Blogstuff 763
„Man darf Marxisten
nie fragen ‚wie geht's dir?‘ weil das individualistisches neoliberales Framing
ist. Man darf wenn überhaupt fragen ‚wie geht es der Klasse?‘“ (Ady @ twitter)
Militärisch
ist der Krieg noch nicht entschieden, politisch schon. Putin hat verloren. Die
Ukrainer, die den Krieg überleben, werden sich dem Westen zuwenden.
Hätten
Sie’s gewusst? Der Plural von Semikolon ist Semi-Cola.
Die
Römer der Antike glaubten, die Verstorbenen bräuchten für ihre Reise in die
Unterwelt Bargeld und legten ihnen zwei Münzen auf die geschlossenen Augen.
Ohne Cash kein Übergang ins Jenseits. So verrückt sind ja noch nicht mal die
Christen. Was passiert, wenn die Toten kein Geld dabeihaben? Return to sender?
Viele
Bundesländer sind neidisch auf Berlin. Während man andernorts fünf Jahre auf
die nächste Landtagswahl warten muss, dürfen die Berliner schon eineinhalb
Jahre nach der letzten Wahl wieder an die Urne. Das ist gelebte Basisdemokratie.
Sandro
Hinterdobler war ein begnadeter Verkäufer. Er hätte Glühbirnen an Blinde
verhökern können.
Als
die BRD die DDR übernommen hat, waren etliche VEB beim besten Willen nicht mehr
zu retten. So ist es auch mit der Bundeswehr. Wir haben den siebthöchsten
Wehretat weltweit, dazu kommen hundert Milliarden Euro Sondervermögen, die in
diesem bürokratischen Moloch versickern werden. Warum machen wir nicht den
ganzen Laden dicht und fangen noch mal ganz von vorne an?
Das
Theater als Ort der Entspannung. Du sitzt allein im Theatersaal und schaust auf
eine leere Bühne.
Ich
habe vor zwanzig Jahren am WZB in Berlin ein Projekt zum Thema
Work-Life-Balance mit dem Kollegen Eckart Hildebrandt gemacht. 2016 ist er
gestorben. Jetzt lese ich seinen Wikipedia-Eintrag. Okay, er lebte in einer
riesigen Altbauwohnung in einer Seitenstraße des Ku’damms. Aber ich wusste
nicht, dass er aus einer reichen Familie stammte und mehrfach Millionenbeträge
geerbt hat. Er hatte eine umfangreiche Kunstsammlung mit Originalwerken u.a.
von Zille und Kollwitz. Im Job hat er immer den 68er und Marxisten raushängen
lassen. So kann man sich täuschen. Er ist auf demselben Friedhof begraben wie
Zille, Fontane und Werner von Siemens.
Die
Putinisten benehmen sich wie Teenager. Russland ist ihre Lieblingsband und alle
anderen sind doof. Natürlich gibt es dort keinen Rassismus, keine Nazis, keine
Ausbeutung, keine Korruption und keine politischen Gefangenen.
... der Kollege Hildebrandt war offensichtlich auch etwas "titelaffin".
AntwortenLöschenWikipedia:
... In den Jahren 1992/93 hatte er eine Zeitprofessur an der Universität Bremen inne. Vor Gericht erstritt er das Recht, seinen Professorentitel auch danach führen zu dürfen. ...
Typisch linker Schlawiner — Wasser predigen und selber Wein saufen.
Gruß
Jens
Die Janusköpfigkeit der Alt-68er. Als Projektleiter war er ein autoritäres Arschloch. Kam selbst erst kurz vor zwölf ins Büro und gab den Rest des Tages Befehle. Von den knapp achtzig Interviews (1 - 2 h Länge) in unserem Projekt zur Work-Life-Balance hat er kein einziges geführt. Und seine 170qm-Altbauwohnung mit Stuck und Parkett war der reinste Palast.
LöschenAber es hat ihm nix gebracht.
AntwortenLöschenGestorben isser dann doch alleine.
Oder ?
Bai se wai, wer zahlt so was, Projekt zur wörk laif bällanz ?
Wem bringt das was und
Wer liest es dann zum Schluss.
Ich beantworte selbst:
Zahlen tun es die, welche work live usw. am nötigsten hätten.
Bringen tut es denen was, welche die Studie erstellen.
Lesen tut es der Korrekturleser.
Die Studie wurde von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Auftrag gegeben. Wir haben uns unter anderem mit flexiblen Arbeitszeitkonten, Gleitzeitmodellen und Sabbaticals befasst. Aus den empirischen Ergebnissen entwickeln die Gewerkschaften dann gegebenenfalls Forderungen für ihre Tarifverhandlungen.
LöschenDiese Fachbücher sind natürlich nicht für Laien geschrieben, aber ich habe mich damals mit einem Gewerkschaftsvorsitzenden persönlich über die Schlussfolgerungen des Forschungsprojekts unterhalten.