Blogstuff 857
Seit
dem Sieg gegen die Bayern am 22.4.23 hat Mainz kein Bundesligaspiel mehr
gewonnen. Uli Hoeneß muss eine 05er-Voodoopuppe haben, auf die er an diesem Tag
eingestochen hat.
„Empfehlung“
auf dem griechischen Späti-Wein: „Bestens geeignet in geselliger Runde, zum
‚So-Trinken‘, passt aber auch zum Dessert als Aperitiv oder Digestiv.“ Ein
Aperitiv zum Dessert, so so. Herrliches Geblubber.
1789:
die Romantik der Revolte. 1917: Lenins verplombter Zug. Der Kommunismus kommt
in einer Konserve. Im Gepäck: die Gehälter der Revolutionäre. Der Kapitalismus
strahlte damals im herrlichsten Rot.
Als
ich mein Haus plante, ging es mir um zwei Dinge: lange Wege vermeiden, keine
überflüssigen Flure bauen. Als ich dieses Problem gelöst hatte, überlegte ich,
welches Zimmer ich am häufigsten benutzen würde. Viele Menschen würden sich für
das Wohnzimmer entscheiden, mein Favorit war das Schlafzimmer. Lesen, Musik
hören, fernsehen, dösen, schlafen oder einfach mal nichts tun. All das kann man
im Bett am besten machen. Also ließ mich mir einen zwölf Quadratmeter großen
Fahrstuhl anfertigen, in dem ein großes Bett stand, ein Fernseher und eine
Stereoanlage. So konnte ich von Zimmer zu Zimmer fahren, auf jedem Stockwerk
eins. Küche, Bad, Wohnzimmer, Arbeitszimmer, überdachte Terrasse. Im
Erdgeschoss waren ein Ankleidezimmer und die Haustür, im Keller die
Heizungsanlage und die Haustechnik.
Mein
Großvater war ein Kriegsheld. Kurz vor der Kapitulation bekam er noch eine
Armbinde der judäischen Volksfront und eine Panzerfaust. Als er die richtigen
Soldaten gesehen hat, die ihm von der Front entgegenkamen und keinen Bock mehr
hatten, warf er die Panzerfaust in den nächsten Graben. Die Amerikaner fanden
ihn mit seinen Kameraden in einem Weinkeller am Rhein. Hätte er die Armbinde
auch weggeworfen, wäre er vielleicht als Knecht durchgegangen. Aber so
verbrachte er ein Jahr als Kriegsgefangener In Frankreich. Dann eineinhalb
Jahre, schließlich zwei Jahre. In seinen Erzählungen am Mittagstisch wurde die
Gefangenschaft immer länger und das Essen immer schlechter. Am Ende war es ein
Teller heißes Wasser mit einem einzelnen Krautblatt darin. Es ist mir bis heute
unbegreiflich, warum sie ihm das heiße Wasser nicht direkt in die hohle Hand
geschüttet haben.
Freiherr
Maximilian von Bonetti lädt alle interessierten Künstler am nächsten Sonntag zu
einem neopathetischen Salon in seine Villa ein.
Bei X
kann man jeden Tag lesen, wie auch Amateure mühelos das BILD-Niveau erreichen.
Früher
nannte sich die Oberschicht „die bessere Gesellschaft“. Kann man sich nicht
ausdenken.
P.S.:
Gestern wurden nur die Uhren umgestellt, nicht die Zeit.
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