Es ist
längst heller Tag, als Sparky erwacht. Ein kühler Dezembervormittag, aber er
trägt drei Pullover unter seinem Mantel. Trotz der Flasche Doppelkorn am Abend zuvor
ist er gut gelaunt. Sparky ist ein erfahrener Trinker.
Er
beschließt, zum Frühstück einen Hamburger zu essen. Die nächste Filiale von
McDonald’s ist nicht weit entfernt. Er hat Glück. Im Müllcontainer findet er
einen Royal TS, der nur halb aufgegessen ist. Dazu ein Viertel McRib und ein
paar Onion Rings.
Sparky
heißt eigentlich Spartakus Kowalski. Sein Vater hat einmal bei einer
Spartakiade den siebten Platz im Kugelstoßen belegt. Schon als Kind hatte ihm
sein Vater von den Sklavenaufständen im alten Rom erzählt. Sparky träumte
davon, der Anführer rebellierender Sklaven zu sein.
Als er
noch jung war, hatte er einmal versucht, andere Obdachlose zu einer Revolte zu
überreden. Aber sie ließen sich nicht von seiner Idee überzeugen. Wir führen
doch das schönste Leben, sagten sie. Wir können den ganzen Tag tun und lassen,
was wir wollen. Wir müssen nicht arbeiten, wir haben keine Termine und
Verpflichtungen. Wir zahlen weder Steuern noch Miete. Frei wie ein Vagabund, so
heißt es. Lustig ist das Zigeunerleben.
Aber
wir haben ein Recht auf eine eigene Wohnung und das Existenzminimum, um in
Würde leben zu können. Man zwingt uns, zu betteln und zu stehlen. Man behandelt
uns wie den letzten Dreck, man beleidigt und verprügelt uns, antwortete Sparky
wütend.
Das
mag ja alles stimmen, sagten die anderen Obdachlosen. Aber wenn wir ein festes Einkommen
und eine Wohnung verlangen, wird man von uns eine Gegenleistung erwarten. Man
wird uns zu einer Arbeit zwingen. Wir werden uns nach Uhr und Kalender richten müssen.
Wir werden viele Regeln beachten müssen. Wir verlieren unsere Freiheit. Du
wirst uns direkt in die Sklaverei führen, Sparky.
Da
hatten sie zweifellos recht. Seither genießt er sein freies Leben und hat seine
Entscheidung bis heute nicht bereut.
Dann hoffe ich für den Geniesser Sparky, der ja die Lohnarbeit so verachtet, dass er nie krank wird und in einem Krankenhaus von Lohnarbeitern gesund gepflegt werden muss...
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