Dienstag, 21. November 2023

Diesmal ohne Überschrift

 

Der original italienische Pizzalieferant, der mein Vater sein könnte und vermutlich auch ist, klopft an die Tür. Er kennt mich, also ruft er meinen Vornamen. Nicht irgendeinen albernen akademischen Grad oder meinen Nachnamen, er ruft „Matthias“. Ich liege betrunken auf dem Boden, weil man tiefer nicht sinken kann, es sei denn, man geht in den Keller. Als ich die Tür aufmache, lacht der Italiener immer noch. Ich habe nämlich aus Versehen KNOTSCHI bestellt. Es hätten auch Spaghetti oder die wunderbaren Tagliatelle sein können, aber ich habe eben nicht richtig hingeschaut. Beim letzten Mal haben sie mir sogar die falsche Soße gebracht. 42 statt 41. Al Salmone statt Saltate. Aber wenigstens keine KNOTSCHI. Ich gebe unglaubliche zwanzig Prozent Trinkgeld und winke dem lachenden Italiener in seinem winzigen Auto hinterher. Ich muss wahnsinnig sein. Als erstes esse ich die Pizza. Quattro Formatschi mit extra Zwiebeln und Knoblauch, obwohl ich ohne Ende Zwiebeln und Knoblauch im Haus habe. Ich habe die Kontrolle über mein Leben verloren. Erst bekomme ich eine Mail von Amazon, dass in fünfzehn Minuten eine Weinlieferung eintrifft. Fünfzehn Minuten später kommt eine Mail, dass die Lieferung beschädigt ist und an den Absender zurückgeht. Dann bekomme ich zwei Tage später plötzlich zwei Weinlieferungen und liege tagelang betrunken auf dem Boden. Kommen Sie vorbei. KNOTSCHI sind im Kühlschrank. Ich habe die Schnauze voll. Lasst mich einfach liegen.     

3 Kommentare:

  1. Wer "Knotschi" sagt, bestellt beim Italiener auch "due expressis" und sagt beim beim Zahlen: "Mach dieci, Luigi!"

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    1. Ich lass mir die expressis immer direkt in die Knotschi gießen und gebe mir anschließend eine Kanne Loni.

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  2. In Aachen gab es weiland am Bahnhofplatz eine »Pizzeria La Statione«: die war wohl nach der Bahnstazion so benannt.

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