Samstag, 12. Juli 2014

Heinz Pralinski – Im Auge des Tigers

Am Anfang sehen wir Heinz Pralinski, wie er mit Boxhandschuhen auf Schweinehälften einprügelt. Andy Bonetti hat gesagt, das wäre sehr wichtig. Wir sehen also Heinz Pralinski in einem schmutzigen Unterhemd und mit windschiefem Gesicht, während wir „Eye Of The Tiger“ von Survivor hören.
Heinz „Rocky“ Pralinski ist ein ungebildeter mittelloser Amateurboxer, der aus den allereinfachsten Verhältnissen stammt und in den Slums von Bad Nauheim aufgewachsen ist. Der Sohn sächsischer Einwanderer fristet sein Dasein mit Raufereien auf dem Schulhof, Armdrücken am Tresen seiner Stammkneipe und gelegentlichen Hinterhofboxkämpfen gegen japanische Touristen für die albanische Wettmafia. Er bekommt die Chance seines Lebens, als der Boxweltmeister Johnny Malta in der Stadt ist und einen Herausforderer sucht. Johnny Malta glaubt, mit Pralinski leichtes Spiel zu haben, aber in einem dramatischen Kampf vor hunderttausend Zuschauern im Bad Nauheimer Square Garden verliert er seinen Weltmeistertitel an den Nobody aus dem Ghetto.
Pralinski wird daraufhin reich, berühmt und übergewichtig. Er wohnt in einer riesigen Villa auf einem Hügel, von dem aus man einen sensationellen Blick über ganz Bad Nauheim hat. Es wird ein Film über ihn gedreht und eine Biographie geschrieben. Außerdem ist ständig ein Rudel Reporter um ihn herum und RTL II plant eine Reality-Serie mit dem Titel „Die Pralinskis – Eine schrecklich erfolgreiche Familie“. Bei der Enthüllung eines Pralinski-Denkmals auf dem Marktplatz von Bad Nauheim wird der Champion von einem jungen Herausforderer namens Rüdiger Lang, der aus den allereinfachsten Verhältnissen stammt und in den Slums von Bad Nauheim aufgewachsen ist, beleidigt und herausgefordert. Pralinski lacht ihn aus und nimmt die Herausforderung an. Statt zu trainieren, frisst er aber den ganzen Tag nur Chips und Schokolade. Natürlich verliert er den Kampf gegen Lang und geht schon in der zweiten Runde zu Boden. Völlig demoralisiert denkt Pralinski ans Aufhören, aber sein alter Gegner Johnny Malta, der inzwischen sein bester Freund geworden ist, überredet ihn weiterzumachen. Er trainiert ihn, lässt ihn Schweinehälften verprügeln und mit fünfzig Kilo Backsteinen auf dem Rücken einen Marathonlauf machen. Felix Magath nix dagegen! So bekommt Pralinski wieder „das Auge des Tigers“. Beim weltweit übertragenen Rückkampf wird Rüdiger Lang mächtig verprügelt und Pralinski beweist, dass er immer noch der beste Boxer der Welt ist.
P.S.: Das Drehbuch trug ursprünglich den Titel „Das Türschloss der Schlosstür“. Dieser Titel wurde von der Produktionsgesellschaft abgelehnt. Bonetti schlug „Die Domänen der Dämonen“ vor, was ebenfalls auf geringe Begeisterung stieß. Über „Das Hühnerauge der Eidechse“ näherte man sich schließlich dem endgültigen Titel „Im Auge des Tigers“.
P.P.S.: Die weibliche Hauptfigur sollte ursprünglich „Christel Mett“ heißen. Die Produktionsgesellschaft lehnte diesen Namen jedoch ab, da er beim Publikum zu Irritationen führen könne.
Fatboy Slim – Gangster Trippin. https://www.youtube.com/watch?v=g9NwzOPHpE0

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen