„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“ (Astrid Lindgren)
Sie haben sicherlich schon einmal von der Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen gehört. Kann man nicht machen, sagen die Volkswirte – und die Politiker plappern es ihnen allzu gerne nach. Es kostet zu viel, behaupten sie. Es geht ja niemand mehr zur Arbeit, glauben sie. Wir verlieren die Kontrolle über das Heer der Lohnsklaven, denken sie. Die Leute kommen noch auf dumme Gedanken, wenn man ihnen zu viel Freiheit gibt, fürchten sie.
In der kanadischen Stadt Dauphin hat man von 1974 bis 1979 dieses Experiment durchgeführt. Weder die Finanzen der Stadt noch die Wirtschaft sind zusammengebrochen. Die Menschen haben die gewonnene Zeit für Bildung genutzt und waren im Durchschnitt gesünder als vorher. Man musste das Mindesteinkommen beantragen und jeder Dollar, den man zusätzlich verdient hat, senkte dieses Einkommen nur um fünfzig Cent. Etwa tausend Familien nahmen an diesem Programm teil.
http://www.n-tv.de/panorama/Dauphin-war-die-Stadt-ohne-Armut-article15287556.html
Noch eine Bemerkung zum Thema „Experten“: Volkswirte halten sich für die unentbehrlichen Erklärbären der Wirtschaft. Aber die Wirtschaft funktioniert auch ohne ihre Schaubilder und Statistiken. Es gibt morgens frische Brötchen, weil es Bäcker gibt. Und es gibt Bäcker, weil es hungrige Kunden gibt. Und zum Backen braucht man Wasser und Mehl, keine Monologe aus dem Elfenbeinturm. So wenig, wie die Literatur den Germanisten oder die Geschichte den Historiker braucht.
Das tut richtig gut.
AntwortenLöschenFinnland führt ein bedingungsloses Grundeinkommen ein:
Löschenhttp://www.berliner-zeitung.de/geld/erstes-land-in-europa-finnland-testet-das-bedingungslose-grundeinkommen,21416254,31029574.html