Blogstuff 832
Wenn
die Regierung Bonzen nicht besteuert oder Unternehmen subventioniert, ist es
Marktwirtschaft. Wenn arme Leute unterstützt werden, ist es Sozialismus.
Wie
wäre es, wenn es immer Nacht wäre und das künstliche Licht ist auch noch nicht
erfunden? Die ganze Welt wäre schwarz-weiß, wir würden nur ein paar Meter weit
sehen. Wir würden uns an unseren Stimmen und Gerüchen erkennen – und ich rede
nicht von Jil Sander.
Ich
hatte mein Geld in Papyrus investiert – und dann kam der Scheiß-Computer!
Im
Zweiten Weltkrieg gab es in Deutschland praktisch keinen Kaffee. Nur an
Weihnachten und nach schweren Bombardierungen wurde echter Kaffee ausgegeben.
In ausgebombten Städten nannte man ihn „Zitterkaffee“.
Neulich
habe ich mir hundert Gramm Lachs gekauft. Und zwei frische Brötchen beim
Bäcker. Ich bin praktisch all in gegangen. Ich dachte mir: In Korfu brennt der
Wald, in Bad Oldeslohe brennt der Torf. Jetzt gönnst du dir mal was. Es war
sogar irgendso‘n Öko-Lachs. Auf der Packung stand ein halbes Gedicht. Ich hab’s
nicht gelesen, aber wahrscheinlich hat er Mozart gehört, als er geschlachtet
wurde.
Midlife-Crisis.
Schon die fünfte. Die Jahresringe der Seele.
Und
dann gab es da noch diesen Ku’damm-Italiener, bei dem ich Lasagne bestellt
habe. Es kam ein Teller, auf dessen linker Seite die gekochten Nudelplatten
lagen und auf der rechten Seite eine Kelle Bolognesesoße. Offenbar war man in
der Küche zu faul gewesen, beide Bestandteile zu einer Lasagne
zusammenzubasteln. Gut, nennen wir es IKEA-Lasagne – zum Selberbauen. Aber
warum hauen sie die Soße nicht einfach auf einen Haufen Tagliatelle oder
Fettuccine? Das wäre doch viel einfacher.
Bonetti
Media bietet Ihnen das Vier-Tage-Jahr. Mit gaaanz wenigen unbezahlten
Überstunden.
Wenn
die Wirtschaft wächst, haben wir tolle Unternehmen. Wenn die Wirtschaft
schrumpft, ist die Regierung dran schuld. War auch schon zu Merkels Zeiten so.
Kohl hat immer gerne ein arabisches Sprichwort zitiert: Die Hunde bellen, die
Karawane zieht weiter. Jetzt ist eben Merz der Hund.
Natürlich
führe ich Selbstgespräche. Wer hätte denn eine größere Kompetenz als ich?
Mir
geht der alte Mann nicht aus dem Kopf, den ich in der Berliner S-Bahn gesehen
habe. Zwei Meter groß, mit abgeschnittenen Jeans und einem verwaschenen
Hard-Rock-Café-Mallorca-T-Shirt. Er ist in Halensee ausgestiegen.
Ich
wache auf und habe den Geruch von Zwiebelbrot in der Nase. Wieder eine dieser
olfaktorischen Post-Corona-Halluzinationen? Nein, auf dem Nachtisch liegt ein
halbes Zwiebelbrot (wahre Geschichte).
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