Sonntag, 6. März 2016

Blogstuff 31

„Die Pferde und die Lokomotiven können die Leinwand nicht verlassen.“ (Warnung zu Beginn der Vorführung des Cinématographe der Gebrüder Lumière)
Ich mache seit vier Wochen Yoga. Die Figur „Kartoffelsack bei Sonnenaufgang“ beherrsche ich schon ganz gut.
Unsere Amerika-Korrespondentin Lemony van Loon wurde auf einer kleinen, beschaulichen Farm in Brooklyn geboren. Sie hatte nur Basteln und Klatschen in der Schule, über ihre weitere Ausbildung wissen wir nicht viel. In einer Band namens “Chicken Wire Network” spielte sie Posaune. Beste Voraussetzungen also für ein Praktikum bei Bonetti Media. Sie wird in unregelmäßigen Abständen über den US-Wahlkampf zwischen „The Donald“ Trump und Hillary „Icecold“ Clinton berichten. „Es hilft ja nix“, wie der Franke sagt. Lemony van Loons Blog wird „Failed Page” heißen.
Hätten Sie’s gewusst? Ob Wein, Bier oder Schnaps – Alkohol ist vegan.
Nicht nur die Großeltern von Donald Trump sind aus Kallstadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz, sondern auch die Vorfahren der Familie Heinz, die den berühmten Ketchup herstellt. Henry John Heinz produzierte übrigens zuerst Meerrettich, ging aber mit diesem Unternehmen Pleite. Kein Witz.
Antonio Irrsiegler vom Goslar Globe schrieb über Bonetti: „Tizian hätte ihn gemalt, Michelangelo hätte sein Ebenbild aus einem Marmorblock gemeißelt.“ Leider verstarb der hoffnungsvolle Nachwuchsjournalist, als er bei Tempo zweihundert auf der Autobahn die Ergebnisse der usbekischen Volleyballliga auf seinem Smartphone gecheckt hat.
Hätten Sie’s gewusst? Hätte der Ausguck der Titanic nicht den Eisberg gesichtet und den Kapitän alarmiert, wäre das Schiff frontal aufgeprallt und nicht gesunken.
Heinz Pralinski ist seit vier Jahren Kandidat der Literatur. Und seitdem muss er bei Andy Bonetti Tinte in den Füller füllen, Aschenbecher leeren, Bier und Kümmerling am Kiosk holen, mit der Pipette Kakteen am Leben erhalten, Autogrammwünsche erfüllen und jeden Samstagvormittag den Duesenberg Convertible 1935 waschen. Angefangen hat er übrigens als Social Bot in Bonettis Trollfabrik (Wladiwostok).
„Das Brot brechen, das Eis brechen, das Schweigen brechen, das Gesetz brechen, das Licht brechen – und du kotzt einfach aus dem fahrenden Auto.“ (Lupo Laminetti: Die Kunst und das Leben)
Johnny Malta ist ein Exzentriker und Fan der britischen Marke Riley. Im Sommer fährt er einen Riley Sprite, Baujahr 1936, im Winter einen Riley Pathfinder, Baujahr 1956.
Hätten Sie’s gewusst? Es gibt eine Deutsche Gesellschaft für Piercing e.V.
Pulp Paper – billiges, schnell vergilbendes Papier. Philip K. Dick wurde zunächst nur auf diesem Papier gedruckt. Für zwei Cent das Wort. Aber er machte weiter. Dick ist inzwischen Kult. Pulp auch.
„Auch das dümmste Volk kann einen großen Mann hervorbringen.“ (Wahlspruch des Stadtrates von Bad Nauheim)
„Wem die Natur es versagt, den bringt die Entrüstung zum Dichten.“ (Juvenal vor knapp zweitausend Jahren zum Thema Soziale Medien)
In meinem Geburtsjahr 1966 erschien Thomas Pynchons Roman „Die Versteigerung von No. 49“, den ich jedem Liebhaber von Verschwörungstheorien ans Herz legen kann. Es geht um ein alternatives Untergrundkommunikationssystem (gewissermaßen ein analoges Darknet) namens W.A.S.T.E. (We Await Silent Tristero's Empire).
Zu meinem 50. Geburtstag am 14. August erscheint endlich auch die zwanzigbändige MEGA (Matthias Eberling Gesamtausgabe).
„Ein bildungsnaher Mensch.“ (Gerhard Polt)
„The Bonetti Experience“ – jetzt am Kiosk in Ihrer Nähe.
Hätten Sie’s gewusst? Ich arbeite nebenbei noch als XXL-Best-Ager-Model.
Diesen Traum hatte ich tatsächlich: Ein japanischer Milliardär will sein Vermögen vererben. Das Verfahren: Ein Fernsehshow, für die weltweit Kandidaten gecastet werden. Ich bin einer von 25. Die Show findet in Tokio statt. In der ersten Runde geht es um Wissen und Geschicklichkeit, in der zweiten um Teamfähigkeit, in der dritten um Integrationsfähigkeit usw. Die Spieler sind überall in der Stadt unterwegs und kennen sich nicht.
Hilfe! Ich habe gerade im Fernsehen das Wort „Bratwurstpraline“ gehört.
Wertvoller Tipp von Andy Bonetti: Wenn Sie auf der Flucht sind, beispielsweise auf einer belebten Straße wie dem Ku’damm, dann werfen Sie einfach ein Bündel Geldscheine oder Münzen hinter sich. Es kommt zu einem Menschenauflauf und die Verfolger werden aufgehalten.
Hätten Sie’s gewusst? Johnny Malta kann auch zeichnen und Mundharmonika spielen. Man nennt das „multiplen Dilettantismus“.
P.S.: Wir arbeiten wirklich sehr gerne für Mister Bonetti. Und in meinem Alter kann man es sich auch nicht mehr aussuchen. Wir bekommen drei Mahlzeiten am Tag, jeder hat seinen eigenen Kellerverschlag zum Schlafen und für unsere Rente hat man auch vorgesorgt (9mm).
P.P.S.: Unverlangt eingesandte Manuskripte werden bei Bonetti Media rituell verbrannt. Die Asche wird ohne spürbare Anteilnahme in einer Plastikurne an den Absender zurückgeschickt.
Crosby, Stills, Nash & Young – Our House. https://www.youtube.com/watch?v=c7goifK_2qY

8 Kommentare:

  1. Für Heinz, falls er mal einen Hänger hat: https://www.youtube.com/watch?v=C8dqCQ2MHfQ Hoffentlich kann er Texte raushören.

    Kartoffelsack bei Sonnenaufgang muss ich üben. Die abgeknickte Tulpe kann ich schon.

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    1. Sehr gut. Ich übe gerade "Schnarchnase wartet auf Mikrowellenlasagne".

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    2. Avec le Pferd obendrauf. Das Video fand ich echt gut, habe es seit der Zeit, wo es auf MTV oder Viva aktuell war, nicht mehr gesehen.

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    3. Den Wärmflaschengruß habe ich mittlerweile auch perfektioniert. Geht ähnlich wie der Sonnengruß, nur dass man in der Abfolge mit dem Kopf auf einer Wärmflasche liegen bleibt.

      Video: Dürften dann ja über zwanzig Jahre gewesen sein. Aber: Es geht um den Text-Inhalt. Sag deinem Pralinski das, da muss er durch.

      Die Mit-Künstler-Mutter versucht uns übrigens gerade frühachtziger Ultravox nahezubringen. Sollte ja dein Gusto treffen (wenn ich mich korrekt erinnere).

      Ach so: erneut viel Spaß in Chemnitz. Bis du zurückkommst bin ich vermutlich, hoffentlich, auch wieder auf dem Damm.

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    4. Du bist unter dem Damm? Mach mich nicht schwach! Ich brauche dich - und zwar kerngesund. Jeden Tag nehme nehme ich an deinem Leben teil. Bist du gerade krank?

      P.S.: Ultravox forever!!! In den 80ern war ich Ultrafan - ich hab sie live gesehen!!

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    5. Im Moment arg angeschlagen. Zwei Tage hintereinander Ambulanz weil Sehstörungen und keine Luft sind nicht gar nichts (und die Idioten geben mir keine Antibiotika). Bei mir ganz oben steht ein Beitrag, der dokumentiert wie so eine Konsultation "abläuft", wir waren bedient. Wünsch mir Glück, dass mir irgendeiner einen vernünftigen Inhalator auftreibt, da gibt es so viel verschiedenes, dass man gar nicht weiß was taugt...

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    6. Ich wünsche dir alles Glück der Erde. Hoffentlich geht es dir bald besser und du bekommst einen Inhalator.

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  2. Sie machen tatsächlich Yoga ?
    Sollte dies der Realität entsprechen kann ich Sie nur beglückwünschen.
    Natürlich hätten Sie dann unter dem Spott der Restbevölkerung zu leiden, aber dafür können Sie auch wieder zum rückwärts Einparken den Rumpf anständig nach hinten drehen.
    Ach , Sie haben gar kein Auto ?
    ( Isch abe gar kein Auto )
    Egal, dann ist wenigstens Schuhe binden kein Problem mehr.

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