"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Angela Merkel 2010) „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ (Angela Merkel 2015)
„Die Idee hatte ich 2008 im Zuge der Finanzkrise und, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich habe sie vom Fernsehen. Wie wissen die Fernsehsender eigentlich, was sie senden sollen? Sie richten sich nach dem Publikum, schließlich finanziert das Publikum ja auch die Sender. Und in der Politik ist es genauso. In der Demokratie beschließen die Parteien Gesetze und richten sich dabei nach ihrem Publikum, den Wählern. Die Wähler finanzieren ja über ihre Steuerzahlungen den gesamten Staat. Dann habe ich mir über die Methoden der Fernsehsender Gedanken gemacht. Woher wissen sie genau, was der Kunde will und was nicht? Über die GfK werden die Verhaltensmuster von etwa zehntausend Zuschauern aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. Daraus ergibt sich eine minutengenaue Quote, mit deren Hilfe man den Zuspruch zu einzelnen Sendungen oder Beiträgen innerhalb von Sendungen messen kann.
Das erschien mir auf Anhieb sinnvoll. In der Politik haben die Wähler nur alle vier Jahre die Möglichkeit, ihre Meinung zu sagen. Und sie kreuzen auf dem Wahlzettel nur eine Partei an, nicht einzelne Programmpunkte. Das ist eine viel zu grobe Methode, um den Wählerwillen festzustellen. Man muss den Wählerwillen häufiger und präziser ermitteln. Und man braucht dazu auch nicht sämtliche Wähler, sondern nur einen repräsentativen Ausschnitt. So wie die GfK zehntausend Zuschauer pars pro toto eine Gestaltungsmacht zubilligt, so wollte ich es auch in der Politik machen.
Also haben wir zehntausend Menschen in Deutschland ausgewählt, die Repräsentativität wurde durch die Parameter Wahlalter, Einkommen und Wahlverhalten ergänzt. Es sollte unter diesen zehntausend Menschen niemand unter 18 Jahren sein, es sollten Menschen sein, die in Arbeit oder Ausbildung sind, und Nichtwähler wurden nicht berücksichtigt. Anhand der Daten, die wir über die Bürger gespeichert haben, war die Auswahl nicht schwer. Die technischen Möglichkeiten unseres Staates konnten in diesem Zusammenhang sinnvoll eingesetzt werden. Die BEW (Bundesamt zur Ermittlung des Wählerwillens) wertete die Mails und die Telefongespräche der ausgewählten Volksvertreter aus. Über die Handys konnten wir uns auch jederzeit in die Privatgespräche dieser Menschen einklinken.
Auf diese Weise bekam ich jeden Tag eine Auswertung zum aktuellen Wählerwillen auf meinen Schreibtisch. Was will das Volk? Ich weiß es. Und ich handelte danach. Als 2011 das japanische Kernkraftwerk kollabierte, konnte ich sofort reagieren. Ich folgte der überwiegenden Mehrheit und beschloss den Ausstieg aus der Kernenergie. Als 2015 das traurige Schicksal der Flüchtlinge das Gemüt der Deutschen kurzzeitig bewegte, setzte ich mich an die Spitze der Bewegung und öffnete die Tore an unseren Grenzen. Die Arbeit des BEW ist mir im Laufe der Zeit unersetzlich für meine Entscheidungen geworden. Ich hätte mich ewig wiederwählen lassen können, wenn ich 2021 nicht beschlossen hätte, in Rente zu gehen. Mein Nachfolger, Alois Morgenthaler, benutzt dieses Instrument erfolgreich weiter. Es darf nur niemals in die Hände der Sozialdemokraten fallen.“
(aus den Memoiren von Angela Merkel, Gütersloh 2025)
The Prodigy - Out Of Space. https://www.youtube.com/watch?v=qriH-8yeqcE
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