Einer der großen Unterschiede zwischen Stadt und Land sind die Sterne. Du gehst nachts nach Hause, die Laternen sind längst ausgeschaltet worden, und siehst die Sterne. In Berlin hast du nur den diffusen Widerschein der Stadt, in deinem Dorf blickst auf die winzigen Lichter über dir. Je kleiner die Häuser, desto größer der Himmel. Und selbst wenn du noch nicht einmal weißt, welches dieser Lichter da oben der gottverdammte Scheiß-Polarstern ist, gibt dir der Himmel in dieser Nacht ein gutes Gefühl.
Politik ist nicht die Suche nach der Wahrheit, sondern die Suche nach der Mehrheit.
Wenn man sich oft den Kopf kratzt, bildet sich Grind, den man dann wieder wegkratzen muss. So haben auch alte Menschen eine Beschäftigung.
Unsere Erde ist sehr schön – bis auf die Teile, die mit Menschen in Berührung gekommen sind.
Moral und gesunder Menschenverstand haben als Leitsterne keine Bedeutung mehr. Wer die heutige Welt verstehen will, muss entweder Jurist oder Betriebswirt sein.
Ich weiß auch nicht, wann man erwachsen wird. Wahrscheinlich habe ich den Zeitpunkt verpasst.
Der Schriftsteller sitzt meist allein in seinem Zimmer und schreibt auf, was er eigentlich sagen wollte.
Jedes Leben sagt auch etwas über seine Zeit aus. Deswegen kann auch jedes Leben erzählt werden.
Wieso muss alles einen Grund haben? Die Sachen, die man grundlos tut oder mitnimmt, sind oft die besten.
Ich könnte mich als Schriftsteller bezeichnen, aber für das Finanzamt ist mein Schreiben nur Liebhaberei und Zeitvertreib. Von Beruf bin ich also gar nichts, ich mache nichts, ich bin ein Tunichtgut, Taugenichts, ein Faulenzer, ein ungewollter Ruhepol in unruhigen Zeiten, eine irritierende Bewegungslosigkeit als permanente Provokation, jemand der seine Existenz nicht hinreichend erklären kann.
Der neueste Modetrend: Perfekt zum Abhängen sind nicht nur Jogging-Hosen, sondern auch die ganzen bequemen Trekkingsachen. Die Begriffe sind ohnehin nur Tarnung, in Wirklichkeit geht es um die totale Entspannung. Frankie says: Relax!
Wer „alternativlos“ sagt, ist zu faul zum denken.
Seit Wochen plagt mich ein hartnäckiger Husten, täglich produziere ich literweise Auswurf, aber keine Texte. Ein Zeichen? Wenn ja: von wem und wozu? Will das Universum an mir seinen Sarkasmus beweisen?
Verzweifelt anders sein wollen – die Tragik unserer Epoche.
Die enorme Menge an Wissen, die wir jeden Tag vergessen. Dazu produzieren Maschinen riesige Mengen an Informationen, die keiner braucht. Die phantastische Welt des dritten Jahrtausends!
Freitag, 16. Dezember 2011
Dienstag, 13. Dezember 2011
Ein wertvoller Hinweis
Mein Tagestipp: Gut frühstücken! Frühstücken Sie heute einmal richtig und mit Bedacht. So sollte zum Beispiel Obst nicht fehlen: Trauben, Mandarinenstückchen und Erdbeeren. Dazu winzige ofenwarme Croissants und Sesamcracker mit geschmolzenem Emmentaler. Frisches Weißbrot, Salami in dünnen Schreiben, Ziegenkäse, Quark und Marmelade. Kaffee, etwas Tee, Mangolassi als kühlen und köstlichen Kontrapunkt. Dann Hähnchenschenkel, nicht zu pikant gewürzt. Cross gebackene Nachos mit Avocadodip, Frikadellchen mit Cornichons, dazu diese kleinen Partybrötchen mit Sesam, Kümmel oder Mohn drauf. Ferner ein Gläschen Sekt - und warum nicht auch mal das Thema Champagner ins Spiel bringen? An dieser Stelle soll man seine Weitsicht lobpreisen, am Tisch links und rechts vom Computer genug Platz gelassen zu haben, denn hier soll nicht nur in wenigen Stunden die notwendige Fron des Tages geleistet werden, der unermüdlich zu verrichtende Dienst am Leser gleichsam geschultert und das später unter Tränen der Demut zu verzehrende und nur allzu kärglich mit einem Nebelhauch von geliehener Margarine dekorierte Brot verdient werden, sondern hier stehen nun auch die silbern schimmernden Platten mit Schinken aus Parma und Prag, aus Bayonne und Graubünden, stoßweiße dicke französische Landbrotscheiben auf klobigen Brettern, Roggenbrot, kleinere Speck- und Zwiebelbrote. Natürlich ein Rührei mit frischem Paprika und Kräutern. Würste aller Art, gebratene und gekochte Wurst, Aufschnitt oder Aufstrich. Ein Fässchen mit gesalzener Butter. Käsekuchen und Schokoladeneis mit Sahne. Weizenbier und Obstler. Die Morgenzeitung. Das Sofa. Der Schlaf. Der heutige Tipp: Starten Sie richtig in den Tag!
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