Dienstag, 16. Februar 2016

Warum man sich die sogenannten Leitmedien abschminken kann

„Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die nicht hingehen müssen.“ (Erich Maria Remarque)
„Muss man nicht – salopp gesprochen – das Völkerrecht auch mal Völkerrecht sein lassen?“ (Dietmar Hipp, SPON, am 3.12.2015 zur deutschen Beteiligung am Syrien-Krieg; einen Tag später wurde im Bundestag der Kriegseintritt beschlossen)
Die deutschen Medien verkaufen uns den kompletten Krieg auf dem geistigen Niveau eines Kasperle-Theaters. “Der Russe” ist das böse Krokodil, der brave deutsche Michel hängt an den Rockschößen der guten Großmutter aka Mutti Merkel – und der Ami ist der Held: Kasperle. Er darf das Krokodil auf den Kopf hauen und alle Kinder / Leser klatschen. Was für ein Trauerspiel.
So muss die DDR gewesen sein. Es reichte, wenn man das Neue Deutschland las, der Rest der Medien brachte ohnehin den gleichen Mist. Wer erinnert sich an die achtziger Jahre, als taz und FAZ noch unterschiedliche Meinungen vertreten haben, ebenso ZEIT und WELT – und BILD und SPIEGEL noch nicht zu SPIEGELBILD (Danke an Rudolf Stumberger für diese Wortschöpfung) geworden waren? Eine große Koalition der Propagandamaschinen, was für ein Armutszeugnis stellen wir uns mit dieser Medienlandschaft selbst aus …
P.S.: Oder hat RTL seine Finger im Spiel? Gute Zeiten, schlechte Zeiten, gute Bomben (wir), schlechte Bomben (alle anderen), gute Enthauptungen (Saudi-Arabien), schlechte Enthauptungen (IS).
„So läuft der Unterschied zwischen traditionellen und modernen Lügen im Grunde auf den Unterschied zwischen Verbergen und Vernichten hinaus.“ (Hannah Arendt: Wahrheit und Politik)
„Die ausschweifendste Idee, die in dem Kopf eines Politikers entstehen kann, ist die, zu glauben, dass es für ein Volk genüge, mit bewaffneter Hand bei einem fremden Volk einzubrechen, um es zu zwingen, seine Gesetze und seine Verfassung anzunehmen.“ (Maximilien Robespierre: Rede gegen den Krieg, 1792)
„Washington und seine Alliierten bleiben bei dem bewährten Prinzip, dass Demokratie nur akzeptabel ist, solange sie sich strategischen und wirtschaftlichen Zielen unterordnet.“ (Noam Chomsky)

1 Kommentar:

  1. Und einen Karl Kraus, der "den Untergang der Welt durch schwarze Magie" - (nämlich die der Druckerschwärze)- dokumentierte, haben wir auch nicht.

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