Donnerstag, 7. September 2023

Nach dem Verbot

 

Es ist Mitternacht. Die Lagerhalle am Hafen ist voller rostiger Fässer, Schrott und leerer Paletten. Sie wird seit vielen Jahren nur noch zu einem Zweck benutzt: zwielichtige Deals.

Don Klops wartet mit seinen Männern in der Mitte der Halle. Sein Adlatus, alle nennen ihn nur „die Partyfrikadelle“, steht mit einem Aktenkoffer neben ihm. Dazu drei eisenharte Jungs mit automatischen Waffen. Mit diesen Leuten legt man sich besser nicht an.

Eine gepanzerte Limousine rollt langsam in die Halle und bleibt zwanzig Meter vor Don Klops stehen. Ein Mann mit schwarzem gegeltem Haar und Sonnenbrille steigt aus. Dann seine beiden Leibwächter mit Pumpguns. Auch er hat einen Aktenkoffer.

„Sind wir im Geschäft?“, fragt er.

Don Klops antwortet: „Wenn du die Ware hast.“

Der Dealer kommt näher und öffnet den Koffer.

Don Klops nimmt eine Probe aus dem Koffer und knetet sie. „Das ist Frischfleisch. Verabredet war Dry Aged.“

„Du kannst es kaufen oder es bleiben lassen.“

Im Hintergrund hört man, wie Männer ihre Waffen durchladen.

„Na gut.“

Don Klops öffnet seinen Aktenkoffer. Sauber gebündeltes Geld.

Plötzlich schallen Schreie durch die Halle. „Waffen runter! Polizei!“

Ein SEK stürmt in die Halle. Wenige Sekunden später liegen die Gangster gefesselt auf dem Boden und die Rindersteaks werden sichergestellt.

***

Was ist passiert? Am 1. Oktober hat die linksgrün versiffte Bundesregierung ein totales Fleischverbot erlassen. Sämtliche Metzger, Schweinezüchter und Hühnerbarone wurden in Lagern interniert. Die gesamten Fleisch- und Wurstvorräte der Supermärkte wurden beschlagnahmt. Seither lebt Deutschland vegan. Aber es hat nicht lange gedauert, bis die kolumbianische Mafia das neue Geschäftsfeld entdeckt hat. Seither kommen Steaks und Chicken Wings aus Südamerika.     

Auch in anderen Ländern haben findige Händler das heimliche Bedürfnis der Deutschen nach Fleisch entdeckt. Gänsestopfleber wird in Kondome verpackt und geschluckt. Dann fahren die Kuriere über die Grenze. In Spanien und Italien werden All-inclusive-Angebote speziell für Deutsche zugeschnitten. In Clubs kann man den ganzen Tag Fleisch essen, so viel man viel. So mancher Urlauber wurde bei der Einreise nach Deutschland mit einem Bifi im Hintern erwischt.

Am Kotti gibt es kein Heroin mehr, aber Bierschinken. Vierzig Euro für hundert Gramm. Die Vietnamesen am Ostkreuz verkaufen gefälschte „ungarische“ Salami. In Bayern hat sich der Widerstand bereits im Untergrund organisiert, sie nennen sich Weißwurst-Résistance. Friedrich Merz fliegt in seinem Privatjet nach Paris, um Ente zu essen. Ich rieche Menschenfleisch.

 

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