Freitag, 20. Januar 2023

Legalität und Legitimität


Die Vorstandsvorsitzende von FFF Germany, Luisa Neubauer, hat die temporäre Besetzung eines Privatgrundstücks als illegal, aber legitim bezeichnet. Für höhere Ziele darf man das Gesetz brechen. Moral schlägt Recht. Man „fühlt“ sich im Recht, weil man eine „gute“ Sache vertritt. Der Zweck heiligt die Mittel.

Das kann im Einzelfall durchaus richtig sein. Wenn ich eine Frau kurz vor der Niederkunft oder einen Schwerverletzten ins Krankenhaus fahre, wird mir die Polizei aus der Geschwindigkeitsübertretung keinen Strick drehen. Wenn jemand bewusstlos in seinem Garten liegt, darf ich das Privatgrundstück betreten, um ihm zu helfen.

Aber wie ist das mit dem Klimawandel? Wenn ich Frau Neubauer richtig verstehe, darf ich im Namen des Klimaschutzes alles unternehmen, um eine CO2-Emission zu verhindern. Dann darf ich also jedes Fahrzeug mit Verbrennungsmotor anzünden. Halt, dabei entsteht CO2. Ich kann es aber fahruntüchtig machen.  Ich darf auch ins Haus meines Nachbarn einbrechen, um seine Ölheizung zu sabotieren. Massenvernichtungswaffen wie Kohlekraftwerke und Flughäfen kann ich in die Luft sprengen.

Wirklich? Ich gehe einen Schritt weiter. Ich definiere ein neues höheres Ziel, das mich zum Bruch der Gesetze legitimiert. Ich sage, wir leben in einer faschistischen Diktatur, die von stinkreichen Kapitalisten gelenkt wird. Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Die Konsequenz: Ich erschieße die Verantwortlichen. Dann sind wir wieder bei der RAF. Gut, können wir machen. Hatten wir ja schon mal. Aber wundern Sie sich bitte nicht, wenn die Staatsmacht zurückschießt.

 

 

10 Kommentare:

  1. Nicht Wenige in Kleinbloggsersdorf sind der Meinung, dass wir in einem faschistischen (weil kapitalistischen) Staat leben. Dementsprechend ihre Artikel und Kommentare. Bedauernswerte Kreaturen.

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    1. Man baut sich einen Popanz auf, an dem man sich dann verbal abarbeiten kann. Manche tun das seit Jahrzehnten, ohne dass ihnen langweilig wird. Sie nehmen die Unterschiede zwischen dem Dritten Reich und unserer aktuellen Situation nicht wahr. Daher sind sie in der Tat bedauernswert, weil ihre "Analysen" natürlich zwangsläufig ins Leere laufen müssen.

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    2. Wenigstens hat ihr Dasein so noch eine gewisse Struktur. Gemeinsam gegen den Faschismus im Westen und die kriegslüsterne Nato heulen. Und gegen die pöhse, ausbeuterische Lohnarbeit. Weshalb machen sich solche Typen eigentlich nicht selbständig?

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    3. Sie schimpfen am digitalen Stammtisch, aber sie sind alle brave Arbeitnehmer, die den faschistischen Staat mit ihren Steuern unterstützen, für die wachsenden Profite der Reichen sorgen und sich gegebenenfalls von diesem Staat mit Sozialleistungen alimentieren lassen. Sie werden ihren Worten niemals Taten folgen lassen :o)

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    4. Ist "Mehrwert" nicht bereits kapitalistisch?

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    5. Ich kenne mich in der Gedanken- und Begriffswelt des Marxismus nicht aus. Das wird sich wohl auch in diesem Leben nicht mehr ändern ;o)

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  2. "Man „fühlt“ sich im Recht, weil man eine „gute“ Sache vertritt."
    Nun ja, das kann Sie ja dann auch den Einwohnern um Lützerath erzählen, denen man seit Wochen buchstäblich die Vorgärten zuscheißt.
    (ansonsten stimme ich der genannten Argumentation — insbesondere der Projektion auf das "Faschistische, Kapitalistische System" vollkommen zu).
    Ich bin überzeugt, dass die Freiheit die eigene Meinung zu äußern bei der Freihet derer aufhört, die in keiner legislativen Verantwortung stehen — aka "der normale Bürger". Der Umkehrschluss, dass der normale Bürger ja verantwortlich für die Legislative ist, darf aber nicht gezogen werden, da eine Wahlentscheidung für oder gegen eine Partei ja immer, oder meistens eine Entscheidung des Wählenden für das kleinere Übel ist. Und den Kapitalismus kann man sich ja schon mal gar nicht abwählen. Also bleibt als nachvollziehbarer Grund für die Art der aktuellen Klimaproteste nur das Argument den Leuten, die nix dafür können, auf den Sack zu gehen.

    Gruß
    Jens

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    1. Die Protest-Tournee geht weiter. Jetzt sollen tausend Bäume in Hessen geschützt werden. Warum pflanzt man nicht stattdessen fünftausend neue Bäume? Spenden sammeln, Land kaufen und mit der Aufforstung beginnen. Das wäre konstruktiv, nicht konfrontativ. Übrigens gibt es im Osten noch ein Dorf, dass für den Abbau von Braunkohle abgerissen werden soll ;o)

      See You at the barricades. Klimaschutz als Event und Abenteuerspielplatz.

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  3. "See You at the barricades. Klimaschutz als Event und Abenteuerspielplatz."
    ... aber beim Wegtragen kein Aua machen ...
    Frau Neubauer sollte sich einfach mehr von ihrem Verwandten Jan Philipp abschauen. Hilft mehr nervt weniger ist wertiger.

    Gruß
    Jens

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  4. ....Lisa uns greta...das sind doch nur zwei Pippi-Mädchen.....

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