Freitag, 9. Januar 2015
Charlie Hebdo lebt!
Jetzt kläffen sie wieder. Wir müssen Härte zeigen. Wir brauchen die Todesstrafe. Keine Toleranz. Und der komplette Islam passt sowieso nicht zu uns. Wir müssen die offene Gesellschaft und unser friedliches Zusammenleben verteidigen – indem wir die Türen schließen und zu den Waffen greifen.
Damit wären wir bei der Zero-Tolerance-Politik der Amerikaner. Sie haben ihr Land in einen Polizeistaat verwandelt und führen wahllos gegen andere Länder Krieg, sind aber trotzdem zu ängstlich, Mohammed-Karikaturen zu zeigen. In den US-Medien erscheinen sie verpixelt. Wenn das unser politisches Reiseziel sein soll, haben die Terroristen gewonnen. Nicht nur gegen die USA, sondern auch gegen Europa.
"Hoffentlich killen sie die Typen bei der Festnahme", lese ich im Blog einer Frau, die hauptsächlich zu den Themen Mode und Erotik schreibt - genau dahin wollen sie uns kriegen. Und wieder gibt es zwei Märtyrer mehr. Bonnie und Clyde in der salafistischen Variante. Diese verblendeten Fanatiker werden sich vermutlich selbst das Licht ausknipsen, wie die Jungs vom NSU.
Was ist zu tun? Keep a stiff upper lip! Wir sind die Mehrheit, wir bestimmen den Kurs dieser Gesellschaft. Die nächste Ausgabe von "Charlie Hebdo" erscheint in einer Auflage von einer Million Exemplaren. Das wird vermutlich nicht reichen. Überall (außer bei den Amis) erscheinen Mohammed-Karikaturen. Und selbst der kleinste Briefträger und die schüchternste Fleischereifachverkäuferin zeigen Flagge und solidarisieren sich im Internet. Je suis Charlie. Je suis Kiezschreiber und ich pfeife auf die Götter dieser Welt und ihre Propheten. Falls es tatsächlich einen Gott geben sollte, braucht er sicher keinen impotenten Schulabbrecher mit Kalaschnikow zu seiner Verteidigung.
Es ist ein alter Judo-Trick, den mir mal ein Freund erklärt hat: Lass die Aggression des Gegners an dir vorbeilaufen, tritt im letzten Augenblick einen Schritt zur Seite. Die Redaktion von „Charlie Hebdo“ wird mit neuen Karikaturisten besetzt werden. Erst wenn keiner mehr den Mut hat, die leeren Plätze in der Redaktion zu besetzen, wenn niemand mehr zur spitzen Feder greift, wenn alle von Hass zerfressen sind und Krieg wollen - dann haben wir verloren. Bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg. „Charlie Hebdo“ war noch nie so lebendig wie in diesen Tagen. Der Hass von ein paar hundert Terroristen wird sich in den sanften Weiten des altehrwürdigen Abendlands totlaufen …
So – und jetzt darf gelacht werden:
Unterhalten sich zwei Ärzte. Meint der eine: “Stell Dir vor, heute haben wir einen Salafisten rein bekommen, der hat alles: Syphilis, Aids, Herpes, Cholera, Hepatitis, Ruhr…” Der zweite Arzt: “Und was bekommt er von Euch?” Sagt der erste Arzt: “Morgens bekommt er Toast, zu Mittag eine Pizza und am Abend ein Omelette.” Darauf der zweite Arzt: “Wie? Und, das hilft?” Der erste Arzt: “Nein, aber das geht unter der Tür durch!”
Manfred Mann`s Earth Band – Joybringer. http://www.youtube.com/watch?v=ThSIVW6eb58
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen