Als ich aufwachte, war ich immer
noch besoffen. Ich öffnete die Augen, aber alles war verschwommen. Da war
Licht, aber es gab keine Konturen. Ich blinzelte ein paar Mal, aber es wurde
nicht viel besser. Nachdem ich mir die Augen gerieben und einige Zeit gewartet
hatte, sah ich die ersten Umrisse. Ich blickte auf zwei Fenster, neben mir war
ein flacher Tisch mit Gläsern und Flaschen. Mein Kopf war schwer und das Licht
tat höllisch weh, also ließ ich ihn zurücksinken. Ich lag auf einem Sofa, ohne
Schuhe, aber mit Hose und Hemd. Keine Decke, kein Kopfkissen.
Ich wachte noch einmal auf. Die
Morgensonne hatte den ganzen Raum erfüllt. Ich stand auf. Wo war ich? Ich hatte
keine Ahnung. Ich ging auf den Flur und roch den Duft von Kaffee. In der Küche
stand ein Mann. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Er drehte sich zu mir um.
Ein verunglücktes Lächeln, ein schiefer Strich in einem unrasierten Gesicht.
„Ich habe leider nichts zum
Frühstück im Haus“, sagte er zu mir.
Ich hatte ohnehin keinen Hunger.
„Ist okay“, antwortete ich nur.
Was war letzte Nacht geschehen?
Ich hatte keine Ahnung. Ich wusste noch nicht mal, wie dieser Typ hieß, der
gerade vor mir in der Küche stand.
„Wie heißt du eigentlich?“,
fragte ich ihn.
„Heiko. Und du?“
Ich schüttelte nur den Kopf und
ging weg.
Erstmal pissen.
Dann nachdenken.
Meine Klamotten waren komplett
vorhanden, auch Brieftasche und Hausschlüssel.
Ich drückte die Spülung und ging
zur Haustür. Dort standen meine Schuhe.
Dann verließ ich das Haus. Die
Sonne war herrlich. Früher Morgen. Nur wenige Leute auf der Straße. Alle auf
dem Weg zur Arbeit.
Wo war ich?
Ich lief durch die Straßen, bis
ich zur nächsten Bushaltestelle kam. Der Bus war voller Bürofuzzies mit dunklen
Anzügen.
Irgendwo habe ich dann
gefrühstückt. Bei einem Käseomelett und einer Tasse Kaffee kamen die
Erinnerungen zurück.
Heiko.
Wir hatten uns an einem Tresen
in einer Weddinger Kneipe kennengelernt. Offside. Johnny Walker Blue Label.
Trinken die wenigsten. Acht Euro für zwei Centiliter. Aber jeden Cent wert. So
kamen wir ins Gespräch. Und dann bin ich bei ihm gelandet. Er wollte mir seine
Single Malts zeigen. An den Glenmorangie und den Tullamore Dew konnte ich mich
noch erinnern. Wir tranken und lachten. Keine Ahnung, wie lange. Das Ende habe
ich vergessen. Eigentlich war es ein schöner Abend.
Und ein schöner Morgen.
Klaus Nomi - Samson and
Delilah (Aria) - YouTube
Muss Snowden jetzt gegen die Ukrainer kämpfen?
AntwortenLöschenAberlour. 12 Jahre alt.
Am besten hat mir der Glenmorangie geschmeckt, am schlimmsten war der Laphroaig.
Löschen@Kiezschreiber: Muss Medizin schmecken ?
LöschenSie muss nicht schmecken, aber sie kann ;o)
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