Großbritannien gehört zu meinen liebsten Reiseländern. Ich denke an den menschenleeren Hafen eines winzigen Nestes namens Porlock Weir, an dessen steinigem Strand keine Kinder spielen und keine quietschbunten Konfettimenschen Badetücher mit dem Logo einer zynischen und verlogenen Söldnertruppe der Premier League ausbreiten. Ich denke an Pubs und Regen. Dieses Land ist so hässlich, kalt und feucht wie die Muschi einer fünfzigjährigen Teilzeitnutte – und selbst das bisschen Schminke in London hilft nichts gegen diesen Eindruck. Ich habe so viele großartige Momente der Hoffnungslosigkeit in diesem Land erlebt, an die ich mich immer wieder gerne erinnere.
Was verliert Europa mit dem Brexit? Nichts, denn Großbritannien bleibt europäisch. Was verliert die EU mit dem Brexit? Nichts, denn Großbritannien hatte in der europäischen Innenpolitik nie eine große Bedeutung. Seine Größe als „Empire“ bezog es aus seinen Eroberungen in Übersee, wo die kleine Seefahrernation (1750: sechs Millionen Einwohner, das entspricht einem Viertel der damaligen französischen bzw. russischen und einem Drittel der damaligen deutschen Bevölkerung) diverse Naturvölker massakrierte oder versklavte (Afrika, Nordamerika, Ozeanien) und in unterentwickelten Regionen lokale Differenzen und Schwächen geschickt ausnutzte (Süd- und Ostasien).
Natürlich ist es traurig, dass die Briten die EU verlassen – auf der anderen Seite kann man sie zu dieser Entscheidung aber auch beglückwünschen. Dazu habe ich mich gerade gestern ausführlich geäußert.
Schickt uns eine Karte, wenn ihr draußen seid. Ist es hart? So wie in der Schweiz, in Norwegen oder Island. Ist es gefährlich, wenn man sein lächelndes Großmütterchen auf dem Geldschein hat?
Royal Scots Dragoon Guards – Amazing Grace. https://www.youtube.com/watch?v=M8AeV8Jbx6M
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AntwortenLöschenDu kommst übers Jahr sicher auf rund tausend Druckseiten Leserbriefe, oder? Respekt.
LöschenIch wünsche mir diese Energie für den Klassenkampf, den du aus dem Untergrund führen wirst. ;o)))
Kleiner Spaß. Nicht böse sein, Genosse.
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LöschenIn Schweppenhausen brauchen wir den Untergrund zum Weinanbau. Nur Ignoranten behaupten, dass Alkohol keine Lösung sei ;o)
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LöschenBrexit-Britain als Sehnsuchtsort der globalisierungsmüden Linken. Ebenso der regulierugnsmüden Neoliberalen und der isolationistischen Nationalen. Ich habe eine Vermutung, welche Gruppe sich freuen kann.
AntwortenLöschenNorwegen, Island, Schweiz: Das ist EWR/EFTA. Norwegen und Island sind im Gemeinsamen Markt, gegen den sich die Brexiter so vehement wehren. Ich weiß, das ist alles kompliziert und langweilig, aber wenn man's ernsthaft diskutieren will, muss man schon ein bisschen genauer hinsehen. Ich gebe zu: In deutschsprachigen Medien wird man dazu ähnlich wenig nützliches finden wie in den englischsprachigen.
Und jetzt gerade das UK, das neoliberales U-Boot in der EU war, als Querulanten anzusehen, der aus dem Wirtschaftsclub EU rausgeekelt werden soll. Naja, warum nicht. Und warum hat es die EU jetzt so eilig? Interessante Frage, die Antwort ist auch interessant. Aber das Thema ist ja eher Projektionsfläche für eigene Vorstellungen.
Wann tritt endlich Schweppenhausen aus dem Völkergefängnis Rheinland-Pfalz aus.
Ihr Franken-Unterdrücker aus Bayern, die ihr aus Bamberg ein neues Aleppo machen wollt, müsst uns Hunsrückern gerade Ratschläge geben! Wir lösen die Sache italienisch, d.h. wir zahlen keine Steuern und belügen die Obrigkeit, wo es nur geht.
LöschenUK: Da wird's doch auf eine Binnenmarktlösung hinauslaufen, also à la Schweiz oder Norwegen. Die EU (+ Labour) drückt nur ein bisschen auf die Tube, weil die May-Regierung hier Prozessverschleppung betreibt, wie es ein Jurist vermutlich nennen würde.
Ich für meinen Teil plane eine Schottlandreise - das allerdings schon seit vierzig Jahren. Aber ich werde hinkommen ... Versprochen! Mein letzter Reisetraum, alle anderen Ziele habe ich erreicht.
Die Norwegenlösung wird gerade heftig bekämpft, wer sie vorschlägt, ist ein Volksverräter. Nachvollziehbar, da auch bei der Norwegenversion Zahlungen an die EU geleistet werden müssen, EU-Recht umgesetzt werden muss und der EFTA-Gerichtshof letztzuständig ist - alles Dinge, die Brexiteers nicht wollen.
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LöschenDas Schöne ist ja, dass die Brexiteers im Parlament in der Minderheit sind. Sie werden sich am Ende auf einen Kompromiss einlassen müssen. Die Schweiz z.B. muss auch ständig EU-Normen umsetzen, um im Geschäft zu bleiben, hat aber keinen Einfluss auf die Aushandlung der Normen.
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LöschenBonetti: Das Parlament hat gestern mit großer Mehrheit für den Art.50 Antrag gestimmt, May soll nur einen Plan vorlegen. Das Parlament darf dann dem Deal am Schluss zustimmen, das ist dann aber take it or leave it.
LöschenHerr Satire: Ich schreib mal wieder bei mir dazu, das ist zu ausführlich für den Kommentarbereich.
ich hab mal 1977 am strand von brighton mit meinen beiden vollzeitkumpeln karlos und schnaat die ganze nacht unter einem falschrum liegenden fischerboot verbracht aber da kräht kein hahn nach.
AntwortenLöschenIhr Schlingel habt doch wieder Drogen genommen, oder? Los, erzähl schon.
Löschendas war alles. ich sag ja, da kräht kein hahn nach.
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