Vielleicht hat es beim Umzug eines Freundes angefangen. Die leere Wohnung sah einfach gut aus. Viele nutzlos gewordene Gegenstände sind nicht in den Möbelwagen getragen worden, sondern zu den Mülltonnen. Entscheidungen wurden getroffen, bevor alles wieder zu einer neuen Routine erstarrte.
Als er wieder zu Hause war, begann er nachzudenken. Als erstes flogen die alten Videokassetten aus dem Fenster. Der Rekorder war ohnehin seit Jahren kaputt. Dann folgten die Langspielplatten und Taschenbücher. Endlich wieder Platz im Regal. Aber wozu ein Regal? Also raus damit. Wozu eigentlich drei Stühle? Er hatte seit Jahren keinen Besuch mehr bekommen. Weg, ab durchs Fenster. Ein gemütlicher Sessel reicht. Dann der ganze Papierkram, der gesammelte Mist in Sachen Steuern und Rente. Ist doch sowieso alles egal. Raus! Wie viel Klamotten braucht der Mensch? Wann hatte er zuletzt diese Badehose an? Sind Beavis&Butt-head-Socken nicht längst out?
Jetzt liegt der ganze Mist im Vorgarten, die ersten Trödler haben sich eingefunden und wühlen in seinen Ausscheidungen. Er schwitzt und lächelt, während er von seinem Fenster aus die Straße beobachtet. Er hat seine Wohnung von Unkraut befreit und Platz geschaffen für die neuen Flüchtigkeiten des Lebens.
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