Montag, 7. April 2014

Restmüll

Aus einer heute wiedergefundenen Datei vom Mai 2013:
„Hi XY! Hier gab es in der letzten Woche Tage, da bist du um acht Uhr losspaziert und es war schon T-Shirt-Wetter. Da macht es einen Riesenspaß, durch die Stadt zu latschen. Die letzten Zecher und die behelmten Väter, die ihr Kind in die Kita fahren, begegnen einander. Im Tiergarten habe ich einen brüllenden Schwachkopf beobachtet, der von seinem Fahrrad aus eine Frau angeschrien hat, weil sie ihren netten kleinen Hund nicht angeleint hatte. Ich spreche sie an und frage, ob ihr das als Hundebesitzerin öfter passiert. Da erzählt mit die Frau (ca. Mitte 30, schmal, höchstens 1,60), dass dieser Typ alle Leute im Park anbrüllt, sie sollen ihre Hunde anleinen. Es laufen schon mehrere Anzeigen gegen ihn. Dieser Fettsack (mit schwäbischem Akzent, ich muss es leider sagen) hat die Frau sogar mal mit einem Stock verprügelt! Und er läuft halt bis zur Verhandlung frei rum und ich werde Zeuge erneuter Beleidigungen und Bedrohungen. Wenn dir das mit Ruthie passiert wäre, könnte der Typ vermutlich die nächsten Wochen durch einen Strohhalm frühstücken. So geht's ab im großen B., wenn man einfach unterwegs ist und Rohstoff für Mails und More sammelt.“
Entwurf für eine Werbung: „Neukölln kann mehr sein als Blümchenleggins, ein tiefergelegter Subaru und Doppelkorn-Cola aus dem Plastikbecher.“
Izzo the bleichman – hinter diesem berühmten Blogger-Pseudonym verbirgt sich in Wirklichkeit eine adipöse samoanische Witwe, die derzeit in einem schwedischen Gefängnis eine Haftstrafe wegen Uranschmuggels absitzen muss.
Von Naturvölkern lernen: Beim Stamm der Nuer gilt es als böses Omen, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu arbeiten.
Vernünftiges Handeln ist nicht aufregend, aufregende Erlebnisse sind nicht vernünftig. Und in diesem Dilemma bewegen wir uns.
„Oh mein Gott, habe ich Akrobat statt Advokat gesagt? Hol das Alzheimer-Gewehr! Das ist ein Notfall. Es ist soweit. Du musst mich innerhalb von zehn Minuten erschießen, sonst verwandle ich mich in einen Gremlin, äh, ich meine, in einen Redakteur von Lifestyle-Magazinen für Versicherungssachbearbeiterinnen in den Wechseljahren.“
Rheinhessen produziert 250 Millionen Liter Wein im Jahr. Es leben gut 600.000 Menschen in Rheinhessen. Das sind 416 Flaschen Wein pro Kopf und Jahr. Das kann man schaffen, Leute! Man muss also nichts von dem Zeug verkaufen und man muss sich auch keinen Wein von auswärts liefern lassen.
Was waren das noch für schöne Zeiten, als die Jungs vom Verfassungsschutz im Pony Express am Nachbartisch saßen. Hielten sich den ganzen Abend an einem Bier fest. Kurze Haare und Bullenschnauzbart. Niemand hatte sie je in unserer Kleinstadtkneipe am Bahnhof gesehen und damals in den frühen Achtzigern trugen die Männer das Haar noch schulterlang. Die Agenten waren ungefähr so unauffällig wie zwei Zeugen Jehovas in einem Darkroom. Wir haben uns köstlich amüsiert und eine Runde Schnaps auf das Wohl der RAF getrunken.
„Ich sage ja nicht, dass ich Batman bin. Ich sage nur, niemand hat mich und Batman jemals zusammen in einem Raum gesehen.“
Da gibt man bei Google aus Spaß einen beliebigen Ausdruck wie „Gedenkwichsen“ ein, weil man glaubt, so was gibt’s doch nicht, und kommt glatt auf 47 Einträge. Es gibt so viele perverse Schweine auf der Welt, das glaubst du gar nicht!
Wenn die Getränkemärkte „Trinkerbedarf“ hießen, würden weniger Leute hingehen.
Ronny, der Selfmade-Arbeitslose aus Marzahn
Ich mache mir keine Sorgen um den FC Bayern. Ein Uli Hoeneß kann den Verein auch aus der Zelle führen wie einst Don Vito Corleone die New Yorker Familien.
Alltagsarmut: Ich stehe bei Aldi an der Kasse, als ein älterer Herr die Kassiererin anspricht: „Hier, die Kiwi hab ich auf dem Boden gefunden.“ Dann dreht er sich um und geht mit seinen Einkäufen hinaus. Die Kassiererin grinst mich an und sagt: „Super, die esse ich in der Pause.“
Ziegel Online – das Internetmagazin für den Maurer
Merkwürdig: Erst sehen sich die Leute stundenlang eine Kochsendung an und dann machen sie sich in der Mikrowelle etwas warm, weil es schnell gehen muss.

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