Arme Menschen haben eine naive
Vorstellung von der Welt. Sie argumentieren, dass uns die bevorstehenden
Katastrophen, sei es der langsame Klimawandel oder der schnelle Atomkrieg, alle
gleichermaßen treffen werden. Sie ziehen eine tiefe Befriedigung aus der
Vorstellung, Arme und Reiche seien gleichermaßen betroffen. Sind sie aber
nicht. Weil die Menschen nicht gleich sind.
Warum haben Reiche denn
ausgedehnten Landbesitz, Gated Communities, Privatflugzeuge und riesige
Yachten? Damit sie im Zweifelsfalle länger überleben als die Armen. Nehmen wir
mal an, eine gigantische Katastrophe würde 99 Prozent der Menschheit
vernichten. Von 7,9 Milliarden Menschen wären nur noch 79 Millionen übrig. Dann
wäre die Klimakatastrophe gestoppt. Es gäbe auch keinen Hunger und keine
Überbevölkerung mehr.
Es ist wie in der alten
Geschichte. Zwei Freunde sind in der afrikanischen Savanne unterwegs und werden
von einem Löwen verfolgt. Du musst nicht schneller rennen können als der Löwe,
sondern nur schneller als dein Freund. Die Reichen werden die Armen überleben.
Erinnert mich an das Gespräch mit einem guten Bekannten. Er ist Biologe. Das Thema war Evolution der Arten und irgendwann landeten wir genau dort - also, ob die menschliche Spezies überhaupt überlebensfähig ist. Es gäbe zwar eine enorme technische aber keine geistige Entwicklung, also keine Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen, welche vom Homo Sapiens selbst geschaffen worden seien und von daher könnte "uns" ein Schicksal beschieden sein, wie es schon unzähligen andere Arten beschieden war.
AntwortenLöschenDieser Biologe ist alles andere als ein Sozialdarwinist aber seine Reaktion fiel eher nüchtern aus, er meinte, dass trotz aller möglichen Katastrophen die Wahrscheinlichkeit mehr als hoch ist, dass eine Minderheit unserer Art überleben würde. Anders gesagt, es liegt in der Natur der Sache, dass Not erfinderisch macht. Zu welchem grausamen Preis, ist natürlich eine andere Sache und da waren wir uns einig: es sei widerlich und alles andere als wünschenswert. Es ginge auch anders.
Man stelle sich diese Reichen dann vor, wie sie sich organisieren und ihre Enklaven gestalten.
Sie wären dann nicht mehr reich, denn ihre Unternehmensbeteiligungen, ihr Geld und ihr Eigentum wären ja praktisch nichts mehr wert. Viele von ihnen würden in der Landwirtschaft arbeiten, um zu überleben.
LöschenSehr guter Text. Thanx.
AntwortenLöschenFalls eine Katastrophe 99% aller Menschen vernichtet, überleben vermutlich nur Ureinwohner da sie es gewohnt sind sich selbst mit dem zu versorgen was die Natur bietet. Sie könnten ihre Lebensweise einfach fortführen. Die Superreichen können ohne ihr Personal sehr wenig zu ihrem Überleben beitragen und irgendwann ist auch die letzte Dose leergefuttert ...
AntwortenLöschen