Montag, 12. Juni 2023

Black Bonetti

 

Ich habe mich schon lange nicht mehr wohl in meiner Haut gefühlt. White Supremacy, Faschismus, Herrenmenschen. Weiße sind scheiße. Ich war ein Schwarzer, gefangen im Körper eines Bleichgesichts. Ich wollte raus. Man kann das Geschlecht wechseln, warum nicht auch die Hautfarbe?

Mit Bräunungscreme und Strandbrutzelorgien in Marokko fing es an. Pigmentspritzen, Nasenoperation, Schlauchbootlippen. Dreadlocks waren für mich endlich politisch korrekt. Es war eine Befreiung.

Endlich kann ich andere Schwarze „my nigger“ nennen. Komplizierte Begrüßungen mit beiden Händen und anderen Körperteilen. Komplimente für schöne Frauen sind kein Sexismus, sondern Teil meiner Kultur.

Ich bin dauerunterdrückt und muss mit Nazihass umgehen. Endlich Opfer. Kritik ist Rassismus. Ihr weißen Pussys und Gestaporatten seid jetzt meine Feinde. Black Power!

Nennen Sie mich bitte ab heute Ademola Onyeka. Vom Stamme der Molombo.

P.S.: Plötzlich kann ich total gut tanzen. Außerdem habe ich wie aus dem Nichts ein Gehänge wie ein Shetland-Pony. Man nennt mich auch „Die Wichtelbacher Fleischpeitsche“. Ich hab voll Bock, ein Reggae- oder ein Rap-Album aufzunehmen.

3 Kommentare:

  1. Den umgekehrten Weg ist Michael Jackson gegangen.

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  2. ... was ist jetzt mit der Fleischpeitsche — mit oder ohne?

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