Sonntag, 20. September 2015

Helle Nacht

Der Sternenhimmel war zum Greifen nah, als ich die Insel zum ersten Mal sah. Eine schwarze Silhouette, umgeben vom Funkeln der Gestirne über mir und dem Glitzern des Mondlichts auf den Wellen unter mir. Gleichmäßig klatschten die Ruder ins Wasser.
Es war, als würde ich aus einem Traum gerissen: das harte Knirschen des Kiels auf dem Sand. Wir hatten die Insel erreicht. Ich stand am Strand und blickte zur steilen Kuppe empor, die in der Mitte der Insel aus dem Urwald emporwuchs. Hinter mir wurden die Kisten mit den Vorräten und dem Fernrohr ausgeladen. Die Männer verschwanden, ich blieb allein. Sieben Monate lang sollte ich von dieser Insel die Sterne beobachten.
Ich setzte mich auf einen flachen Stein und hörte den geheimnisvollen Geräuschen des Dschungels zu. Es war unwirklich. Und dann hörte ich deine Stimme aus den Bäumen, die meinen Namen rief. Sollte ich mitten in der Nacht, erschöpft von der langen Reise, in den Wald gehen und dich suchen?
Cream - I Feel Free. https://www.youtube.com/watch?v=l1QihWLLKGY

3 Kommentare:

  1. Hab ich eben erst gelesen.

    Madeleine berührt mich nicht im Inneren.
    Hier bei "Helle Nacht", ist es die Stimmung, das Geheimnisvolle, die Sehnsucht, die mich anfasst.

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