Montag, 12. September 2016

Interna

Bei Bonetti Media unterschreibt jeder Mitarbeiter eine Vereinbarung, dass keine Informationen nach außen dringen. Es drohen hohe Strafzahlungen. Niemand darf erfahren, wie es im Inneren des Unternehmens aussieht und was dort passiert.
Jeder trägt ein dunkelrotes T-Shirt mit einem weißen B auf der Brust.
Besprechungen mit Bonetti finden in einem Raum aus Glaswänden statt, der „Aquarium“ genannt wird. Es heißt, das Glas sei kugelsicher. Dort hält Bonetti Hof.
Man feiert hier keine Geburtstage, sondern den „Bonettiversary“, den Jahrestag seiner Einstellung. Dann bekommt man Geschenke von Kollegen und der Geschäftsleitung.
Die ersten sechs Wochen im Unternehmen sind ein Bootcamp, es ist wie beim Militär. Man wird auf die Unternehmensphilosophie eingeschworen und die Arbeitskultur bei Bonetti Media.
Häufig wird an sieben Tagen die Woche gearbeitet. Es gibt aber feste Besuchszeiten für die eigene Familie. Erwartet werden mindestens zwei Seiten Text pro Tag.
Es gibt eine eigene Posterpresse bei Bonetti Media. In den Gängen hängen Plakate mit Aufschriften wie „Sei anders“, „Wir schaffen das“ oder „Jeder Tag ist Kampftag“.
Neben dem Grundgehalt (Hartz IV-Satz) gibt es Boni und Unternehmensanteile.
Ziel des Unternehmens ist es, dass alle Menschen auf der Welt nur noch Bonetti lesen. Alle anderen Medienunternehmen sind die natürlichen Feinde von Bonetti Media und müssen eliminiert werden.
So wie Airbnb die Hotels überflüssig machen will und Uber die Taxis, will Bonetti die Konkurrenz im Mediensektor überflüssig machen. Alle Informationen, die der Mensch benötigt, aus einer Hand: Bonetti Media.
Die Inhalte, die Bonetti Media produziert, funktionieren wie eine Echokammer. Der Leser fühlt sich jeden Tag bestätigt. Deswegen gibt es spezielle Inhalte für alle Gruppen. Wer zum Beispiel einen Bonetti-Krimi kauft, bekommt weitere Krimis geliefert, wer Sportinformationen anklickt, bekommt weitere Informationen aus diesem Bereich angeboten.
Bonetti – das ist legales Crack. So lautet das Motto der Unternehmensleitung.
http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2016-09/facebook-bericht-insider-hack-antonio-garcia-martinez-chaos-monkey/komplettansicht

8 Kommentare:

  1. Wollt schon sagen, sicher dass du nicht über irgendeine Datenkrake statt den ernsthaften Literaturbetrieb schreinst.. äh schReibst?! Oder musst du das schreiben, damit das fette Riesenbaby dich nicht doch verstrahlt oder wegbombt oder was auch immer?

    (Witze darüber, dass das Ding hier auf Google läuft überlasse ich anderen. Außerdem ist WP wahrscheinlich auch alles außer unbescholten.)

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    1. Ich mache jetzt mit dem Bloggen ernst und will bis Weihnachten Milliardär sein wie dieser Suckerborg!

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    2. https://www.youtube.com/watch?v=2WEHPmlBmpo

      Hinklicken (!!!), sonst kapierst du's nicht. Ich wär so gerne Millionär von Die Prinzen ginge auch, aber das ist wehleidig.


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    3. Mein Manager erledigt demnächst auch diesen Blog für mich ;o)

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  2. Ist wie bei Microsoft, Amazon u.a. Konzernen.
    Habt ihr auch gemeinsamen Frühsport, und tägliche Zusammenkünfte, bei denen die Firmenziele beschworen werden?

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    1. Wir singen um sechs Uhr in the morning vor der Firmenflagge die Bonetti-Hymne, bevor es die erste Schüssel Reis des Tages gibt (weitere Rationen sind von der Arbeitsleistung abhängig).

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    2. Frühsport, Alter, Frühsport.
      Nur in einem gesundern Körper haust ein .... Geist.

      Gesunde werden nicht so oft krank, wie Übergewichtige, Ungelenkige, Raucher, Trinker.

      Bonetti muss schwer aufpassen, was er da alles einstellt und durchfüttert.

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    3. In meinem Alter gilt es als Sport, wenn ich vom Fernseher zum Kühlschrank und zurück schlurfe!

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