Donnerstag, 16. Februar 2023

Hersh, du alte Sportsocke

 

Weil der Text von Seymour Hersh immer noch durch die Köpfe mancher querdenkender Putinisten rauscht, hier ein paar berechtigte Kritikpunkte, die sein Team aus Faktenfindern, das er angeblich beschäftigt, übersehen haben müssen:

1.     NATO-Chef Stoltenberg hat seit dem Vietnamkrieg Kontakt mit den US-Geheimdiensten, behauptet Hersh. Stoltenberg ist Jahrgang 1959. Bei Kriegsende war er 13 Jahre alt. Er steht also seit der Grundschule in regem Austausch mit der CIA. Na klar! Wem wäre es in seiner Kindheit nicht so gegangen.

2.     Die USA hätten mehrere Nachrichtendienste anderer Länder in ihre Geheimoperation eingeweiht. Machen die ja immer. Da könnte man den Plan auch gleich plakatieren.

3.     Norwegische Minensuchboote der Alta-Klasse hätten während das NATO-Manövers BALTOPS 22 die Taucher mit den Sprengsätzen zu den Pipelines gebracht. Es waren keine Boote der Alta-Klasse am Manöver beteiligt.

4.     Die USA hätten für diese Aktion nicht ihre Elite-Einheit, die weltberühmten Navy SEALs eingesetzt, sondern Leute von einer Tauchschule in Panama. Könnte ich zu dieser Info bitte die Musik der Benny Hill Show haben?

5.     Die Sprengung erfolgte angeblich erst ein Vierteljahr nach Platzierung der Bomben. Nur drei von vier Pipelines sind danach hinüber. An der vierten Pipeline wurden keine Sprengsätze gefunden. Why?

6.     Die Erzählung einer einzigen Quelle ist eine nette Story, aber kein gerichtsfester Beweis. Leute wie Assange oder Snowden konnten ihre Thesen lückenlos mit Material belegen.

6 Kommentare:

  1. Nr 4 lässt sich arrangieren...
    So viel zum Thema: Der große Reporter Seymour Hersh (bloß nicht mit Autoritäten argumentieren) hat glasklar die Verstrickungen der USA herausgearbeitet. Auch der wird halt mal alt.

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  2. 1. Es macht Ihre Vorwürfe glaubwürdiger, wenn Sie die konkreten Stellen, auf die Sie sich beziehen, auch benennen.

    2. Warum stellen Sie Hershs Grundaussage nicht infrage? Was wäre so schmerzhaft, wenn es die USA gewesen wären? Der US-Präsident hat im Februar 2022 klar und deutlich im Fernsehen - damit auch für Sie verifizierbar - angekündigt, dass die Pipeline nicht starten wird, falls
    Russland in die Ukraine einmarschiert. Ich frage Sie daher noch einmal: Was ware für Sie ganz persönlich so schmerzhaft daran zugeben zu müsen - für den für Sie völlig undenkbaren Fall -, dass es die USA doch gewesen wären?

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    1. 1. Der Hersh-Text ist nicht besonders lang. Sie können, wenn Sie möchten, selbst die angesprochenen Stellen finden.

      2. Ich habe Hershs Grundaussage nicht in Frage gestellt, sondern seine Beweisführung. Daher gibt es auch keinen für mich "völlig undenkbaren Fall", wie sie in Ihrem Kommentar unterstellen. Es könnten die USA gewesen sein, wenn wir ganz klassisch nach Motiv, Gelegenheit und Tatwaffe fragen wie in einem Krimi. Es könnten auch die Russen gewesen sein, die während des Krieges die Anlieferung einer deutschen Turbine verhindert haben. Beides ist für mich auch nicht "schmerzhaft". Wir werden alle abwarten müssen, ob der Fall geklärt werden wird. Nord Stream 1 + 2 waren jedenfalls schon vor der Sprengung Vergangenheit.

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  3. Ihr Posting enthält, so wie Sie es formuliert haben, selbstverständlich eine Aussage. Das wissen Sie auch. Dass die Schweden, die als erste bei den Pipoelines waren, und Deutschland aus Gründen des Staatswohls schweigen und sich eben nicht in Unwissenheit üben, wird naturlich gute Gründe haben, was genau die Verantwortlichen mit Staatswohl auch immer meinen.

    Was ich wirklich nicht verstehe: Was wäre so schlimm daran zugeben zu müssen, dass man schlicht und ergreifend einfach nur ein Vasall der USA ist, falls die USA hier Staatsterrorismus verübt haben sollten? Und dann wäre der Vasallenstatus endgültig öffentlich. Haben die USA etwa Angst vor der Bervolkrerung in Deutschland, dass sie sich dann gegen die NATO einsetzen würden. Völlig abwegig!

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    1. Ihr Kommentar ist voller unbelegter Spekulationen und enthält keine Fakten. Dazu wird sich hier niemand äußern.

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    2. Wie genau definieren Sie denn "Vasallenstatus"? Ein Vasall ist kein Sklave oder Leibeigener, sondern konnte im Lehnswesen ziemlich mächtig sein. Die Kurfürsten im Heiligen Römischen Reich etwa waren auch Vasallen des Kaisers.

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