Stanley
Knocklebumper biegt in seinem Savage DC mit brandneuen Weißwandreifen von der Old
Fart Lane in einen Hinterhof ein. Er drückt die Zigarette im Aschenbecher aus
und geht in sein Büro.
Knocklebumper
ist Privatdetektiv. Im Augenblick laufen die Geschäfte nicht so gut, daher muss
er ohne Sekretärin auskommen. Er setzt sich an seinen Schreibtisch und zieht
die unterste Schublade auf. Hier hat er seinen Bourbon deponiert. Er gönnt sich
einen tiefen Zug aus der Flasche und zündet sich eine neue Zigarette an.
Da
betritt eine kurvenreiche Blondine sein Reich. Er bietet ihr eine Zigarette an
und gibt ihr Feuer. Auch den doppelten Bourbon without the rocks verschmäht sie
nicht. Sie erzählt von ihrem Mann, der sie umbringen will. Sie rauchen und
trinken.
Wenig
später sitzt Knocklebumper wieder in seinem Auto und beobachtet ein Haus. Er
raucht und trinkt. Durch die Scheibe des Wohnzimmers sieht er den Mann seiner
Mandantin. Er raucht und trinkt.
Abends
ist Knocklebumper in seiner Stammkneipe. Alle rauchen und trinken. Manche haben
vier Gläser vor sich stehen und rauchen sieben Zigaretten gleichzeitig. Es ist
die Zeit, als Krebs und Leberzirrhose noch nicht erfunden sind. Keiner macht
sich Sorgen. Man stirbt in Schießereien und Kriegen.
Genau das frage ich mich auch manchmal an Feiertagen oder Wochenenden: keine News heute, weil die Redaktion frei hat. Somit ist nur was los in der Welt, wenn der Journalist Produzieren muss. Eigentlich ist also gar nichts los und es passiert auch nichts.
AntwortenLöschenDie Nachrichtenagenturen und Pressestellen produzieren jede Menge Stoff, da greift man sich einfach mal was raus, notfalls eine Mann-beißt-Hund-Story.
LöschenEs fehlt die gemeinsame Fluppe mit der Blondine, nach getaner Arbeit.👮♂️
AntwortenLöschenIn der Super Short Story ist noch viel Platz für die Phantasie des Lesers ;o)
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