Ein Townhouse irgendwo in Berlin.
In der Tiefgarage stehen italienische und deutsche Luxuslimousinen. Ein
Fahrstuhl, der nur von der Security bedient werden kann, bringt die Gäste
exklusiv in die oberste Etage. Für alle anderen Wohnungen gibt es einen zweiten
Aufzug. An diesem Abend treffen sich eine Verlegerin, zwei Unternehmer aus der
Software- und der Versandhandelsbranche und ein Bundesminister zum Spieleabend.
Sie fangen mit Poker an. Five
Card Draw. Ganz klassisch. Zum Einsatz kommen neben den Jetons zu je tausend
Euro auch besondere Spielmarken. Nennen wir sie Gefälligkeiten.
Der Software-Unternehmer wirft
ein paar Jetons in den Pot und fordert zwei neue Karten, nachdem er sein Blatt
gesehen hat. Alle steigen in das Spiel ein.
Der Minister möchte keine neuen
Karten.
„Ihr Einsatz und ein
Beratervertrag in einem Straßenbauprojekt“, sagt er und grinst siegesgewiss in
die Runde.
Die Verlegerin lässt sich drei
neue Karten geben, packt einen Stapel Jetons in die Mitte und sagt: „Plus eine
BILD-Kampagne zu einem Thema Ihrer Wahl, meine Herren.“
„Ich gehe mit“, sagt der Versandhändler.
„Dazu drei Wochen auf meiner Yacht in Monte Carlo. Ich will sehen.“
Der Software-Unternehmer
überlegt eine Weile. Vielleicht will er aussteigen? Vielleicht blufft er aber
nur.
„Ich will auch sehen. Wer den Pot
holt, bekommt einen Fernsehredakteur.“
„Welches Programm, welche
Sendung?“ fragt die Verlegerin.
„Den Chefredakteur von Report
Mainz. ARD. Er wird ein Jahr lang nicht über Ihr Unternehmen und Ihre Branche
berichten oder einen politischen Skandal, der Sie betreffen könnte, aufdecken.
Dazu können Sie sich einen negativen Bericht über einen persönlichen Feind
aussuchen.“
Dann legen sie die Karten auf
den Tisch. Jeder hat fünf Asse. Sie lachen. Alle sind Gewinner. Es gibt
Champagner. Danach spielen sie Monopoly mit echten Immobilien.
Dr Feelgood bitte nur live! ;-)
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=iHm7uIC84YM
"Danach spielen sie Monopoly mit echten Immobilien."
AntwortenLöschenWerden die Häuser auch grün angemalt?
(Guter Text, Danke Herr Bonetti)
Die Welt will betrogen sein.
AntwortenLöschenSebastian Brant *tja*