Die
Zeit wächst mit jedem Tag. Es ist eine gewaltige Masse. Wie die Antarktis,
endlos weit und still. Die Farbe der Zeit ist weiß.
Ich
bin am Ende meiner Reise. Der letzte Ort, das letzte Zimmer. Ich bin
angekommen, obwohl ich den Ort gar nicht kenne.
Wenn
ich aus dem Fenster schaue, sehe ich verwitterte Bahngleise, auf denen schon
lange kein Zug mehr fährt. Dahinter ist ein Wald, grau und ohne Bewegung.
Das
Zimmer in der Pension zahle ich wochenweise. Jeden Morgen bringt mir die
Wirtin, eine hässliche alte Frau, das Frühstück: Zwei Brötchen, Marmelade,
Wurst und Käse. Dazu eine Kanne Kaffee.
Wenn
die Witterung es zulässt, gehe ich vormittags spazieren. Nicht weit. Die
schmucklose Pension kann ich noch sehen. Man begegnet in diesem Viertel der
Kleinstadt keinem Menschen.
Ich
habe aufgehört zu lesen. Die Nachrichten interessieren mich nicht. Neulich habe
ich mich fast zu Tode erschrocken, als ein Vogel auf meinem Fensterbrett
gelandet ist. Ich bin müde. Ich will mich nicht aufregen.
Es
wird Winter, es wird Frühling. Das Geld schwindet, meine Kraft auch. Erst habe
ich meine Arbeit verloren, dann meine Frau. Alles wird leichter. Es gibt keinen
Ort, an den ich zurückkehren will. Ich lege mich einfach auf das Bett und warte
auf das Ende.
Chapeau!
AntwortenLöschenVielen Dank!
LöschenEin Text wie ein Hopper.
AntwortenLöschenMein Lieblingsmaler.
Löschenhttps://music.youtube.com/watch?v=LFb4w8OuVDM&feature=share
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