Samstag, 10. Mai 2025

Nobody’s Diary

 

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9. Mai, Brückentag in Berlin – und nur in Berlin. Ich sitze mit dem Wirt über drei Stunden auf der Terrasse meines Stammlokals, wir essen seine berühmten Kalbsbouletten und kippen uns dazu eine Flasche Chardonnay und eine Flasche Grauburgunder hinter die Binde. Die Sonne scheint und wir gehen alle wichtigen Themen dieser Welt bis hinunter in die 3. Liga durch. Kein anderer Gast ist da. Natürlich reden wir auch über Essen & Trinken. Er erklärt mir, warum er keine veganen und vegetarischen Gerichte auf seiner Karte hat. Das würde ein bestimmtes Publikum anziehen, das vermutlich auch nach Früchtetee statt nach seinen über dreihundert hervorragenden Weinen fragen würde (neulich hat er einem Stammgast einen Château Lafite Rothschild für 2000 Euro serviert). Sehr sympathisch, hier fühle ich mich wohl. David Garrett kommt vorüber und grüßt, Jan Böhmermann war neulich mit Hajo Schumacher hier – B-Prominenz im Vergleich zum Literaturjuwel Bonetti. Beim Späti hole ich mir auf dem Heimweg noch drei Flaschen Bier und der Verkäufer begrüßt mich mit „Hallo, mein Lieber“. Ich weiß gar nicht, was man gegen Berlin haben kann.

Das Konklave in Rom war wie Las Vegas: Was im Konklave passiert, bleibt im Konklave.

„Ghettofist“ ist in Deutschland unpassend. Wir sagen „Vorstadtfäustchen“.

Die Linke schließt eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Danke für die Info. Ich hatte schon Angst, eine Art Montessori-HJ marschiert demnächst durch meine Straße.

Warum sagt man, Männer seien schwanzgesteuert? Wir haben einen Joystick.

Ich habe mich gestern mit zwei Freunden den ganzen Tag vor den Supermarkt gesetzt, genau auf der Stelle, wo sonst die alte Bettlerin sitzt. Sie hat ganz schön blöd geguckt, als sie uns gesehen hat. Das wird ihr hoffentlich eine Lehre sein.

Wenn ich bei Lieferando Wein oder Bier bestelle, öffnet sich ein Fenster, in dem u.a. zu lesen ist „Du stehst nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss“. Leute, das ist doch total unrealistisch! Das klicke ich nicht an!

Hätten Sie’s gewusst? Mathias Döpfner hat sich aufgrund seiner Solidarität mit Israel beschneiden lassen.

Den Begriff “krankfeiern” gibt es auch nur in Deutschland, oder?

Was wurde eigentlich aus dem Deutschen Reichsausschuss für Leibesübungen?

Alle Kanzler, die ich bewusst wahrgenommen habe (also ab Fluppenkaiser Schmidt), fand ich beschissen. Bin ich zu wählerisch?

Wenigstens in einer Tabelle ist Mainz 05 auf Platz 1 und sogar auf Platz 2, bei den Verwarnungen und Platzverweisen. Kohr: 11 x Gelb, 1 x Rot; Amiri: 7 x Gelb, 1 x Gelb-Rot, 1 x Rot. Bei Rot und Gelb-Rot liegt der BVB mit 6 x vor Mainz und Leipzig (je 5 x).

8 Kommentare:

  1. "Hätten Sie’s gewusst? Mathias Döpfner hat sich aufgrund seiner Solidarität mit Israel beschneiden lassen."
    ... das nennt sich nicht "beschneiden" lassen.
    Beim Mattes wars damals ne Lobotomie. Schnippschnapp ja, aber weiter oben.
    vorhautliebend, ein Freund

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    1. Ohne Lobotomie kein Job bei Springer.

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    2. Es war eine großartig verlaufende Gehirntransplantation.
      Döpfner bekam das Gehirn von Evelyn Burdecki, sie läuft jetzt ohne Gehirn rum.

      Beiden merkt man den Eingriff überhaupt nicht an.

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    3. War ein Wassersommelier anwesend ? Manchmal muss man ja neutralisieren....

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  2. Es soll derzeit sogar ein Blockbuster mit dem Titel "Döpfners Liste" gedreht werden, der siegreichen Kampf des Springer-Vorstandsvorsitzenden gegen die Nazis vom deutschen Finanzamt thematisiert.

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    1. Profi-Nuschler Til Schweiger wird Döpfner spielen.

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    2. Wie hast du das erraten? Und Dieter Hallervorden spielt Friede Springer, ein Brillenkaiman (oder ein Bartäffchen) spielt Kai Diekmann und eine Schale verfaultes Obst (Sorte egal) spielt Julian Reichelt.

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    3. Bonetti Media erwartet nächste Woche das Exposé.

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