Es
empfiehlt sich, den literarischen Nachlass beizeiten zu ordnen, um das geistige
Nachleben zu sichern. Schließlich sollen Bonettis Werke für die nächsten
Jahrhunderte erhalten werden, um den kommenden Generationen zur intellektuellen
Erbauung zu dienen.
Es
gibt eine große und eine kleine Lösung. Die große Lösung umfasst alle Texte,
angefangen mit der Schülerzeitung und der Mainzer Allgemeinen Zeitung über die
wissenschaftlichen Fachaufsätze und Monographien bis zu den Tagebüchern,
Romanen, Kurzgeschichten und Aphorismen, dazu kommen die unveröffentlichten
Texte und Entwürfe. Das wären, vorsichtig geschätzt, mindestens dreißig Bände.
Allein das Material aus meinem Blog umfasst etwa viertausend Seiten. Ein
Dutzend Literaturwissenschaftler und Lektoren würden mehrere Jahre brauchen, um
dieses umfangreiche Œuvre für die Veröffentlichung vorzubereiten. Die kleine
Lösung umfasst nur das literarische Werk, also etwa ein Dutzend Bände.
Dazu
käme eine Biographie, für die noch ein namhafter Autor gesucht wird und die
folgenden Punkte umfassen würde:
Bonetti
der Gesellschaftskritiker
Bonetti
der Philosoph
Bonetti
der Politikexperte
Bonetti
der Literat
Bonetti
der Menschenfreund
Bonetti
der Mäzen
Bonettis
inneres Leuchten
Bonettis
Vermächtnis
Renommierte
Verlage dürfen sich aufgerufen fühlen, mir Angebote zu unterbreiten.
.... würde er für jedes Eigenlob eine Biene bekommen, wäre das Bienensterben Vergangenheit ...
AntwortenLöschenZuerst dachte ich, der Artikel sei Satire...
AntwortenLöschenDemnächst werde ich Satire kennzeichnen. Offenbar sind einige Leser überfordert :o)))
Löschen... nee, nicht kennzeichnen! Dann wäre doch die Spannung perdü. Ich zum Beispiel glaube alles, was über Wichtelbach geschrieben wurde — alles!
AntwortenLöschenEs stimmt ja auch alles. Mal liegt es am Meer, mal in den Bergen, dann wieder im Hunsrück :o)
LöschenSehr verehrter Herr Literaturpreisträger in spe
AntwortenLöschenMein Verlag wäre sehr daran interessiert einen Tatsachenbericht über die letzen Tage der Rumvollen R.M.S. "Bonetti" zu veröffentlichen.
Als besonderes Schmankerl für unsere exclusive Leserschaft möchten wir die Erste-Klasse-Speisekarte vom Tag des Untergangs dieses majestätischen Literatur-Riesen veröffentlichen.
Angedacht ist ein Faksimilie mit täuschend echten Spuren von äquatorgereiften Rum und einzelnen Gorgonzola Krümmeln. Exclusiv in limitierter Auflage mit einer persönlichen Widmung des Herrn Literatur-Kapitäns. Zur Erledigung dieser schwungvollen handschriftlichen Ehrenaufgabe, wird Ihnen ein diamantenbesetzer Füllhalter mit einem 3 Liter-Fäßchen Goldtinte aus dem Nachlass der kürzlich verstorben Queen geschenkt.
Als Selbstbeteiligung an den Druckkosten ist ein Vorzugspreispreis in der lächerlichen Höhe von 1/2 Millione - zügist in bar und kleinen Scheinen zu entrichten - erforderlich. (zuzgl. einer weiteren Million an Honorarkosten für den Ghostwriter)
Wir sind uns sicher, dies ist DAS ANGEBOT auf das Sie Zeit ihres kraftvollen Schaffensrausches sehnsüchtig gewartet haben und garantiert nicht auschlagen können!
+++ Exclusive Membership für Kiezschreiber-Leser +++
Erfreuen Sie Ihren inneren Geizhals mit einem Schnäppchen und befreien Sie Ihre Geldbörse endlich aus der Rolle Stacheldraht!
Für den Schnupperpreis von günstigen 8000 $, monatlich jeden Freitag in bar an den Wichtelbacher Literaturpabst z.H. eines gewissen Kiezschreibers zu entrichten, erhalten Sie handgeschöpfte Vorabversionen der Druckfahnen.
Lassen Sie sich diese einmalige Gelegenheit, persönlich(!) künstlerische Korrekturen an diesem einzigartigen "Welt-Literatur-In the Kraut-Projekt" beizusteuern, nicht entgehen.
Ergreifen Sie die einzigmögliche Chance lobend in den umfangreichen Fußnoten verewigt zu werden!
+++ EXTRA +++
Unter den 10 ersten Subscribern wird 1 letztes Untergangs-Menu im Beisein des Herrn Bonetti und 9 Statistenrollen als Vorkoster, Kellner, Abräumer und Spüler verlost. Dieses historische Gourmet-Erlebnis wird selbstverständlich in Hells Kitchen verfilmt.
Alle anderen Exclusiv Members erhalten je 2 Premieren VIP-Kinokarten.
Mit freundlichen Grüßen
Erna Prollinski
Liebe Frau Prollinski,
Löschenwer könnte zu diesem wunderbaren Angebot schon nein sagen? Und mit Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro ist es geradezu unverschämt günstig. Ich nehme an, Bestseller-Autoren wie Bonetti werden in Ihrem Verlag mit 25 % vom Umsatz beteiligt. Dann hätte sich die Investition bei den zu erwartenden Verkaufszahlen schon nach wenigen Wochen amortisiert. In wie viele Sprachen soll das Werk übersetzt werden?
Auch das Thema Exclusive Membership begeistert mich. Wenn nur tausend Leser, also ein Bruchteil der Fan-Gemeinde, 8000 $ im Monat zahlen, bin ich schon nach zwei Monaten im grünen Bereich - noch vor der Veröffentlichung! Selbst Stephen King und Goethe konnten von solchen Verträgen nur träumen.
Schicken Sie den Verlagsvertrag bitte umgehend an:
Villa Bonetti
Imperiale Prachtallee 1
10000 Wichtelbach-sur-Mer
Herzlichen Dank und auf bald
Sir Andy Bonetti