Sonntag, 13. August 2023

Dinge, die bleiben

 

2023:

In deiner Bewerbung steht eine Adresse in der Banlieue. Du bekommst in Paris keinen Job, außer als Tellerwäscher oder Putzfrau. Du hast einen arabischen Namen oder hast ein Foto im Anhang mitgeschickt, auf dem du schwarz wie die Nacht bist? Spar dir die Mühe. Sie werden dich nicht nehmen.

Du suchst eine Wohnung Berlin? Du kommst aus dem Kongo, beziehst Sozialhilfe, hast eine dicke Frau und drei schreiende Kinder? Oder heißt du Dr. Müller und bist Facharzt? Wer bekommt die Wohnung?

Der Vermieter ist Türke. Istanbul oder Bielefeld. Egal. Du heißt Umut Yilmaz? Du hast die Wohnung.

 

1823:

Junge Männer aus Unterfischbach und Oberfischbach fangen beim Tanz in den Mai eine Schlägerei an. Weil sie aus verschiedenen Dörfern sind. Schon ihre Väter und Großväter haben sich geprügelt.

Es gibt keine Ehe zwischen Katholiken und Protestanten. Bayern und Preußen sind Feinde.

 

50.000 v.Chr.:

Wir leben in Höhle 17. Den Leuten aus Höhle 18 kann man nicht trauen. Komische Typen. Mit denen wollen wir nichts zu tun haben. Jemand aus Höhle 18 darf sich nicht an unser Feuer setzen. Alle Höhlenmenschen sind nur einen dummen Spruch von einem Massaker entfernt.

 

So war es, so ist es und so wird es immer sein. Es wird sich nichts ändern. Der einzelne Mensch mag die Fähigkeit haben, sich zu entwickeln. In der Gruppe sind wir blöd und beschränkt. Das ganze Geschwafel von wegen Toleranz und Gleichberechtigung kann man sich also sparen. Die Klugen sind in der Minderheit und halten das Maul, um keinen Ärger zu bekommen.

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