Montag, 23. Oktober 2023

Draußen vor der Stadt

 

Weit draußen vor der Stadt liegt eine verlassene Unternehmenszentrale. Stahl, Glas, zwanzig Stockwerke. Ich hatte sie zufällig auf einer Wanderung entdeckt. Niemand verlässt heute noch die Stadt, jeder geht in seiner Wohnung auf einem Laufband und hat eine Datenbrille auf.

Nun stehe ich mit Professor Rüblein, Spezialist für die Archäologie der Spätmoderne, und seinem stummen Gehilfen, dem hünenhaften Gorgo, vor dem imposanten Bauwerk, das sich aus der nordhessischen Steppe erhebt. Wir stellen fest, dass es keinen Eingang in das Gebäude gibt. Gorgo löst das Problem mit ein wenig Sprengstoff.

Im Erdgeschoss finden wir nur lange Gänge, an denen leere Büros liegen. Auch in den anderen Stockwerken sieht es nicht anders aus. Im zwanzigsten Stockwerk gibt es einige Konferenzräume und ein riesiges Chefbüro, in dem das gemalte Porträt eines alten Mannes in einem grauen Dreiteiler hängt.

Wir beschließen, uns die Räume noch einmal genauer anzusehen, nachdem der Professor festgestellt hat, dass Innen- und Außenmaße nicht übereinstimmen. Tatsächlich finden wir in Wandschränken Geheimtüren, die in labyrinthartige Gänge führen, die wiederum ins Nichts führen. Wir sind ratlos.

Was wir nicht wissen: Hinter dem Fahrstuhlschacht ist eine Gruft verborgen, zu der es keinen Einlass gibt. Hier ruht der Sarkophag des Unternehmensgründers. Alle Bauarbeiter wurden nach Fertigstellung des Gebäudes getötet.

  

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