Montag, 11. Mai 2015

Interview mit Herbert Marcuse

Moderator: Herr Marcuse, herzlich willkommen bei „Guten Morgen, Deutschland“. Was halten Sie von unserem Programm bei RTL?
HM: Die massive Vergesellschaftung beginnt zu Hause und hemmt die Entwicklung des Bewusstseins und Gewissens.
Moderator: Was sagen Sie zur Bürgerschaftswahl in Bremen?
HM: Die freie Wahl der Herren schafft die Herren oder die Sklaven nicht ab.
Moderator: Wie ist ihre Einschätzung zu den Protesten am 1. Mai in Berlin?
HM: Die totalitären Tendenzen der eindimensionalen Gesellschaft machen die traditionellen Mittel und Wege des Protests unwirksam - vielleicht sogar gefährlich, weil sie an der Illusion der Volkssouveränität festhalten.
Moderator: Aber den Menschen in Deutschland geht es doch gut. Die Wirtschaft wächst, die Zahl der Arbeitsplätze ist auf einem Rekordniveau. Wogegen sollte man protestieren?
HM: Bei den anderen, weniger benachteiligten Menschen nimmt sich die Gesellschaft des Bedürfnisses nach Befreiung an, indem sie die Bedürfnisse befriedigt, die die Sklaverei schmackhaft und vielleicht sogar unbemerkbar machen.
Moderator: Was halten Sie von Andy Bonetti?
HM: Wenn die bestehende Gesellschaft jede normale Kommunikation verwaltet und im Einklang mit den gesellschaftlichen Erfordernissen bekräftigt oder schwächt, dann haben vielleicht die Werte, die diesen Erfordernissen fremd sind, kein anderes Medium, in dem sie kommunizieren können, als das abnorme der Dichtung.
Moderator: Vielen Dank, Herr Marcuse. Wir schalten jetzt rüber ins Kochstudio. Sie mögen doch sicher auch Pizza Bavaria mit Weißwurst, oder?
Alle Zitate aus: Herbert Marcuse - Der eindimensionale Mensch.

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