Montag, 14. Dezember 2015

Wahn für Deutschland

„Es ist deutsch - in Kaltland.“ (Tanja Dückers: Hausers Zimmer)
Fremdenfeindlichkeit als Symptom einer ausgeprägten Xenophobie trägt alle Züge des Wahns in sich. Der Kranke entwickelt ein regelrechtes System von Wahnvorstellungen, in die er Elemente seines Alltags einbezieht. Durch selektive Wahrnehmung bewertet er einzelne Erscheinungen anders als gesunde Menschen. Plötzlich sieht er überall Kopftücher oder Dunkelhäutige, Dönerbuden und China-Restaurants. Sie werden täglich mehr. Er glaubt, alle wahrgenommenen Phänomene hängen heimlich miteinander zusammen und kumulieren zu seiner ganz persönlichen Bedrohung. „Die Ausländer“, in Wirklichkeit eine heterogene Ansammlung diverser Kulturen und Religionen mit unterschiedlichen Graden der Integration und Aufenthaltsdauer in Deutschland, wollen den Kranken im Rahmen einer umfassenden Verschwörung aus seinem Heim vertreiben, ihm die Arbeit wegnehmen und im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sogar die gesamte deutsche Kultur zerstören. In diesem Wahnsystem sind Politiker und Medien nur Erfüllungsgehilfen der Verschwörung, es entsteht eine neue Dolchstoßlegende, wonach der brave deutsche Michel durch Verräter aus den eigenen Reihen dahingemeuchelt wird. Auch diesen Text wird der betroffene Wahnsinnige als Teil eines Komplotts betrachten und daher nur noch anderen Kranken vertrauen, die er im Internet oder bei Montagsdemonstrationen in Dresden trifft. Für Außenstehende ist es unmöglich, diese Menschen mit Argumenten und Fakten zu erreichen. Aber wir können sie immerhin von unseren Parlamenten und Regierungen fernhalten.
Offspring – Self-Esteem. https://www.youtube.com/watch?v=VGsfTHcn654

8 Kommentare:

  1. Ach Kultur........
    Habe Wir überhaupt noch eine eigenständige Kultur ?
    Sind Wir, also die Deutschen, alle, auch die mit Bart und Kopftuch, nicht bloß noch eine US-Amerikanische Filiale ?
    Konsum, Autos, Medien.
    Wir Nachkriegszöglinge kennen ja nicht mal mehr die alte Volkslieder.
    Oder alte Sagen und Märchen.
    Klar, ein wenig Grimm, aber sonst ?
    Und die jungen Syrer/Afghanen/Afrikaner rennen doch dann auch zügig mit Baseballcap und irgendwelchen T-Shirts mit Vermont high School drauf rum.
    Und das bisschen Bierzelt und Blasmusik reißt's dann auch nicht mehr.
    Weiß nich..........

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    1. Dazu findest du was in meinem heutigen Post "Blogstuff 14".

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  2. Wenn man ein wenig länger nachdenkt wir einem ganz kalt.
    Was war denn die deutsche Kultur vor 45 ??
    Eigentlich nur Krieg, Militär, Uniformen, Gehorsam, Funktionieren, Fresse halten.
    Seit Napoleon.
    Und davor ? Katholizismus oder Protestantismus und Feudalismus..
    Auch wieder nur Furch vor dem Herren, Kopf einziehen, Fresse halten.
    Also auch alles keine erstrebenswerte Lebensentwürfe.
    Wir nehmen es eben wie es kommt.

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    1. Moooment. In Sachen Philosophie, Musik und Literatur waren die alten Zeiten nicht schlecht. Besser als heute jedenfalls. Politisch waren sie allerdings schon immer finster ;o)

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    2. Jaguddääh.....
      Darauf wird sich ja auch immer berufen, wenn man vom Volk der Dichter und Denker spricht.
      Nur geholfen hat es nicht.
      Kultur ist ja auch immer das, was die Mehrheit macht.
      Und die konnte z.T. ja nicht mal lesen.
      Ich bin ja eher ein einfacher Geist.
      Was ist Kultur ? Spätzle ? Bier ? Sicher auch.
      Wer versteht schon einen Volker Pispers ?
      Oder einen Schramm ?
      Das Volk blickt es ja oft gar nicht, was die sagen.
      Es ist in dem Fall tatsächlich überfordert.
      Oder bequem. Dann lieber Raab.

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    3. Nur noch zum Abschluss:
      Ich kam unlängst in der Firma mit jungen Fachkräften, so zwischen 20 und 30, auf Karl Marx zu sprechen.
      Einer ist Türke und hat einen 1A Salafistenbart.
      Da gab es natürlich gleich Kommentare aus der Arierecke.
      Ich kam dann mit " Marx hatte auch einen Bart "
      Eh Alter..........
      Hä ? Wer iss Marx ?
      Röchel........

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  3. Herr Eberling kann ja seine Behausung für Wirtschaftsflüchtlinge öffnen und einen neuen Alltag leben, im Warmland. Einfach mal in die Realität
    reinschnuppern.......

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    1. Ich lebe jeden Tag in der Realität. Ich begegne diesen Menschen regelmäßig im Bus oder in der Stadt. In den Nachbardörfern sind Flüchtlinge. Ich hatte in meinem letzten Job afghanische und syrische Kollegen. Ich habe muslimische Freunde. Aufgrund meiner Lebenserfahrung sehe ich die aktuelle Einwanderung extrem entspannt, Herr "Anonym" ;o)))

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