Es fällt bei historischen
Betrachtungen schwer, einen Anfangspunkt zu finden, denn jede Entwicklung hat
wiederum ihre Ursachen. Hätte es ohne das Trauma des Dreißigjährigen Krieges
den preußischen Militärstaat gegeben? Wir wissen es nicht und Spekulationen
können wir getrost den Stammtischen überlassen.
Lassen wir die Erzählung also
1701 beginnen. Preußen wird Königreich, Friedrich I. der erste preußische
König. Sein Sohn Friedrich Wilhelm I. baute das Königreich zu einem
Militärstaat um. Daher sein Beiname „Soldatenkönig“. 85 Prozent der
Staatsausgaben wurden fürs Militär verwendet, nur ein Prozent für die
Hofhaltung – in einer Zeit, in der Sonnenkönige ihr ganzes Vermögen für ihre
Vergnügungssucht opferten.
Friedrich II. nutzte diese
Militärmacht, um innerhalb des Altreichs Krieg gegen Österreich zu führen. Die
Einheit des Reichs interessierte die Preußen nicht, wenn man mit der Provinz
Schlesien fette Beute machen konnte. Nach dem Wiener Kongress 1815 dehnte sich
Preußen über fast ganz Deutschland nördlich der Mainlinie aus.
Der Rest ist bekannt: Nach einem
weiteren Krieg gegen Österreich, dessen Haus Habsburg bis 1806 den deutschen
Kaiser gestellt hatte, wurde 1871 das zweite deutsche Reich unter preußischer
Herrschaft gegründet. Der preußische König wurde deutscher Kaiser.
Deutschland wurde zu einem
Militärstaat nach preußischem Vorbild. Mit der aggressiven Aufrüstung von Heer
und Marine verprellte man alte Verbündete. Das Resultat war die Katastrophe des
Ersten Weltkriegs. Nach dem Intermezzo der Weimarer Republik war die alte
Herrlichkeit unter den Nazis schnell wieder hergestellt. Feldmarschall
Hindenburg ernannte Hitler zum Kanzler, es folgte eine massive Aufrüstung.
Ergebnis: Weltkrieg Zwo.
Es war eine Glanzleistung der
Alliierten, Preußen und das Reich zu zerschlagen. Bundeswehr und NVA, die zehn
Jahre nach Kriegsende wieder mit leichtem Gepäck ins Manöver zogen, standen
unter strenger Aufsicht der Alliierten, die große Truppenverbände in
Deutschland stationiert hatten.
Noch in den achtziger Jahren, am
Ende des Kalten Krieges, hieß es, die Bundeswehr sei nur dazu da, den Feind so
lange an der Grenze aufzuhalten, bis richtiges Militär käme. So ist es bis
heute geblieben. Der Militarismus, den Preußen in die Welt gesetzt hat, wurde
uns endgültig ausgetrieben. So betrachtet finde ich es sogar gut, dass unsere
Panzer nicht funktionieren und wir nur Munition für zwei Tage haben.
Daran wird auch das
Hundert-Milliarden-Paket der Regierung nichts ändern. Wir werden weiterhin
militärisch unfähig bleiben. Dafür sorgen schon die Witzblattfiguren im
Beschaffungsamt und im Offiziersstab. Und sicherheitshalber wird immer das
dümmste Rübenschwein, das wir finden können, Verteidigungsminister: Scharping,
Guttenberg, von der Leyen, Kramp-Karrenbauer und jetzt Lambrecht.
Es soll nach dem 2. WK sogar Überlegungen gegeben haben, Deutschland zu zu zerschlagen/aufzuteilen.
AntwortenLöschenDas waren nicht nur Überlegungen. Erst vier Besatzungszonen, dann zwei Staaten + Abtrennung der Ostgebiete.
LöschenIch meine, so zu zerschlagen oder aufzuteilen, dass es künftig kein Deutschland mehr gegeben hätte. Weisst du da mehr?
Löschenhttps://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/dossier-nationalsozialismus/39616/die-deutschlandplanung-der-sieger/
LöschenWaren es nicht die Habsburger, die den ersten WK losgetreten haben ?
AntwortenLöschenUnd warum Glanzleistung der Alliierten ?
Mit 20 Feldspielern gegen 8 Deppen gewinnt man wohl jedes Spiel.
Man muß eher fragen, warum es so lange gedauert hat.
1. Die Hohenzollern sind den Habsburgern in den Krieg gefolgt, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern.
Löschen2. Die USA sind erst 1943 auf dem europäischen Kriegsschauplatz aufgetaucht und dann ging es recht schnell.
Na ja.....
AntwortenLöschenDie Deutschen fielen in ein paar Wochen in Frankreich ein.
Sogar mit weniger und schlechteren Panzern als Frankreich und England zusammen.
Die Amis und Tommies brauchten ab Juni 44 einige Monate bis in`s Ruhrgebiet.
Ein 3/4 Jahr um genau zu sein.
Mit einer ca. 4 fachen Überlegenheit. Oder 3-Fach, keine Ahnung.
Und nein, ich möchte hier nicht über die Überlegenheit der deutschen Wehrmacht schwadronieren und anderen Scheiß verzapfen.
Aber die Amis haben sich einfach Zeit gelassen.
Und zugeschaut, wie die Russen auf der anderen Seite abgeschlachtet wurden.
Und somit schwächer wurden.
Eiskalt.
Du darfst nicht vergessen, dass der Krieg für die USA mit Pearl Harbour begann. Der Krieg im Pazifik hatte Priorität. Europa war weit weg und Hitler keine Gefahr für die USA.
LöschenDie Sowjetunion hätte ohne amerikanische Waffenlieferungen ab 1941 (u.a. 7000 Panzer, 14800 Flugzeuge) gar keine Chance gegen die deutsche Wehrmacht gehabt. Stalin hat seine Soldaten gnadenlos verheizt. Auf einen toten G.I. kamen etwa zwanzig tote Rotarmisten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leih-_und_Pachtgesetz#Hilfslieferungen_an_die_Sowjetunion
Ich bin jedenfalls über die bundesrepublikanische Tradition des Sich-etwas-kleiner-machen-als-man-ist sehr glücklich. Andere Nationen, sowie die deutsche Rechte, mag das befremden, aber es ist der Schlüssel zu Frieden, Freiheit und Wohlstand in diesem Land.
AntwortenLöschenWas wäre uns erspart geblieben, wenn man z.B. den Franzosen das Elsass freiwillig gelassen hätte und den Polen die Provinz Posen.