Donnerstag, 8. Mai 2025

Gefangen in der dystopischen Merzokratie


Blogstuff 1114

„Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen. Wie fühlen Sie sich heute? Danke, dass Sie sich für Bonetti Media entschieden haben. Wir starten den Blogstuff direkt im Anschluss an diese verlogene Begrüßung, die uns alle jeden Tag viel Zeit kostet.“

Heute ist in Berlin ein Feiertag, die Geschäfte sind geschlossen. „Wegen achtzig Jahre Wiedervereinigung“, wie der junge Kassierer an der Aldi-Kasse einer Kundin erklärte.

Die Meistermannschaft der letzten Saison zerfällt. Trainer Xabi Alonso geht zu Real Madrid, die Bayern wollen Wirtz, Schick und Tah kaufen.

Seit zehn Jahren trage ich eine kaputte Uhr an meinem rechten Handgelenk. Das ist meine Art, gegen die Gesellschaft zu protestieren.

Welche Supermächte haben wir nach dem Kalten Krieg bekommen? Eine postdemokratische Autokratie, eine postsowjetische Autokratie und einen kommunistischen Kapitalismus, der die Welt mit seiner billigen Plastikscheiße überschwemmt. Krieg statt Frieden in Europa. Das hatte ich mir 1990 ganz anders vorgestellt.

Carrie Fisher starb 2016, spielte danach aber noch in vier Filmen mit. Ich mag die moderne Technik. Dieses Blog gibt es mindestens bis 2225, weil die KI einfach weiter irgendwelchen Mist schreiben wird.

Holgi war mal in einer richtig harten Spezialeinheit, den Cyber Fightern von Obi (EDV-Abteilung). Er hat Muskeln wie Pastewka. Mit der spielerischen Eleganz eines samoanischen Turmspringers legte er als Doppelagent im Auftrag des albanischen Geheimdienstes Steckdosen in Hauptschulen lahm (wird nicht fortgesetzt).

Die Menschen in Rio mögen auf das Meer und die Copacabana stolz sein, aber in Wilmersdorf haben wir einen fragwürdigen Schlammtümpel namens Fennsee. Das muss reichen.

Holgi duscht aus ökologischen Gründen nicht mehr, er wischt sich die schlimmsten Stellen mit Erfrischungstüchern ab, die man bei McDonald’s zusammen mit dem McRib bekommt.

Es heißt immer, ein Mensch wird nach seinen Handlungen beurteilt und nicht nach seinen Worten. Handelt ein Mensch, der den ganzen Tag liest und schreibt?

Musiktipp: „Eisgekühlter Bommerlunder“, eine Arie aus Verdis „Ricotta“

Regierung Merz: Jetzt wird der eingetrocknete Rotz von 16 Jahren Kohl noch einmal als politisches Programm aufgewärmt.

„Wo wir uns Küsten”. Vom Tourismusverband Schleswig-Holstein abgelehnt. War ja klar.

„Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag und freue mich auf Ihren nächsten Besuch.“

Als wär's das letzte Mal

10 Kommentare:

  1. Tja, heutzutage haben die meisten jungen Menschen eben keinen Schimmer mehr von Geschichte. Obwohl der junge Mann an der Aldi-Kasse nicht gar so weit daneben lag: seit dem Anschluss Österreichs sind 87 Jahre vergangen. Aber bald darauf kam der fiese Russe und riss auseinander, was da zusammengewachsen war, nur ein paar Jahre, nachdem er seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen unser friedliebendes Großdeutschland begonnen und gewonnen hatte. Angeblich zwecks Entnazifizierung, aber solche faulen Ausreden kennen wir ja aus der jüngeren Vergangenheit.

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  2. Eine hohle Nuss, dieser Aldi-Kassierer.

    Heute feiern wir 500 Jahre Grundgesetz.
    Natürlich nur die Berliner, denn nur dort gilt es .

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    1. Grundgesetz? Im ganzen Bundesgebiet gilt das Bonetti-Gesetz, in Bayern das Standrecht.

      Make Andy Great Again.

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  3. PS.
    Dass du dir das alles "1990 ganz anders vorgestellt" hast, liegt daran, dass du nicht wie ich sechs lange Jahre im Schulfach Staatsbürgerkunde indoktriniert wurdest. Wär es so gewesen, und hättest du gut aufgepasst, dann hättest du schon damals gewusst, wie "hässlich eine Welt aussehen wird, in der das kapitalistische Lager gesiegt hat". (Gedächtniszitat Frau M., meine letzte Staatsbürgerkunde-Lehrerin, 1991 aus dem Schuldienst entfernt, u.a. wegen IM-Tätigkeit für die Stasi, später sehr erfolgreich als selbstständige Immobilienmaklerin)

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    1. Dafür hatte ich einen Lehrer, der uns erklärt hat, dass Hitler die Autobahnen gebaut hat. Im Erdkundeunterricht hing eine große Wandkarte mit Deutschland in den Grenzen von 1937, an einigen Stellen war klein zu lesen "z.Z. polnisch besetzt" und "z.Z. sowjetisch besetzt".

      Natürlich haben sich am Ende mal wieder die Rechten gegen die Linken durchgesetzt. Das ist eine alte teutonische Tradition.

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  4. "Jetzt wird der eingetrocknete Rotz von 16 Jahren Kohl noch einmal als politisches Programm aufgewärmt."
    Das wird so nicht funktionieren. Der alte Rotz muß zuvor noch mit Rotwein verdünnt werden.
    (bin gespannt, ob Bonetti dieses tolle Wortspiel mitbekommt)
    Prost, ein Freund
    P.S. diese entzückenden Holgi-Fingerübungen — bitte mehr davon.

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    1. Wenn der Rotwein wenigstens noch rot wäre. Aber seit der Schröder/Hartz-Regierung ist es wohl eher Fanta (Achtung, Wortspiel!).

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  5. "(Achtung, Wortspiel!)"
    ... nachdenkt, grübel ............................... hat keinen Sinn — zu doof.
    Ich nehme den Publikumsjoker
    ein Freund

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  6. Bei Kohl gab es wenigsten ordentliches Essen und Wein. War nicht alles schlecht.
    Dem Sauerländer sieht man doch schon an , dass es nur zu Knäckebrot und Leitungswasser reicht.

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    1. Kohl hatte seinen Pfälzer Saumagen, Schröder die Currywurst, Merkel ihre Kartoffelsuppe und Scholz Doppelkorn auf Cum-Ex. Was wird Merz seinen Gästen zukünftig servieren? Da wäre Potthucke, ein Kartoffelteig, der mit Fleisch gefüllt und gebacken wird. Die Antwort des Sauerlands auf Haggis. Und ein ungenießbares Brot namens Pumpernickel. Dazu gibt’s Warsteiner oder Veltins.

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