Montag, 21. August 2023

Fundstück der Woche


Dieses Haus bietet immer wieder interessante Funde. Ein Sachbuch zum Beispiel: „Viele Dinge zwischen Himmel und Erde“ von Peter Kolosimo. 1969 im italienischen Original erschienen, 1970 in deutscher Übersetzung.

Es beginnt mit der grenzenlosen Euphorie und dem Optimismus, die es nach der Mondlandung auf der Welt gegeben haben muss.





Alsdann geht es weiter mit der Entstehung des Universums, der Sonne und schließlich der Erde. Ich freue mich auf ein wenig Naturwissenschaften und SF-Träume von der glorreichen Zukunft der Menschheit, die nichts mit den dystopischen Angstphantasien unserer Gegenwart zu tun haben. Aber dann nimmt der Autor eine merkwürdige Abfahrt. Nicht nur der Weltraum birgt Unbekanntes, sondern auch die Erde. Und schon verliert das Sachbuch jeglichen Bezug zur Realität.

Da wird ein Kontinent Atlantis zwischen Europa, Afrika und Südamerika beschworen, eine Hochkultur, die nicht nur den Mittelmeerraum, sondern auch die amerikanischen Hochkulturen beeinflusst hat und eine Brücke zwischen alter und neuer Welt bildet. Königsinsel dieser Zivilisation ist – Helgoland. War klar gewesen. Leider trifft dann ein Meteorit Atlantis, der Kontinent geht unter und die Sintflut rollt über die Erde. Kolosimo weiß, dass es damals durch verdampftes Meerwasser 30.000 Liter pro Quadratmeter geregnet hat.

Aber es wird noch besser. Im Pazifik gab es den Kontinent Mu, der von Weißen bevölkert war. Von dort wanderten unsere Vorfahren nach Europa ein. Ist natürlich ewig her, 10.000 oder 15.000 Jahre. Mu ist untergegangen, nur der Friedhof dieser Zivilisation, die Osterinsel, ist erhalten geblieben. So geht es munter weiter. Die Erde ist ja1969 noch kaum erforscht. Dinosaurier? Einer lebt im afrikanischen Urwald und hat ein Horn auf dem Kopf und der zweite, jeder aufmerksame Leser ahnt es schon, lebt im Loch Ness. Seit 1925 tausendfach gesehen, 1934 fotografiert, wissenschaftlich nachgewiesen.

Wer fehlt uns jetzt noch in der Sammlung? Richtig. Der Yeti. Der Autor berichtet von vielen Sichtungen seit dem frühen 15. Jahrhundert. Selbst im Kaukasus ist man ihm schon begegnet. Originell ist die Behauptung, auch Neandertaler gäbe es noch. Jeder von uns hat schon mal einen gesehen, oder? Ich treffe sie regelmäßig in der Berliner U-Bahn.

Ich google nach Kolosimo. Er wird bei Wikipedia als Pseudohistoriker und Pseudoarchäologe bezeichnet, der die Existenz von Aliens in prähistorischen Zeiten für erwiesen hält. Natürlich tauchen sie im Buch auch auf, wenn auch nur am Rande. Erich von Däniken lässt grüßen. Ein lustiger Nachmittag war es trotzdem, auch wenn ich vieles nur diagonal gelesen habe.

Dieses Foto habe ich im vergangenen Jahr im Hunsrück aufgenommen. Es zeigt den Yeti mit seinen Eltern Gisela und Günter Yeti.

  

4 Kommentare:

  1. Benjamin Immergroß21. August 2023 um 12:59

    "... Yeti mit seinen Eltern Gisela und Günter Yeti."

    Also den Nasen nach tät's schon passen.
    Zur Sicherheit sollte der Herr Kiezschreiber doch Bittschön ein Selfie im Profil posten.
    Danke!

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  2. Da hat es der Autor den ,,Verfechtern der esoterischen Wissenschaften'' aber tüchtig gegeben!

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    1. Schön, dass es dir auch aufgefallen ist. Ich musste sehr lachen.

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