kein Unmensch. Diese Leute sind mit wenig zufrieden. Sie sind es ja auch von Zuhause nicht anders gewohnt. Gewerkschaften kennen die gar nicht. Von der Seite habe ich nichts zu befürchten. Untergebracht sind sie in Containern hier auf dem Schlachthof. Einfach, aber sauber. Es ist natürlich nicht das Waldorf Astoria, hahaha. Verstehen Sie? Es ist keine Luxusunterkunft. Aber den Ukrainern gefällt es gut bei uns. In der Mittagspause werden sie in der Kantine verpflegt. Schnitzel, Würste, Schweinebraten. Es ist ja genug da, hahaha. Veganer haben wir hier keine, das können Sie mir glauben. Für Unterkunft und Verpflegung ziehen wir den Beschäftigten eine Pauschale von 700 Euro im Monat ab. Wir haben auf dem Betriebsgelände auch einen Laden, da können die Mitarbeiter alles kaufen, was sie brauchen, Brot und Bier und Zigaretten. Selbst Obst gibt es da. Sie brauchen das Werksgelände also praktisch gar nicht verlassen. Um zehn Uhr abends wird sowieso zugesperrt und von unserem Gewerbegebiet bis in die Stadt ist es sehr weit. Da geht praktisch keiner hin. Da gibt es also auch keinen Ärger mit der Bevölkerung wegen der vielen Ausländer bei uns. Ich kann Ihnen sagen, seit wir auf Ukrainer umgestellt haben, können wir unsere Wurstwaren zehn Prozent günstiger anbieten als die Konkurrenz. Der Umsatz steigt, der Gewinn auch. Und falls die anderen Fabriken nachziehen, dann stellen wir auf Vietnamesen um. Das ist gar kein Problem.“

Samstag, 26. Mai 2018

Neulich im Gasthaus Trollmühle

Ein älterer Herr sitzt allein an einem Tisch. Ein Mann mit Bierbauch und Bluthochdruckgesicht kommt herein. Er kommt am Tisch des älteren Herren vorbei und bleibt plötzlich stehen.
„Sind Sie nicht dieser … dieser Ding? Ich komme jetzt nicht auf den Namen.“
Der ältere Herr sieht den Mann eine Weile an, sagt aber nichts.
„Ich hab Sie doch im Fernsehen gesehen. Wie hieß die Sendung noch? ‚Abenteuer heute‘, oder? Heißen Sie nicht Becker?“
„Mein Name ist Semmelkorn“, sagt der ältere Herr mit gereiztem Unterton.
„Semmelkorn, genau! Jetzt weiß ich’s wieder. Martin Semmelkorn, der berühmte Bergsteiger. Ja, Wahnsinn!“
„Markus Semmelkorn. Ich wurde damals tatsächlich im Fernsehen vorgestellt. Ich bin nachts allein auf dem Nanga Parbat gewesen.“
„Unglaublich! Der Markus Semmelkorn. Der Bergsteiger. Hier in meiner Stammkneipe. Ich glaub’s ja nicht. Was hat Sie denn hierher verschlagen?“
„Ich hatte Durst und bin auf ein Bier hereingekommen.“
„Ich werd‘ verrückt. So eine Berühmtheit. Was machen Sie inzwischen?“
„Ich bin halt viel daheim.“
„Klettern Sie keine Berge mehr hoch?“
„Nein. Ich hatte eine schwere Hüftoperation. Ich bin ja auch schon 78 Jahre alt.“
„Ein Wahnsinn. Der berühmte Markus Semmelkorn. Da sitzt er, beim einfachen Volk sozusagen.“
„Ja.“
„Und was machen Sie jetzt so den ganzen Tag, wenn Sie nicht mehr im Himalaya sind oder im Fernsehen?“
„Nicht viel. Ich lese oder ich sitze auf dem Balkon.“
„Das glaubt mir kein Mensch. Der Bergsteiger aus dem Fernsehen. Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
„Nein, hier ist besetzt.“

Mittwoch, 23. Mai 2018

Der Besuch

Er ging ins Badezimmer und hatte gerade den Reißverschluss seiner Jeans geöffnet, als er die kleine Flasche sah, die langsam an die Oberfläche schwebte. Er holte sie aus der Toilette und spülte sie im Waschbecken ab. In der Flasche war eine Schriftrolle. Er schraubte den Deckel ab und löste die Schleife, von der die Rolle zusammengehalten wurde. Dann las er die folgende Geschichte, die ihn auf so rätselhafte Weise erreicht hatte:
Meine Türklingel funktioniert schon seit Jahren nicht mehr. Ich habe sie nie reparieren lassen, denn ich erwarte ohnehin keinen Besuch. Daher war ich sehr überrascht, als ich an jenem Morgen ein Klopfen hörte. Kein zaghaftes Klopfen, wie es unter Nachbarn üblich ist. Es war ein herrisches Klopfen und es wiederholte sich kurz darauf. Es war ein Klopfen, das nach Ärger klang.
Ich zog meinen Bademantel an und schlurfte zur Tür. Zwei Polizisten in schwarzen Uniformen standen vor mir.
„Lang lebe die Kanzlerin“, sagten die Polizisten im Chor.
„Lang lebe die Kanzlerin“, murmelte ich zurück. Die übliche Grußformel.
„Sind Sie Johnny Malta?“
„Ja“, sagte ich. „Ist irgendwas passiert?“
„Wir haben uns ihre Zahlen angesehen, Mister Malta. Sie haben in den letzten Monaten nie mehr als fünfzig Euro für Lebensmittel ausgegeben. Das ist ein Verstoß gegen das Wachstumsgesetz und wird mit einem Bußgeld von hundert Euro bestraft.“
Ich war verblüfft. „Es ist verboten, sparsam zu leben?“
„Ja. Seit 2024 gibt es das Gesetz. Lesen Sie keine Nachrichten? Diese Maßnahme dient zur Stabilisierung des Bruttosozialprodukts. Fünfzig Euro! Niemand kann von so wenig Geld existieren. Erhalten Sie illegal Lebensmittel, die Sie nicht mit Ihrer Kreditkarte bezahlen?“
„Nein“, antwortete ich. „Aber ich verdiene im Augenblick nicht viel. Ich kaufe mir Toastbrot und Margarine, ab und zu ein paar Tomaten. Ich trinke Leitungswasser. Das ist doch nicht verboten, oder?“
Der ältere der beiden Polizisten studierte das Display seines Smartphones. „Sie verbrauchen auch verdächtig wenig Strom. Nur etwa ein Viertel des durchschnittlichen Verbrauchs pro Person. Was haben Sie dazu zu sagen?“
Ich kratzte mich am Kopf. „Ich benutze den Herd nicht. Der Kühlschrank ist abgeschaltet, ich nutze Energiesparlampen. Eigentlich brauche ich nur meinen Computer und abends ein wenig Licht zum Lesen.“
„Laut Ihren Kontodaten haben Sie seit einem halben Jahr kein Geld mehr verdient. Was machen Sie beruflich?“
„Ich bin Schriftsteller. Ich arbeite an meinem neuen Buch.“
Der Polizist tippte auf seinem Display herum. „Von Ihrem letzten E-Book wurde gerade einmal acht Exemplare verkauft. Acht. Einen Verlag oder einen Literaturagenten haben Sie auch nicht. Ihre Tätigkeit kann man wohl kaum als Beruf bezeichnen.“
„Doch, doch. Ich schreibe schon seit vielen Jahren Bücher. Ich bin sehr beschäftigt.“
Der Polizist ließ seinen Blick an meinem Bademantel entlang bis zu meinen zerschlissenen Filzpantoffeln und wieder zurück zu meinem Gesicht gleiten.
„Sie melden sich spätestens nächste Woche im Job-Center. Dort wird man Ihnen eine neue Tätigkeit zuweisen. Sie werden wieder lernen, ein produktives Mitglied der Gesellschaft zu sein, das seinen Pflichten als Konsument nachkommt.“
Ich sah stumm über seinen Stahlhelm in den düsteren Hausflur. Er hätte es nicht begriffen. Ich muss schreiben, ich kann gar nicht anders. Die Geschichte ist da, sie ist in meinem Kopf, also muss ich sie aufschreiben. Warum muss der Bergsteiger den Berg besteigen? Weil der Berg da ist. Ganz einfach. Es gibt keine zweite Möglichkeit. Ich brauche die Zeit zum Schreiben, sonst werde ich wahnsinnig.
„Ihr Verhalten schadet dem Volk“, sagte er und drückte mir den Zahlungsbefehl über einhundert Euro in die Hand.
„Dem Volk? Ich schade doch höchstens den Konzernen und dem Staat“, sagte ich.
„Wo ist da der Unterschied?“ fragte der Polizist und drehte sich um, ohne eine Antwort abzuwarten.
Dann ging er mit seinem Kollegen die Treppe hinunter.
Lang lebe die Kanzlerin.
Bush - Cold Contagious. https://www.youtube.com/watch?v=pjZj4auT0l8

Dienstag, 22. Mai 2018

Die ultimative Medienkritik

Gestern lief auf 3Sat die herrliche Screwballkomödie „Sein Mädchen für besondere Fälle“ mit Cary Grant aus dem Jahr 1940. Viele von Ihnen dürften die Neuverfilmung des Stoffs von Billy Wilder mit Jack Lemmon und Walter Matthau von 1974 kennen: „Extrablatt“. Der Film beruht auf dem Theaterstück „The Front Page“ von Ben Hecht, der selbst lange als Journalist gearbeitet hat.
Hier wird gezeigt, wie Journalisten lügen, dass sich die Balken biegen, für kleines Geld bereitwillig zur Konkurrenz wechseln, mit Politikern mauscheln und faule Deals mit der Polizei machen. Das Stück wurde 1928, also vor neunzig Jahren, zum ersten Mal aufgeführt. Bis heute ist dieser Medienkritik nichts mehr hinzuzufügen, nur die Technik hat sich mit Radio, Fernsehen und Internet verändert. Die Methoden der Presse bleiben immer gleich.
https://www.youtube.com/watch?v=22RmDNSbKQc
Ben Hecht war als Journalist auch in Deutschland und erlebte die Revolutionszeit von 1918 mit. Er machte die Erfahrung, dass die ganzen Revolutionswirren und die Weimarer Republik nur eine Inszenierung des Militärs waren, um die Siegermächte gegen die Russen auszuspielen. Später ging er als erfolgreicher Drehbuchautor nach Hollywood. Von ihm stammen die Skripts zu einigen Marx Brothers- und Hitchcock-Filmen. Seine letzte Arbeit war „Casino Royale“ von 1967. Allein die Lektüre des Wikipedia-Eintrags zu seiner Person ist ein Vergnügen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ben_Hecht

Montag, 21. Mai 2018

Die Bloggerin

Eines Tages fand ich durch Zufall das Blog einer alten Schulfreundin. Sie schrieb dort unter dem Pseudonym „Prinzessin Vielleicht“. Es war ein sehr schlichtes Blog und sie hatte auch nicht sehr viele Einträge geschrieben. Die letzten Einträge handelten davon, dass niemand ihr Blog lesen würde. Es gäbe keine Kommentare und auch in den Statistiken würden keine Seitenaufrufe verzeichnet. Das allerletzte Posting stammte aus dem Jahr 2013.
Ich rief einen Freund an, der zehn Jahre mit ihr zusammen gewesen war. Er sagte mir, sie sei im Jahr 2013 verstorben. Völlig vereinsamt und ohne Job habe sie Selbstmord begangen.
Ich konnte mich noch gut an ihr kleines, verhärmtes Gesicht erinnern. Ihr Haar hatte die Farbe von Ahornsirup. Sie war nur einsfünfzig groß und kaufte auch als Erwachsene ihre Kleider in der Kinderabteilung. Sie wirkte immer so verloren und hoffnungslos. Vielleicht wusste sie, dass sie nie eine Chance bekommen würde.
Es wäre nie jemand auf ihrer Internetseite gelandet, auch wenn sie ewig gewartet hätte. Sie hatte es versucht, sie hatte das Beste aus der Situation machen wollen. Ihre Einsamkeit überwinden, eine Botschaft hinaussenden. Sie hatte vielleicht noch einen winzigen Rest Hoffnung, aber es war aussichtslos gewesen.
Ich frage mich, ob sie es gewusst hat. Ob sie gewusst hat, dass es keine Hoffnung für sie gibt. Ob sie das Blog eröffnet hat, obwohl sie wusste, dass es aussichtslos sein würde. Ich werde es nie erfahren.

Sonntag, 20. Mai 2018

Zwei Freunde

Er sagte, er habe sich vergiftet, und zeigte mir die leere Flasche mit einem Totenkopf auf dem Etikett. Ich glaubte ihm nicht.
Er sagte, er habe sich erhängt, und zeigte mir das Seil. Ich glaubte ihm nicht.
Er sagte, er habe sich ertränkt, und zeigte mir das Meer. Ich glaubte ihm nicht.
Er sagte, er habe sich erschossen, und zeigte mir das Loch in seiner Stirn. Da glaubte ich ihm.

Ruhm

Wir wollten alle das große Leben und ganz nebenbei, wie in den amerikanischen Romanen, die letzten Fragen klären. Früher Heldentod und Altersweisheit, alles zusammen und irgendwie gigantisch, verstehst du? Aber berühmt bin ich dann nur durch dieses Foto geworden. Nach der Filmpremiere in München. Ich saß im Porsche von Christian Ulmen, der auf dem Parkplatz völlig besoffen den Mercedes von Fatih Akin rammt. Ich knalle mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe und das Blut läuft an meinem Gesicht hinunter, als ich aussteige. Ich stehe einfach völlig verloren in der Nacht und irgendein Fotograf macht dieses Bild, das durch die Presse ging. Das war alles. Ansonsten hätte niemand jemals meine Bücher gelesen.

Samstag, 19. Mai 2018

Briefe, Erinnerungen

Der alte Schuhkarton mit Briefen steht auf seinem Schreibtisch. Er stöbert in Erinnerungen und freut sich, dass es damals weder Mails, SMS oder WhatsApp gegeben hat. Lena, Yasmin, Dorothee. Die achtziger Jahre waren das Jahrzehnt der Liebe und des Rauschs.
Dazwischen das amtliche Schreiben mit dem Absender „Kreis Aachen, Der Oberkreisdirektor“. Keine Briefmarke, aber die durch Unterschrift und Stempel bestätigte Zustellung am 7.11.1989. Zwei Tage vor dem Fall der Mauer, zwei Tage vor dem Beginn einer neuen Epoche. Der graublaue Umschlag enthält einen Bußgeldbescheid in blassem Rosa.
Als „Tatort“ wird Simmerath und die B 399 angegeben, auf der er sich damals in „Fahrtrichtung Monschau“ bewegt haben muss. Bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h war er mit achtzig Sachen unterwegs. Fahrzeugart: Toyota. Amtliches Kennzeichen: KH-AN 982. Beweismittel: Automatische Geschwindigkeitsmessung mit Frontphotographie. Wegen dieser Ordnungswidrigkeit musste er 100 DM bezahlen, plus 27 DM für die Kosten des Verfahrens.
Ein billiges Vergnügen, bedenkt man, welche kostbare Fracht er damals von Maastricht über unbewachte Landstraßen in die Heimat transportierte. Der Verkaufspreis der gesamten Lieferung lag bei etwa 20.000 DM. Eine schöne Erinnerung, „I.A.“ unterschrieben vom Verwaltungsangestellten Becker. Geblitzt wurde sein dunkelblauer Corolla am 23.8.1989 um 18:03. Gott schütze diese braven und korrekten Beamten.
In der folgenden Nacht träumt er von einem Besuch bei seinem Geschäftspartner. Um der alten Zeiten Willen kauft er ein kleines Stück aus seiner erlesenen Sammlung. In der nächsten Traumsequenz sitzt er an einem Kaffeehaustisch und öffnet einen dicken Umschlag, angeblich eine Büchersendung aus Amsterdam. Dem diskreten Wirt, der es ihm ermöglicht, seine Geschäfte über sein Etablissement abzuwickeln, schiebt er seinen Anteil in einer Stoffserviette über den Tisch. Ganz so elegant liefen die Geschäfte damals nicht, aber er erwacht am nächsten Morgen mit einem Lächeln.
So manches verjährt im Laufe eines Lebens, aber die Briefe und Erinnerungen bleiben uns erhalten.
Velvet Underground - Pale Blue Eyes. https://www.youtube.com/watch?v=KisHhIRihMY

Mittwoch, 16. Mai 2018

Bernhard Jäger

„Und seine Augen strichen über das vollbeladene Bücherregal, über die stattliche Brigade von Büchern hin, die in Habachtstellung dastanden und auf denen mein Name wie das Auge eines Panthers aus dem ledernen Dunkel leuchtete.“ (Ray Bradbury: Der wunderbare Tod des Dudley Stone)
Er wusste nicht sehr viel über den Schriftsteller, dessen Werk er geradezu verehrte. Bernhard Jäger. Geboren 1966. Zu seinem Privatleben fand man bei Wikipedia überhaupt nichts, dafür lange Inhaltsangaben und Analysen zu seinen Romanen. Die Vielfalt der Figuren und Geschichten wurde gerühmt, jeder Roman war aus der Perspektive eines anderen Menschen geschrieben. Auch die Sprache war stets eine andere, Jäger überraschte seine Leser mit neuen Perspektiven, kein Buch war wie das andere.
In einem Interview hatte er gelesen, dass Jäger ein altes Holzhaus auf Hiddensee bewohnte. Eines schönen Tages beschloss er darum, den Schriftsteller zu besuchen. Er würde ganz höflich an der Haustür um ein Autogramm auf dem Vorblatt seines Lieblingsromans „Ein Sonntag ohne Sonne“ bitten und hoffte, den berühmten Autoren in ein kleines Gespräch zu verwickeln. Er fuhr mit dem Zug nach Rügen und setzte mit der Fähre auf die kleine Insel über. Er war überrascht, wie bereitwillig die Einheimischen ihm den Weg zum Haus seines Idols zeigten.
Er fühlte sein Herz schlagen und ein Kloß saß ihm im Hals, als er bei Herrn Jäger klingelte. Eine Frau öffnete ihm und fragte, was er wünsche. Er wolle nicht stören, sagte er, er hätte gerne den Schriftsteller um eine Widmung für ein Buch gebeten. Die Frau lächelte und bat ihn ins Haus. Sie bot ihm einen Platz im Wohnzimmer an und versprach, ihren Mann zu rufen.
Kurz darauf erschien Bernhard Jäger. Ein gewaltiger Mann mit breiten Schultern und einem schwarzen Bart, der ihm bis auf die Brust reichte. Er trug dunkelgrüne Cordhosen, ein weißes Hemd und eine schwarze Weste. Sein Besucher holte das zu signierende Buch hervor und äußerte zaghaft seinen Wunsch. Lächelnd nahm Jäger das Buch und schrieb die Widmung. Er fragte seinen Gast, ob er nicht auf eine Tasse Kaffee bleiben wolle. Hoch erfreut willigte der Mann ein. Endlich war er dem großen Künstler nahe. Endlich konnte er ihn fragen, wie er auf die ganzen Ideen in seinen Büchern kam, wie er arbeitete, was er für die Zukunft plante. Er war ganz aufgeregt.
Es sei gar nicht so schwierig, sagte Jäger. Er sei ein guter Zuhörer, das sei das ganze Geheimnis. Er bat seinen Gast, doch ein wenig von sich zu erzählen. Geschmeichelt begann der Mann, von seinem Beruf als Briefträger zu erzählen, in dem man allerlei erleben konnte. Frauen, die mit offenem Morgenmantel öffneten. Männer, die mit offenem Morgenmantel öffneten. Schwatzhafte Rentner und geheimnisvolle Gestalten. Nach etwa zwei Stunden entschuldigte sich Jäger. Er müsse ein wenig arbeiten, bat seinen Gast jedoch, noch ein wenig zu bleiben. Während Frau Jäger ihm ein Stück Schokoladenkuchen mit Sahne servierte, hörte man aus dem Nachbarzimmer, wie Jäger an der Schreibmaschine arbeitete.
Nach zwei Stunden kehrte er ins Wohnzimmer zurück. Es war schon spät und er bat seinen Gast, doch zum Abendessen zu bleiben. Es gäbe Heilbutt und er habe noch eine Flasche französischen Rotwein im Hause. Der Mann wusste gar nicht, wie ihm geschah. Es war ein Wunder! Er war von dem berühmten Mann nicht abgewiesen worden, sondern genoss die Gastfreundschaft und die intime Nähe zu seinem Idol. Träumte er? Seine Kollegen würden ihm nie glauben, was er hier gerade erlebte.
Das Esszimmer leuchtete festlich im Kerzenschein und das Essen war vorzüglich. Nach dem Essen bot Jäger seinem Gast eine Zigarre an und sie rauchten gemütlich, als Jäger seinen Gast nach seinen Jugenderinnerungen fragte. Der Mann begann zu erzählen. Von seiner Kindheit mit einem trunksüchtigen Vater, der im Gefängnis landete. Von seiner Flucht aus der Provinz nach Berlin im Alter von fünfzehn Jahren. Von seiner ersten Liebe, von Reisen und von Abenteuern.
Es war schon spät geworden. Jetzt fuhr keine Fähre mehr nach Rügen. Jäger bat seinen Gast, doch auf dem Sofa im Wohnzimmer zu übernachten. Benebelt vom Wein nickte er matt. In der Nacht hörte er, wie Jäger seine Schreibmaschine bearbeitete. Irgendwann schlief er ein und als er am nächsten Morgen aufwachte, sah er wie einen Mond das breite Gesicht des Schriftstellers über sich.
Nach dem Frühstück erzählte der Mann wieder seine Geschichten, wieder verschwand Jäger in sein Arbeitszimmer, um zu schreiben. Er fühlte sich durch das Interesse des Schriftstellers geschmeichelt. Hatte ihm je ein Mensch so geduldig zugehört wie Bernhard Jäger? Am Nachmittag die gleiche Prozedur. Irgendwann fiel dem Mann nichts mehr ein. Ob er noch eine Geschichte erzählen könne, fragte der Schriftsteller. Der Mann verneinte.
Eine Woche später wurde seine Leiche an den Strand von Rügen gespült. Drei Monate später erschien „Wirf dein Leben in den Briefkasten“ von Bernhard Jäger. Es wurde ein großer Erfolg.
The Police - Bring On The Night. https://www.youtube.com/watch?v=Bz1mEMiNPHQ

Sonntag, 13. Mai 2018

R.I.P. Ekkehart Krippendorff

Mein Doktorvater ist gestorben. Ich habe es erst während meines Berlin-Aufenthalts erfahren. Ein Friedensforscher und politischer Aktivist. „Staat und Krieg“ ist eines seiner Werke, die ich Ihnen empfehlen kann. Für mich war er das Idealbild eines Politikwissenschaftlers: selbst bedingungslos herrschaftskritisch lehrte er uns den genauen Blick auf die Machtverhältnisse und den Mut, sich nichts gefallen zu lassen. Noch heute klingen seine Lehren aus meinen Beiträgen zu politischen und ökonomischen Themen. Ich durfte zu einigen seiner Veröffentlichungen mit unbedeutenden Hilfsarbeiten beitragen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ekkehart_Krippendorff