Antiamerikanismus
gehört in linken und rechten Kreisen zum guten Ton. Die USA sind die Weltmacht Nr. 1, sie
haben den mit Abstand größten Militärapparat und haben vor allem in Asien
(Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan) Kriege geführt, die Millionen Menschen das
Leben gekostet haben. Es gibt viele Argumente gegen die amerikanische
Außenpolitik.
An
diesem Punkt beginne ich mein Gedankenspiel und entwerfe einen alternativen Geschichtsverlauf.
Es ist reine Spekulation, mehr nicht. Meine Ausgangsfrage lautet: Was wäre
passiert, wenn sich die USA nach dem Zweiten Weltkrieg aus Europa zurückgezogen
hätten, wie sie es nach dem Ersten Weltkrieg getan haben? Monroe-Doktrin
reloaded. Die Vereinigten Staaten beschränken ihre Einflusssphäre auf den
amerikanischen Kontinent.
Was
wäre in Europa geschehen? Stalin hätte vermutlich seine Chance genutzt und ganz
Deutschland besetzt. Die verbliebenen westlichen Alliierten Großbritannien und
Frankreich hätten ihm militärisch nichts entgegenzusetzen gehabt. In Frankreich
und Italien gab es damals starke kommunistische Bewegungen (Peppone!).
Letztlich hätte Stalins Machtbereich ganz Europa, vielleicht mit Ausnahme der
Randgebiete Britische Inseln, Skandinavien und Iberische Halbinsel, umfasst.
Womöglich wären sie aber auch zu einem späteren Zeitpunkt Teil der
sozialistischen Welt geworden.
Die
französischen Kolonien in Afrika und Asien wären somit auch ein Teil von
Stalins Reich gewesen. Überall auf diesen Kontinenten hätte sich, nach der
Befreiung vom britischen, spanischen und portugiesischen Kolonialismus, die
kommunistische Idee weiterverbreitet. Es wäre nie zum Kalten Krieg und zum
Wettrüsten gekommen. China hätte als verlängerte Werkbank des kapitalistischen
Westens seinen Aufstieg zur Wirtschaftsmacht nicht geschafft. Die Sowjetunion
gäbe es noch und sie wäre das mächtigste Land auf Erden. Der Konsum der
Bevölkerung in ihrer Einflusssphäre wäre von staatlicher Seite auf das Notwendige beschränkt,
es gäbe keinen Individualverkehr und keine Fernreisen. Es gäbe daher auch
keinen Klimawandel.
Sie
merken: Die Spekulation entfernt sich immer weiter von der Realität, die wir
kennen. Wie würden wir heute leben? In einem totalitären Staat wie in China
oder im Iran? Hätte sich der Sozialismus ohne den permanenten Kampf der Systeme
reformiert? Orwell oder soziale Gerechtigkeit? Wäre die Welt ein friedlicher
und sicherer Ort? Dürfte ich solche Texte schreiben? Gäbe es in Amerika
angesichts einer überwiegend kommunistisch lebenden Weltbevölkerung eine
soziale Marktwirtschaft statt Manchester-Kapitalismus oder eine
Hardcore-Diktatur des Kapitals, in der die kommunistische Opposition
unterdrückt wird? Viele offene Fragen und Raum für Gedankenspiele.
Gilbert Bécaud - Nathalie
- YouTube
P.S.:
Wer sich für die Folgen eines Rückzugs westlicher Truppen und die Reaktion der
Sowjetunion auf diesen Schritt interessiert, sei an die Irankrise nach dem
Zweiten Weltkrieg erinnert, die zwei Jahre vor der Berlin-Blockade 1948 den eigentlichen
Beginn des Kalten Kriegs markierte.
Was wäre, wenn Napoleon nicht in Russland, in der Folge dann in Leibzig und Waterloo untergegangen wäre. Würden wir uns dann hier auf Französisch unterhalten ?
AntwortenLöschenWas wäre gewesen, wenn Wilhelm der II sich aus dem ersten Weltkrieg herausgehalten hätte ?
Was wäre passiert, wenn die Luftwaffe in der Luftschlacht um England nicht irgendwann zivile Ziele, Städte, bombardiert hätte sondern weiterhin die Stützpunkte der RAF und noch dazu die Treibstofflager in den Häfen bombardiert hätte. Was Sie nicht getan haben.
Was wäre, wenn ich das kleine rothaarige Mädchen aus der Parallelklasse gekriegt hätte.
Hätte ich jetzt rothaarigen Kinder ?
Nicht mal das ist sicher.
Sicher ist nur: Wenn meine Oma Räder gehabt hätte, wäre sie eine Straßenbahn gewesen.
LöschenWas wäre wenn es statt Wölfen nur Schafe gäbe?
AntwortenLöschenhttps://t1p.de/ln2bw
Hättste Milch getrunken ...
AntwortenLöschen... hätteste nicht kommentiert.
Löschen....und was wäre, wenn unser aller geliebter Führer seinem Namen "GRÖFAZ" Ehre gemacht hätte und den Krieg gewonnen hätte?........hahaha
AntwortenLöschenDann würde Andy Bonetti heute in einer goldenen Kutsche sitzen, die von zwanzig Kosaken gezogen wird, und seine Latifundien im Donbass besichtigen.
LöschenVielleicht so was hier.
LöschenKenne ich. Philip K. Dick hat sich ja auch seine Gedanken gemacht. "Das Orakel vom Berge".
LöschenEine Szene mit Kuba fehlt in Ihrem Szenario.
AntwortenLöschenDarüber habe ich tatsächlich nachgedacht. Aber ohne Kalten Krieg und mit einer Quasi-Weltherrschaft hätte die Sowjetunion wegen einer unbedeutenden Karibikinsel nicht die Auseinandersetzung gesucht. Es hätte keine Kuba-Krise gegeben und Fidel Castro wäre gestürzt bzw. von der CIA ermordet worden - Chile usw. lassen grüßen.
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