Donnerstag, 21. April 2022

Anton Hofreiter: Schwer einen an der Waffe

 

Seit er im Dezember bei der Kabinettsbildung übergangen wurde, ist er im Rumpelstilzchen-Modus. Jetzt hat er sich in das Thema „schwere Waffen“ verbissen, die in die Ukraine geliefert werden sollen. Aber das ist gar nicht so einfach. Das ukrainische Heer ist an russischen Panzern ausgebildet worden und nutzt diese im Krieg: T-55, T-64, T-72 und T-80. Dazu kommt der T-84, eine ukrainische Weiterentwicklung des T-80.

Es reicht also nicht, deutsche Leopard II in den Krieg zu liefern. Die Panzerbesatzungen sind nicht ausgebildet, weder in der Steuerung noch in der Wartung. Man kann es mit meinem Freund F. bei der freiwilligen Feuerwehr vergleichen. Er kennt sein Einsatzfahrzeug seit vielen Jahren in- und auswendig. Wenn man ihn nachts um drei aus tiefstem Schlaf weckt, kann er es problemlos bedienen. Stellt man ihm ein chinesisches Einsatzfahrzeug vor die Tür, mit einem anderen Bedienungsfeld in chinesischer Beschriftung, wird der Brand nicht gelöscht werden. Genauso geht es den Ukrainern, die noch nicht mal unser Alphabet kennen, mit der Bedienung eines deutschen Panzers. Sie würden Monate brauchen, um ihn perfekt zu beherrschen. Vorher hätten sie gegen einen russischen Panzer im Gefecht keine Chance.

Was ist die Lösung? Man schickt einfach die alten russischen Panzer aus den Beständen der osteuropäischen NATO-Mitglieder in die Ukraine, wo sie sofort eingesetzt werden können. Die Osteuropäer werden mit neuem Gerät endlich auf NATO-Standard gebracht und die Rüstungsindustrie in Deutschland, Amerika und anderswo freut sich über die Aufträge. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Und genau das passiert gerade, während sich Anton in die Auslegeware verbeißt. Es geht weniger um Moral und Pathos, als um Praxistauglichkeit und Technik.

 

3 Kommentare:

  1. Der Du Rohr Kanal des Panzermuseums Münster ist bei diesem Thema sehr hilfreich.
    Ich weiß....wie kommt man auf die Idee, dort reinzuschauen.....
    Asche auf das Haupt.
    Trotzdem, sehr erhellend, natürlich sehr techniklastik, aber nicht nur.
    Der Kurator ist schließlich Historiker.

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  2. Spruch auf einer Klotüre an meiner Hochschule in den frühen 80ern:
    Was nützt uns denn der Leopard, wenn er keine Votze hat.
    Drunter ein etwas hellerer Zeitgenosse :
    Lieber Gott im Himmel, hack ab den Kanonenpimmel.

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  3. Frieden ohne Waffen... OHNE KRIEG..
    . BITTE ... wieso denn AUFRÜSTUNG 😱

    ICH VERSTEHE DAS NICHT 😭 💔 🕊️ ❓ ⁉️❗


    25. Januar 1982:
    der Berliner Appell „Frieden schaffen ohne Waffen“, verfasst von Robert Havemann und Rainer Eppelmann.
    Den Verfassern des Appells geht es um eine dauerhafte Grundlage einer Friedensordnung und nicht um einen Frieden als Abwesenheit von Krieg.

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