Mittwoch, 9. Juli 2014
Die Traumsequenz - Apotheose und Wendepunkt im Werk Bonettis
Aus einer Rezension zu „Andy Bonetti und der Fluch des Jadedrachen“ im „Bad Nauheimer Morgen“:
Die berühmte Traumsequenz sei ihm bei der Niederschrift besonders schwer gefallen, hat Andy Bonetti in einem seiner seltenen Interviews einmal berichtet. Er habe nicht nur die Traumsequenz in der Nacht vor der Niederschrift tatsächlich geträumt, sondern auch die Niederschrift dieser Traumsequenz. Und zwar Zeile für Zeile. Er habe am Morgen nach dem Aufwachen sogar gedacht, die Traumsequenz wäre längst geschrieben, und war sehr erstaunt, sie in der entsprechenden Datei nicht vorzufinden. Unglücklicherweise habe er sich an diesem Morgen aber nicht mehr an den Inhalt der Traumsequenz erinnern können, dafür aber sehr lebhaft an die geträumte Niederschrift der Traumsequenz. Die Niederschrift der Traumsequenz hätte er sogar mehrmals hintereinander geträumt, so Bonetti im Interview. Er wäre im Traum sehr zufrieden mit dem Text gewesen, nach dem Erwachen sei aber alles wie weggewischt gewesen. Aus den wenigen Trümmerteilen seiner Erinnerung habe er dann die berühmte Traumsequenz quasi improvisieren müssen. Was heute Unterrichtsstoff im Deutsch-Leistungskurs an jedem Gymnasium der Bundesrepublik ist, wurde also tatsächlich nie geträumt. Gerade darum ist die berühmte Traumsequenz ein hervorragendes Beispiel für die Ausdruckskraft und Wirkmächtigkeit von Andy Bonetti. Viele halten die Traumsequenz in „Andy Bonetti und der Fluch des Jadedrachen“ für den Höhepunkt seines dichterischen Schaffens, vergleichbar nur mit Franz Kafkas Erzählung „Ein Traum“ und der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler.
The Jam – Town Called Malice. http://www.youtube.com/watch?v=YfpRm-p7qlY
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