Wenn es um den wichtigsten Unterschied im historischen Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus, zwischen Ost und West geht, wird vieles ins Feld geführt: Irgendwelche Wirtschafts- und Sozialordnungen, die von unterschiedlichen Bürokratien ausbaldowert wurden, der Stand der Computerspieltechnik, die Zahl siegreicher schnurrbärtiger Speerwerferinnen oder irgendwelche Scheißargumente, die sowieso keiner hören will. Warum der Osten wirklich verloren hat, wurde mir bei meiner ersten Reise hinter den sogenannten „Eisernen Vorhang“ Anfang der Achtziger deutlich. Wir hatten am Grenzübergang Friedrichstraße 25 DM in Ostgeld tauschen müssen und mit dem Spielgeld ging es dann in Kneipen und Restaurants, um es wieder auszugeben. Und irgendwann hast du einfach zu viel gefressen und gesoffen, dann gehst du auf das erste kommunistische Scheißhaus deines Lebens. Was soll ich sagen? Das Klopapier war einfach nicht zum Aushalten, das ging echt gar nicht. Wenn du die Wahl hast zwischen dreilagigen Analzärtlichkeiten im güldenen Westen und dieser Zonenmischung aus Raufasertapete und Schmirgelpapier, dann fällt dir die Entscheidung zwischen zwei Systemen nicht schwer. Und als die Mauer 1989 fiel, war es nur eine Frage der Zeit, bis alle es begriffen hatten. Der Rest ist Geschichte.
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