Eins hat uns die Pandemie mit geradezu schmerzhafter
Deutlichkeit gezeigt. Wir wissen jetzt ganz genau, wo im Kapitalismus die
Prioritäten liegen. Einige wussten es vorher schon, andere mögen es geahnt
haben. Was ist wichtig, was nehmen wir mit auf die Arche, wenn die Welt
untergeht?
Kultur ist es nicht. Die Gaukler und Bänkelsänger, die
Akrobaten und Zauberer braucht niemand. Künstler? Können weg. Kultur steht in
der Nahrungskette weit unten, nur Prostitution und Drogenhandel werden mehr
verachtet. Aber in diesen Fällen geht das Geschäft einfach im Untergrund
weiter, wo es im Wesentlichen schon immer stattgefunden hat. Gab es illegale
Rockkonzerte oder Vernissagen, Lesungen oder Kabarettauftritte? Mir ist nichts
davon bekannt.
Für die Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik waren
Kunst und Kultur sowieso immer ein bedeutungsloser Teil der
Unterhaltungsindustrie. In diesem Bereich galt es zunächst, das Überleben des Kerngeschäfts
zu sichern. An erster Stelle das Fernsehen, das zentrale
Manipulationsinstrument der Mediendemokratie. Mitten in der Pandemie wurde
sogar der Versuch einer Gebührenerhöhung gestartet, der heldenhaft vom Landtag von
Sachsen-Anhalt verhindert wurde.
Welches Unterhaltungsangebot ist noch systemrelevant?
Richtig: König Fußball. Aber natürlich nicht der Amateursport der Millionen,
sondern der Profisport der Millionäre. In Windeseile wurde ein „Hygienekonzept“
entwickelt und die Spiele gingen weiter. Zuschauer? Es geht auch ohne Fans.
Andere Sportarten? Welche anderen Sportarten? Hat Noah die Dinosaurier
gerettet?
In der Wirtschaft waren die Prioritäten auch schnell klar.
Die Großkonzerne wurden der unsichtbaren Hand des Marktes entzogen und mit
Steuermilliarden überschüttet. Too big to fail. Wir erinnern uns an die Banken-
und Finanzmarktkrise 2008/2009. Mammutbäume wurden unter Naturschutz gestellt,
während das Gras unter ihnen verdorrte. Wer interessiert sich schon für
Einzelhändler, die nicht zu den großen Ketten gehören? Wer hört sich die
Leidensgeschichte der Restaurantbesitzer und Konzertveranstalter an?
Die großen Konzerne haben in den guten Zeiten viel Geld in
Lobbyismus und Parteispenden investiert. Diese Investition machte sich in
Krisenzeiten mit einer Traumrendite bezahlt. Ich schmiere den Regierungsapparat
mit einer Million und während der Pandemie bekomme ich eine Milliarde raus. Big
Business, das ohne Reklame und Produkte auskommt. Wen wundert es, wenn die
Reichen während Corona immer reicher wurden? Die im Dunkeln sieht man nicht. Alles
wie immer.
Tag der roten Rose 2021
AntwortenLöschen12. Juni 2021 in der Welt
Sommerabend
(Rainer Maria Rilke)
Die große Sonne ist versprüht,
der Sommerabend liegt im Fieber,
und seine heiße Wange glüht.
Jach seufzt er auf: "Ich möchte lieber ..."
Und wieder dann: "Ich bin so müd ..."
Die Büsche beten Litanein,
Glühwürmchen hangt, das regungslose,
dort wie ein ewiges Licht hinein;
und eine kleine weiße Rose
trägt einen roten Heiligenschein.
♥ ... weiß oder ROT, sowas von EGAL ;D
Unterhaltung ist gotteslästerlich.
AntwortenLöschen80% der Europäer glauben an ein Leben nach dem Tod. Der ewige Kathole macht im Spiegeluniversum weiter, wenn hier alles im Eimer ist. Arche überflüssig.
Wählt Christdemokraten !