Der
Himmel war gleichmäßig grau, wohin man auch blickte. Es nieselte und auf der
Straße der schäbigen Siedlung war kein Mensch zu sehen.
Sie
arbeiteten zu zweit. Der Schaufelmann und der Eimermann. Der Schaufelmann war
ein kräftiger stiernackiger Mann mit einer Halbglatze, vielleicht fünfzig Jahre
alt. Der Eimermann war ein dürrer junger Mann Anfang zwanzig.
Der
Schaufelmann stand in der Grube unter den Latrinen, auf denen die Bewohner der
Siedlung ihre Notdurft verrichteten, und schaufelte die Scheiße in die Eimer.
Der Eimermann trug sie zu ihrem kleinen Lkw und kippte sie auf der Ladefläche
aus.
Der
Boss, der ihnen den Lkw stellte, zahlte fünfzig Euro für eine Tonne Scheiße,
die er als Dünger an die Bauern verkaufte. Hundert Eimer Scheiße waren eine
Tonne. Da sich niemand in diesem Teil der Stadt Fleisch, Eier, Fisch oder
Milchprodukte leisten konnte, handelte es sich um feinste Veganerscheiße, die
bei den Bauern sehr begehrt war. Bonzenscheiße war leider nicht zu verwenden.
Sie
hatten bereits eine Stunde gearbeitet und waren gut vorangekommen, da rutschte
der Eimermann auf einem Batzen Scheiße aus und legte sich aufs Maul. Der Eimer
flog in hohem Bogen davon.
„Gottverdammte Scheiße“, fluchte er.
Der
Schaufelmann hob den Kopf und schaute aus der Grube. Er sah den Eimermann in
der Scheiße liegen und schüttelte den Kopf.
„Aus
dir wird nie ein Schaufelmann.“
Dazu
muss man wissen, dass der Schaufelmann dreißig der fünfzig Euro bekam, der
Eimermann aber nur zwanzig. Jeder Eimermann träumte davon, eines Tages zum
Schaufelmann aufzusteigen, wenn er lange genug mit dem Eimer gearbeitet hatte.
„Irgendwann
gehst du in Rente und dann bin ich der Schaufelmann“, sagte der Eimermann.
Der
Schaufelmann kletterte aus der Grube und schaufelte die Scheiße wieder in den
Eimer.
Dann
sagte er: „Immerhin habe ich früher mal in die Rentenkasse eingezahlt. Im
Gegensatz zu dir bekomme ich vierhundert Euro im Monat, wenn ich siebzig bin.
Du kommst als Scheinselbständiger doch nie mehr aus der Scheiße raus.“
„Ich
lebe doch jetzt schon in einem Zelt auf dem Campingplatz. Wie schlimm kann es
noch werden? Aber du kannst von vierhundert Euro auch nicht leben. Wie willst
du denn die Miete zahlen, wo es jetzt schon kaum reicht?“
Der
Schaufelmann kratzte sich am Kopf und dachte nach.
„Na
ja, ein bisschen nebenher Scheiße schaufeln werde ich schon müssen.“
Was ist denn das schon wieder für ein Gleichnis ? Zuhause alles O.K. ?
AntwortenLöschenNatürlich ist bei mir alles O.K.
LöschenIch beschreibe das Leben der anderen. Ich selbst habe zuletzt vor zehn Jahren die Schaufel in der Hand gehabt ;o)
„Willkommen in der Welt der Scheiße, Liebes.
AntwortenLöschenDu bist angekommen.“
— Elton John
Quelle: https://beruhmte-zitate.de
... 🤫💩🥳
.....aber du hast doch bestimmt damit keine Scheisse geschaufelt...
AntwortenLöschenBonetti schaufelt Geld. Was denn sonst?
LöschenDunkel war's, der Mond schien fahl
AntwortenLöschenda steigt ein Mann aus dem Kanal.
Zur Liebsten lenkt er seinen Schritt,
zwei Eimer Scheiße nimmt er mit
Die Liebste hatte ihn betrogen,
drum schüttet er in hohem Bogen
die Scheiße auf ihr Haupt hernieder
und draussen blüht der weiße Flieder.
Still und heimlich zieht er weiter -
So rächt sich ein Kanalarbeiter!
Heinz Erhardt. Sehr schön.
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