Wir kennen das Phänomen aus unserem Alltag: Die Leute wissen seit Jahren, das eine bestimmte Straße, eine Kurve sehr gefährlich ist. Sie fordern einen Zebrastreifen oder ein Tempolimit an dieser Stelle, aber nichts passiert. Dann stirbt ein Kind bei einem Unfall an genau dieser Stelle - und plötzlich reagieren die Behörden, der Zebrastreifen wird endlich auf den Asphalt gemalt. Als seien wir immer noch Heiden, müssen wir Opfer bringen. Das Unglück muss offensichtlich erst Wirklichkeit werden, bevor wir unserem Verstand trauen. Das gleiche Phänomen lässt sich jetzt in der Atomkraftdebatte beobachten, nachdem in Japan ein AKW explodiert ist. Immer muss etwas Schreckliches passieren, damit unser Denken die Richtung wechseln kann. Jetzt ist es hoffentlich soweit, die energiepolitische Wende zu schaffen. Weg von der Atomenergie, die - angefangen mit der ersten öffentlichen „Präsentation“ in Hiroshima über Tschernobyl bis zum Endpunkt Fukushima - eine Sackgasse gewesen ist, hin zu den Energiequellen unserer Vorfahren: Wind, Wasser, Sonne. Kombiniert mit modernster Technologie haben wir nicht nur eine gefahrlose Energiequelle (die sich viele Menschen sogar in Form von Solarzellen auf die eigenen Dächer schrauben, während doch selbst die Atomkraftfans nicht in der Nähe der Kraftwerke wohnen wollen), sondern werden im Laufe der Zeit auch unabhängig von russischem Gas und arabischem Öl. Japan wird das Land der aufgehenden Sonne genannt, die rote Morgensonne ist das nationale Symbol. Diese Sonne ist auch das Zeichen einer Wende hin zu den natürlichen Energiequellen. Der Wind gehört niemandem, die Sonne scheint, ohne das wir eine Münze einwerfen müssen. Vielleicht geht uns jetzt ein Licht auf?
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