Dienstag, 19. März 2024

Bonetti‘s Bestsellerliste 2024

 

Dennis Flechthut: Gold gab ich für Eisen

2036. Olympische Spiele in Cardiff. Darts und Snooker sind endlich olympische Disziplinen. In Berlin enthüllt Bundesinnenminister Höcke zu Ehren des hundertjährigen Jubiläums der Spiele in Berlin ein Hitler-Denkmal und schiebt zur Feier des Tages weitere zehntausend Grünen-Wähler nach Ghana ab. Während dieser Säuberungen in Deutschland präpariert ein BND-Agent die Goldmedaillen in Wales mit einem Kontaktgift, weil sowieso kein deutscher Athlet Chancen aufs Treppchen hat. Aber dann kommt ein Wirbelsturm, der direkt auf Cardiff zurast. Jane muss sich entscheiden. „Das Geheimnis des Autors: Er schreibt, ohne vorher darüber nachzudenken.“ (Frau im Spiegel)

Annegret Sumpfkiesel-Haubentaucher: Trockenschwimmerin

Ein Baumarktleiter erschießt seine Frau, legt sie in die Badewanne und wirft einen Föhn hinein. Die non-binäre sudanesische Kommissarin wird misstrauisch, weil kein Wasser in der Wanne ist. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Putin besetzt die Färöer-Inseln, Elon Musk steigt in die Lebensmittelindustrie ein. Twix heißt wieder Raider, Kinderschokolade heißt jetzt X Æ A-12-Schokolade und Ende 2025 wird der erste Mars-Riegel auf den roten Planeten geschickt. Die Suche nach der Wahrheit führt ihn nach Oslo, in ein Geschäft für Anglerbedarf. Im Kern geht es in diesem Kriminalroman um das Streben nach Glück, die Suche nach dem Sinn und wie man sich selbst an einer Bushaltestelle findet. Bewegend, poetisch und schon jetzt ein Jahrhundertwerk. „Ein unvergesslicher Sommer in Cornwall. Ein romantisches Cottage am Meer, tagsüber Sonnenmilch und Gin Tonic, nachts die Sterne zählen und von einem Bausparvertrag träumen.“ (Ontario Times)  

Jean Baptiste Krautwurst: Roulette – Für das Beste im Mann

In Melanies Leben ist alles perfekt. Ihre luxuriöse Wohnung, die elegante Frisur, die teuren Hosenanzüge und sogar Beziehungsperson Erwin. Aber dann beginnt sie, Porzellanenten in verschiedenen Nanu-Nana-Läden zu stehlen, um die innere Leere zu füllen. Als sie von einem Rentner auf frischer Tat ertappt wird, flieht sie aus der Stadt und beginnt in Bottrop ein neues Leben. Aber bald darauf stiehlt sie die nächste Ente. Warum gibt es überall Nanu-Nana-Läden? Sie macht eine Therapie und lernt, kleine Tiere aus Luftballons zu machen. Warmherzig, klug und anrührend erzählt der Autor vom Wert der Kleptomanie, der Magie des Sammelns und der verbindenden Kraft von Porzellanenten. „Bewegend. So bewegend, dass einem schlecht davon wird.“ (Gütersloh Examiner)

Heinz Pralinski: Hut ohne doppelten Boden

Eine einzige Enttäuschung. Nach fünfzig Ablehnungen im Eigenverlag erschienen. Fotokopiert und mit dem Schnellhefter gebunden. Nach siebenhundert Seiten weiß man noch nicht mal, um was es überhaupt geht. Ständig wechseln die Hauptpersonen. Das Buch macht den Eindruck, als hätte dieser Dilettant wahllos und im betrunkenen Zustand Schnipsel aus dem Internet zusammengefügt. „Pralinski hat versucht, den großen Bonetti nachzuahmen. Offensichtlich ist er unter dem Druck zerbrochen.“ (Barbara Schöneberger)

4 Kommentare:

  1. Hach, ich bin schon so gespannt auf Denis Schecks nächste 'Druckfrisch'-Ausgabe...

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  2. Als sonst stille Mitleserin muss ich mich jetzt mal melden und endlich Danke sagen. Ich hab mich vor Lachen ausgeschüttet. Besser kann man den Stumpfsinn der Medien nicht einfangen. Außerdem ist das Ihr bisher bestes Bonetti-Pralinski-Crossover. :) Weiter so.

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